Nachdem festgestellt wurde, dass es auf der ganzen weiten Welt kein Shopsystem gibt, das nicht bis zum Bersten mit nutzlosen Features aufgeblasen ist, werkele ich schon einiger Zeit an meinem eigenen Shop und komme gut voran. So langsam geht es an den Bestellvorgang und irgendwo darin sollten die allgemeinen Geschäftsbedingungen ihren Platz finden. Die Frage ist nur, wie man die am besten einbindet. Klar, irgendwo muss der Käufer eine Checkbox anticken, mit der er bestätigt, dass er den Text zur Kenntnis genommen hat. Aber wie bringt man eigentlich den Text am besten auf den Bildschirm?

Die Standard-Methode

Normalerweise findet man die Checkbox auf der Bestellseite ganz am Ende. Dabei gibt es dann einen Link, der entweder in einem neuen Fenster oder einem Javascript-Popup die AGB als eigene Seite aufruft.

Vorteil: So kennt und erwartet Otto Normalkunde die AGB, denn so machen es die meisten Online-Shops.

Nachteil: Neue Fenster. Das ist eigentlich kein Nachteil, das ist schon ein Ausschlusskriterium.

Die Standard-Methode in schön

Nimmt man die Standard-Methode und verwendet statt eines normalen Popups einen netten Lightbox-Effekt (z.B. mit Shadowbox), hat man etwas für's Auge getan uns spart sich die Verwendung von target="_blank".

Vorteil: Der Kunde findet seinen AGB-Link wie bei der Standard-Methode genau da wo er ihn sucht.

Nachteil: Sich auf Javascript zu verlassen ist ganz schlechter Stil. Man müsste eine Alternative parat haben, die auch mit deaktiviertem JS funktioniert. Das wäre dann eine der anderen Methoden mit ihren jeweiligen Nach- und Vorteilen. Und die könnte man dann auch direkt ausschließlich verwenden, denn ob der Link an gewohnter Stelle jetzt so wichtig ist, dass man sich dafür einen Wolf programmieren muss…

Die Windows-Methode

Von der Installation kommerzieller Software kennt jeder Nutzer die kleinen Textfelder mit Scrollbalken, in denen AGB und/oder Lizenztexte angezeigt werden. Ein solches Fensterchen auch auf einer Website umzusetzen wäre in jedem Fall ein Leichtes – so würden sich auch lange Texte platzsparend direkt auf der Bestellseite unterbringen lassen.

Vorteil: Jeder leidgeprüfte Windows-Nutzer ist an diese Darreichungsform gewöhnt. Die Umsetzung wäre leicht, platzsparend und unterbricht den Bestellvorgang nicht durch zusätzliche Seitenaufrufe.

Nachteil: Das Lesen von längeren Texten in dieser Form ist eine Qual, die man möglichst niemandem zumuten sollte. Man könnte sicher allerdings auch fragen, ob das die meisten Kunden überhaupt machen, egal bei welcher Darstellungsform.

Extraseite vor oder nach dem Bestellformular

Einfach vor das Bestellformular prominent die AGB-Seite einblenden, Bestätigungs-Checkbox inklusive. Das gleiche Spiel ließe sich auch nach dem Ausfüllen des Formulars umsetzen, quasi als zweiter Schritt der Bestellung.

Vorteile: Keine Fenster, Lightboxen oder Scrollbalken.

Nachteil: Mancher Verkaufsstratege würde vielleicht sagen, dass es keine gute Idee ist, eine Hürde in Form einer kompletten Seite vor den Bestellvorgang zu setzen. Außerdem zwingt man so jeden Kunden, die AGB bei jedem Bestellvorgang zumindest wahrzunehmen. Vielleicht nicht falsch für Erstkunden, aber was ist mit dem Rest?

Die Qual der Wahl

Was ist nun die sinnvollste Variante? Ich tendiere im Moment zur Methode Extraseite nach Bestellformular. Das erscheint mir mit den wenigsten Nachteilen behaftet, selbst wenn es recht unüblich ist. Wir wissen zwar, dass der Bauer nichts frisst, was er nicht kennt, aber ob jemand wirklich den AGB-Popup-Link im Bestellformular vermissen würde? Ich glaube nicht.