Die meisten Javascript-Benchmarks zu Googles Browser Chrome sehen irgendwie so aus:

Dieser Vergleich ist allerdings Blödsinn. Da werden Browser der Generation A (Safari 3.1, Firefox 3) mit einem Browser der Generation B (Chrome) verglichen. Dass das Zukunftsprojekt Chrome um Welten schneller ist als die Arbeitstiere von heute … also, so richtig überraschend ist das ja eigentlich nicht. Wie wäre es mal mit einem sinnvollen Vergleich? Wie zum Beispiel mit den Testversionen Safari 4 und und Firefox 3.1 …

Das ist immer noch ein gutes Eck schneller. Mehr als doppelt so schnell. Aber das nicht so überirdisch viel schneller. Das kann man aufholen. Ich darf daran erinnern, was für einen Quantensprung Mozilla mit dem Firefox 3 im Vergleich zu FF2 hingelegt hat. Ob das wohl für Chrome zur Webapp-Revolution langt?
Kommentare (20)
Peter ¶
2. September 2008, 23:02 Uhr
Wenn es interessiert: Die Tests zu den oben stehenden Graphen wurden mit Dromaeo auf schlampige Art und Weise in einer Windows-XP-VM unter Ubuntu Linux durchgeführt. Die Schlampigkeit macht aber nichts, weil es hier nicht um exakte Zahlen, sondern um die Tendenz geht.
Marc B. ¶
2. September 2008, 23:14 Uhr
Gibt es ja nicht - da habe ich gerade eben auch mit Dromaeo gebenchmarked. :)
Nun, ich finde das Ergebnis vom Chrome-Benchmark dennoch sehr gut. Es ist wirklich rasend schnell und hängt auch die Browser der nachkommenden Generation, also Safari 4 und Firefox 3.1, noch ab. Sicher lässt es sich aufholen, aber es ist schon ein deutlicher Unterschied.
Fest steht: Mozilla, Apple und Opera werden sich etwas einfallen lassen müssen, damit sie bei JavaScript mit der Konkurrenz aus dem Hause Google mithalten können.
Enno ¶
2. September 2008, 23:16 Uhr
Mit der gleichen Argumentation könnte man sagen, Firefox 3 ist ja gar nicht so viel schneller als IE7...
Peter ¶
2. September 2008, 23:33 Uhr
Zitat Marc B.:
Das alles bestreitet ja keiner. Ich möchte nur die Dimensionen, von denen wir hier reden, etwas relativieren.
Mh, wer weiß … Mozillas JS-Turbo (Tracemonkey) ist so unfertig, der ist sogar in den Vorversionen von 3.1 standardmäßig deaktiviert weil das Ding ständig abschmiert. Wer weiß was da noch rauszuholen ist. Und bei Safari 4 weiß ich gar nicht, ob da der Javascript-Nachbrenner von Webkit (SquirrelFish) überhaupt enthalten ist.
Zitat Enno:
Nö. Denn da wissen wir ja bereits, in welche Richtung die Nachfolgeversionen tendieren. Das holt Microsoft innerhalb einer Generation nicht auf.
Robert Agthe ¶
3. September 2008, 00:08 Uhr
Ich bin nur froh wenn die alle zusammen mal den IE abhängen würden. Würde mir reichen. Wäre das beste Feature vom Chrome.
Axel ¶
3. September 2008, 01:16 Uhr
Chrome rockt ganz ganz böse für eine Beta. Ich bin ganz hin und weg. Unglaublich starker erster Auftritt.
Startzeit praktisch NULL, Seite anklicken ZACK da.
SO muss das sein! Firefox rödelt immer wie blöd rum erstmal.
JavaScript-Performance IST unglaublich gut. Ich merk's in meinen eigenen ExtJS-Programmen. Da stinken Firefox und Safari dagegen ab. Beide sollen aber mittelfristig auch JIT-VMs bekommen.
Leider fehlt noch AdBlock, Java, Mittlere-Maustasten-Scrolling und sowas wie Firebug.
AdBlock ist in der Liste das wichtigste, und ich frage mich ob Google sowas implementieren wird. Immerhin ist Adsense ihr Kerngeschäft :/
Geschrieben in Chrome ;)
Stefan ¶
3. September 2008, 05:13 Uhr
Dass man Browser nach ihrer javascript-Fähigkeit bewertet und das auch noch als wesentliches Leistungskriterium heranzieht ist wirklich übel. Ist das heute das Wichtigste? Im Sog des Webzweinull-Marketing-Geschisse ist von «unobtrusive» nichts mehr zu spüren. Viele Seiten sind mit abgeschalteten Javascript oder Textbrowsern so gut wie nicht mehr bedienbar und auch Fallback-Lösungen werden immer weniger implementiert. Auf der anderen Seite ist eine größere Browserauswahl schon gut und kann das Marktgeschehen nur befruchten. Aber bitte: Lest doch einfach mal Google-Nutzungsbedingungen, egal ob von Webanwendungen, Suchmaschine oder Software, ich komme auch gerne vorbei, um die abstehenden Haare wieder zu glätten.
Ingo ¶
3. September 2008, 05:36 Uhr
Ein echter Browser (Opera) zum Vergleich wär gut gewesen.
@Stefan: Schmier uns bitte mal ein paar (wichtige) Kritikpunkte der Google-Nutzungsbedingungen in die Haare.
der_Klaus ¶
3. September 2008, 06:25 Uhr
na, und wo ist das opera-bälkchen? oder ist das so schmal dass man es nicht sieht? ;)
Peter ¶
3. September 2008, 07:20 Uhr
Axel:
Das alles bestreitet ja keiner. Ich möchte nur die Dimensionen, von denen wir hier reden, etwas relativieren.
Zitat Stefan:
Beantwortest du deine Frage damit nicht eigentlich selbst? Webzwonullige Applications gibt es immer mehr. Das ist einfach eine Tatsache und entsprechend wird JS-Performance immer wichtiger.
Zitat Ingo:
Nachts um 12 hab’ ich keine Zeit für Randgruppen! Aber jetzt habe ich gerade gestestet, da macht Opera 9.5 bei Dromaeo immer etwas zwischen 1600 und 1700 ms und ist damit minimal schneller als Safari 3.1 und Firefox 3. Also so sehr vermissen wir den Balken da nicht
Björn ¶
3. September 2008, 07:51 Uhr
Theoretisch ein großer Sprung, ja. Kollegen und ich stellen leider vermehrt Abstürze fest.
Aber zurück zu Chrome. Wie bereits erwähnt, eine sehr gelungene Beta. Der erste Nutzereindruck ist gut. Performancevergleichsdaten hin oder her. Für den Nutzer zählt der subjektive Eindruck und da kann das Fazit nur lauten: Blitzschnell und geschmeidig.
Tiefere Einblicke gibt es wohl im Verlauf der Woche in unzähligen Blogpostings, über die Ganze Welt zerstreut. V.a. auch Datenschutzkritiken werden dabei sein.
Peter ¶
3. September 2008, 07:56 Uhr
Zitat Björn:
Och, was die JS-Performance angeht ist und bleibt das ein Sprung – und darum geht es uns hier ja schließlich.
Ich hoffe! Bis jetzt habe ich fast ausschließlich Jubelarien gelesen.
Frank ¶
3. September 2008, 08:01 Uhr
Ich glaube schon, dass es ein Quantensprung und überirdisch gut ist. Einfach weil es sich so anfühlt. Da mögen Benchmarks immer gerne viel sagen, aber in erster Linie zählt doch wie glücklich wir bei der Benutzung mit so einem Stück Webdarstellungsprogramm sind.
Axel hat da meines Erachtens völlig recht: Google Chrome rockt das Haus und zwar ordentlich. Klar fehlt da noch einiges und klar wird er hier und da mal abstürzen, aber wenn wir bedenken, dass wir vorgestern noch gar nichts davon wussten... so schnell hatten wir noch nie einen anderen Browser der von Anfang an Benutzbar ist und dann noch durch Geschwindigkeit und nette Features überzeugt (Omnibar).
Warten wir mal ab wie schnell und einfach sich dafür Plugins entwickeln (lassen) und wie Google es schafft den Mainstream zu erreichen. Das dürften die beiden Hauptfaktoren für den Erfolg des Browsers sein.
cmi ¶
3. September 2008, 08:22 Uhr
Opera Randgruppe, aber Safari nicht? Na da bin ich ja froh, dass ich Deine Statistik noch ein kleines bisschen "pro Opera" verändern kann.
Zu Chrome: sauklein, sauschnell heruntergeladen, sauschnelles Feeling. Ich krieg nur gewaltige Bauchschmerzen, dass es "schon wieder" von Google ist.
molily ¶
3. September 2008, 09:08 Uhr
Hast du mit SpiderMonkey oder TraceMonkey getestet? Im Firefox-3.1-Nightlies muss man die neue Engine erst freischalten:
http://ejohn.org/blog/tracemonkey/
TraceMoney ist im SunSpider-Benchmark sogar schneller als V8:
http://web-graphics.com/2008/09/02/scripting-engines-just-got-a-whole-lot-faster/
Peter ¶
3. September 2008, 09:16 Uhr
Zitat molily:
Jup.
TraceMonkey hat sich gestern bei meinen Test an SunSpider aufgehängt.
molily ¶
3. September 2008, 09:51 Uhr
Noch was zu TraceMonkey:
http://weblogs.mozillazine.org/roadmap/archives/2008/09/tracemonkey_update.html
Ingo ¶
3. September 2008, 12:34 Uhr
@Peter: Ja, mit dem Besitz intelektuellen Inventars geht Randgruppen-Zugehörigkeit einher ;-)
Ich kündige mal vorsichtig den nächsten Browserkrieg an. Tenor: Ich habe nichts zu verbergen und habe mich sooo an die Chrome-features (u.a. auch schnell etc) gewöhnt, ich kann doch uuuunmöglich auf die g*** Services verzichten bloß weil ich abgehört/meine Daten verkauft/whatever werde.
Ist schon erschreckend daß deren scheinbare Verzettelung "wir machen jetzt mal eben alles" langsam Früchte trägt.
Stefan ¶
3. September 2008, 16:01 Uhr
@Ingo: um die Haare schmier ...
@Peter: ist mir klar, dass es immer mehr gibt, aber die Qualität lässt halt nach. Versuche doch einmal bei ausgeschaltetem Javascript einen Link im Horizontalmenü (API & Webservices usw.) dieser Seite aufzurufen: http://developer.yahoo.com
Peter ¶
3. September 2008, 16:10 Uhr
Zitat Stefan:
Ich glaube das hat nichts mit Qualität, sondern mit Machbarkeit zu tun.