Ich lese hier und da bei den diversen Apologeten dieses schönen Schnüffel-Browsers, dass Chrome der IE6-Killer wäre. Endlich frischer Wind auf dem Browsermarkt und so weiter. Wie genau soll das funktionieren? Um Chrome zu installieren, muss man erstens wissen, dass es andere Browser überhaupt gibt und zweitens in der Lage sein, die Installation durchzuführen. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, hat das aber auch schon vor Chromes Auftritt getan.
IE6-Nutzer installieren nicht einfach mal eben einen anderen Browser. Die wissen es nicht besser oder können einfach nicht anders. Chrome ist was für jene, die sich dem MS-Programm schon längst entsagt haben. Und so killt der Google-Browser vielleicht Firefox, Opera und Safari. Aber ganz sicher nicht den IE. Sitepoint hat sogar Statistiken, die das bestätigen sollen.
Kommentare (24)
John ¶
8. September 2008, 15:06 Uhr
Hm... bei TechCrunch sah das eher so aus, als wenn der IE 6 an Prozenten verloren hat. Ansonsten teile ich aber Deine Ansicht.
Wobei Google ja clever ist und die Installation in den typischen Installationsordner »Dokumente und Einstellungen« vornimmt, damit sich den Browser auch vom Arbeitgeber beschnittene, abhängig Beschäftigte installieren können.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch, dass die Installation automatisch beginnt, so bald ich meine nächste Suchanfrage bei Google abschicke. Die Macht dazu hätten sie ja. Aber okay, die Option ziehen sie vielleicht später noch.
_nicolas ¶
8. September 2008, 15:10 Uhr
Du übersiehst, dass Chrome in der Beta-Phase steckt und Googles Zielgruppe im Moment die testfreudigen Web-Junkys sind. Wenn das gelaufen ist, wird man andere Wege gehen. Die enorme Verbreitung der Google-Toolbar ist der beste Beweis, dass die Jungs genau wissen was sie tun. Denn schließlich ist diese insbesondere auf Rechnern von denen anzutreffen, die gar nicht wissen, „wo die auf einmal herkam …”. Hast Du Chrome schon mal installiert? Das geht mit einem Mausklick und die Installationsdatei ist kleiner als 500 kB. Das heißt, man kann den Browser genau so leicht verbreiten, wie z.B. eine Toolbar.
Peter ¶
8. September 2008, 15:19 Uhr
Zitat John:
Sowas wie
sind ja eigentlich eh Käse. Da kann man genau so gut würfeln. Insofern hätte ich mir den Sitepoint-Link eher sparen sollen.Zitat _nicolas:
Das übersehe ich nicht, weil es mir eben nicht um halbseidene Statistiken geht sondern ja eigentlich bis auf den letzten Satz ganz anders argumentiere. Ich hätte mir den Link sparen sollen.
Das was also die Verbreitung von Firefox, Opera und Safari aufhält, ist die zu komplizierte Installationsroutine? Ok, bei den Genannten muss man dreimal auf
klicken und bei Chrome nur einmal. Aber das kann doch nicht der Grund sein.Andreas ¶
8. September 2008, 15:27 Uhr
Ich muss sagen, dass ich bass erstaunt war als ich an diesem Wochenende Chrome auf dem Rechner einiger Leute entdeckt habe, wovon einige eher in dem Bereich zwischen Noobs und Updateagnostiker anzusiedeln sind. Aber das Google einen neuen Browser raus gebracht hat und das sie ihn auch noch installieren *müssen*, dass haben sie mitbekommen und bewerkstelligt.
Das fand ich faszinierend und erschreckend. Selbst jedes lokale Käseblatt hat über Chrome berichtet, wobei die Information über den Beta-Status dabei doch eher in den Hintergrund gerückt ist. Ich denke schon das Google mit Chrome etwas mehr "Awareness" für die Existenz von alternativen Browsern geschaffen hat - ob das aber zu einer positiven Entwicklung führen wird...
Christoph ¶
8. September 2008, 15:43 Uhr
Ich bleibe trotzdem bei Firefox. Es geht doch nichts über eine breite Palette an Addons.
_nicolas ¶
8. September 2008, 15:44 Uhr
@Peter: Irgendwie vergeht mir mittlerweile mehr und mehr das Diskutieren in Deinem Blog. Läuft ohnehin immer auf dasselbe hinaus …
Die Überschrift ist schon Unsinn. Denn so eine Prognose hinauszuposaunen, bei einem Browser, der eigentlich noch gar nicht richtig veröffentlich ist … man oh man.
Peter ¶
8. September 2008, 15:54 Uhr
Zitat Christoph:
Die sollen ja noch kommen.
Zitat _nicolas:
Prognosen sind nun mal Aussagen, die sich auf die Zukunft beziehen. Aber wieso ist denn die Überschrift Unsinn?
Karsten ¶
8. September 2008, 17:16 Uhr
IE6? Firefox? Chrome? Ich kenn' nur Google. Das kommt immer wenn ich auf das grüne „e“ klicke.
Karsten ¶
8. September 2008, 17:29 Uhr
Zitat Karsten:
Ach nee, blau ist das ja!
Marc B. ¶
8. September 2008, 17:32 Uhr
Zitat Christoph:
Der dich übrigens auch ausspioniert. *hust*
Benny ¶
8. September 2008, 17:35 Uhr
Der Punkt ist doch, dass Googles es eben geschafft hat, sich mit seinem Browser in jedes Käsblatt zu positionieren. Wenn sogar die SZ auf der Titelseite schreibt: "Google macht Microsoft mit einem alternativen Programm zum anzeigen von Webseiten Konkurrenz", dann wird mit Sicherheit der eine oder die andere nun mit bekommen, dass es tatsächlich mehr als den IE gibt. Und auch solche, die es bis dahin nicht wussten.
Und auch wenn ich extreme Vorbehalte gegenüber dieser Datenkrake habe, glaube ich schon, dass Chrome dem IE einige Marktanteile stehlen können wird. Und meinetwegen auch von den anderen Browsern. Wer seine Daten unbedingt in den Rachen Googles hineinwefen will, bitte. Aber faktisch wird der Anteil an IE-Usern geringer, und das kann man als Webdesigner nur begrüßen.
core ¶
8. September 2008, 17:36 Uhr
Ehrlich gesagt, glaube ich nicht daran, dass Chrome irgendeinen Browser verdrängt. Man schaut es sich an und das war es dann im wesentlichen. Man wird immer wieder zum alt-bewährten zurückgehen.
Peter ¶
8. September 2008, 17:48 Uhr
Zitat Marc B.:
Ich weiß nicht ob das so ein toller Vergleich ist. Dank Suchmaschine und vor allen anderen Produkten, die auf 20% aller Websites weltweit zu finden sind kann Google ein Profil von ganz anderem Kaliber anlegen. Da kommen so viel mehr Daten zusammen, das ist eine andere Dimension.
Roman ¶
8. September 2008, 18:20 Uhr
Falls Chrome tatsächlich zu einem "Browserkiller" heranwachsen sollte, so denke ich , wird er primär Firefox und Konsorten killen oder mindestens auf den Platz des Zweitbrowsers verdrängen. Allerdings sollte man meiner Meinung nach niemals den o815-Benutzer unterschätzen. Immerhin können jene Menschen eine Toolbar installieren und damit wohl auch ein Chrome.
wheely ¶
8. September 2008, 18:26 Uhr
Zitat Andreas:
Nich nur die Käseblätter - auch in den Fernsehnachrichten war das Thema ... (Firefox oder andere Browser wurden natürlich nicht erwähnt, nur "Alternative zum Internet Explorer").
Aber was ich ganz gut fand: unser "Käseblatt" (übrigens mit ner Auflage von ~ 155.000) hatte heute auf seiner Titelseite im unteren Teil die Schlagzeile "Bundesamt warnt vor Google-Browser Chrome" mit nem kleinen Text. Fand ich nich schlecht.
Niko ¶
9. September 2008, 08:41 Uhr
@ Andreas: Diese „Warnung“ findet sich auch anderswo: Tagesschau
Stephan ¶
9. September 2008, 09:47 Uhr
Mein Mutter, einen(!) Tag nach Veröffentlichung der Chrome Beta(!): "Du sag mal, brauche ich auch dieses Google Chrome ?".
Das es Safari für Windows gibt weis sie bis jetzt nicht, und Firefox kennt sie nicht.
Dieser Browser wird alles andere wegdrücken.
Stephan ¶
9. September 2008, 09:49 Uhr
Also diese autom. emoticon Sache nervt, echt! Kann man das für den eigenen Kommentar abstellen?
muhli ¶
9. September 2008, 10:36 Uhr
Die Warnung ist auch ganz gut so, passt ja perfekt zum momentan in den Medien stark kommunizierten Datenhandelsskandal. Es reicht ja für den Anfang schon, wenn sich wenigstens ein paar Leute langfristig mehr Gedanken über ihre Daten und ihr diesbezügliches Verhalten machen.
Ich bin auch eher der Meinung, dass Chrome kaum eine "Gefahr" für die IE ist, viel mehr aber für dessen Alternativen. Dass gerade jeder--Nerd oder
--Chrome installiert und "testet" hängt mit Sicherheit mit der starken Medienpräsenz zusammen. Genauso die Statistiken, die dem Browser ja jetzt schon eine bis zu 5%ige Verbreitung versprechen wollen.Dass Google die besseren Mittel und Möglichkeiten hat, seinen Browser unter die Leute zu bringen ist aber unbestreitbar, einen Browser als eigenständige Anwendung aber mit einer Toolbar als Plugin/Erweiterung gleichzusetzen um so Rückschlüsse auf die zukünftige Verbreitung zu schließen ist doch etwas gewagt. Toolbars finde ich immer nur als "Mitbringsel" irgendwelcher Software, eine eigenständige Anwendung ist mir aber bisher noch nicht untergekommen. Vielleicht will Google zukünftig eine ähnliche Strategie fahren, wie Apple mit iTunes und Safari, die dazu nötige Anwendung "Google-Updater" haben sie ja bereits.
So lange der IE als Webbrowser im Betriebssystem enthalten und vorinstalliert ist, ist kaum an dessen starker Verbreitung zu rütteln.
bloodflash ¶
9. September 2008, 12:11 Uhr
Zitat _nicolas:
Hmm, ich glaube Du übersiehst, dass Chrome direkt über die Startseiten von google.de und .com angeboten wird. Die "anderen Wege" wurden also schon eingeschlagen.
Da viele Nutzer irgendeine Googleapp (Earth, Toolbar, Suche usw,) auf dem Rechner haben und somit auch dessen Updater, ist darüber eine Benachrichtigung denkbar.
Das Promoten von Chrome auf fast allen Google-Blogs lässt auch darauf schliessen, dass Google den Anwendern der eigenen Online-Dienste noch das eine oder andere Angebot machen wird. Youtube, Blogger, Orkut, Gmail und Co. sind da recht interessante Ansatzpunkte.
Nicht nur der Browser, auch die Marketingkampagne ist nur Beta und wird mit Sicherheit simpel aber auf allen Kanälen den Browser promoten. Der Link auf den Googlestartseiten ist nur der Anfang.
Genau deshalb wird Chrome bei allen unbedarften Anwendern als Browserersatz in Frage kommen, denn geschätzte 90% dieser Zielgruppe nutzen regelmässig Google-Anwendungen und -dienste.
Also werden auch IE6/7/8 Federn lassen. Die Opera, Safari und FF-Nutzer werden meist 2mal darüber nachdenken, wobei FF ja auch nur vielen installiert wurde.
Die IE6-Problematik ist nur von MS lösbar und zwar durch ein Zwangsupgrade über Windows-Update auf die 8er Version, und das auch für XP-Nutzer.
Ob W2k/98-Anwender, Firmenrechner und Update-Paranoiker dann immer noch über 5% kommen ist eine andere Frage ;)
bloodflash ¶
9. September 2008, 12:33 Uhr
Zitat bloodflash:
Oops, Google scheint den Link von den Startseiten entfernt zu haben!
Befreiphone ¶
9. September 2008, 22:31 Uhr
Der Chrome-Browser ist Rotz. Das Teil suckt gewaltig. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie die damit höheren Marktanteil erreichen wollen als Safari, oder Opera.
Die derzeitigen Statistiken sind nichts wert, da die meisten das nur zum Testen installiert haben und damit auch gerade nur so surfen.
Für den normalen Surfer ist Chrome wie jeder andere. Der hat nichts besonderes. Firefox hat seine Erweiterungen, Opera ist eine eierlegende Wollmilchsau und Safari ... naja, ist halt von mac.
Ist aber trotzdem toll dass die Entwickler derzeitiger Browser, mal ein Arschtritt verpasst bekommen. Nicht dass die es nötig hätten, aber so ein Arschtritt ist mir sehr sympathisch. Hätte es früher Arschtritte gegeben, wären wir jetzt nicht hier, sondern schon paar Jahre weiter, wenn es um die Webentwicklung geht.
John ¶
10. September 2008, 08:07 Uhr
Zitat Befreiphone:
Unterschätze die Amis nicht, die lieben alles was Google macht. "Google ist not evil!" Datenschutzprobleme o.ä. interessieren die nicht. Einfach mal die letzten Chrome-Artikel bei mashable.com lesen... da wird einem schlecht.
SonicHedgehog ¶
11. September 2008, 18:38 Uhr
Genau so sage ich das auch immer, IE 6-User hätten dann schon viel früher auf Safari, Firefox, etc. gewechselt ...