Nach einer ganzen Reihe von MODx-Projekten ringe ich zur Zeit wieder verstärkt mit Wordpress. Manche sehen es ja als eine Art Feature von MODx an, dass das CMS keinen Schnipsel HTML ausgibt, den man ihm nicht explizit verordnet hat, aber für mich ist das aber kein Feature, sondern eine Selbstverständlichkeit. Außer schlichter Bösartigkeit gibt es keinen Grund, Mehrzweck-Content-Management-Systemen irgendwelchen HTML-Output fest einzuprogrammieren. Das bedeutet dann natürlich, dass Wordpress entweder kein CMS ist oder dass die Entwickler mit Satan und/oder dem Imperator im Bunde sind, denn an mehreren Stellen hat WP quasi-fest eingebautes HTML und diverse Funktionen der Marke Facepalm an Bord.
Am auffälligsten sind dabei ein Meta-Element mit Generator-Infos und ein Style-Element, die beide ungefragt in den Head geschrieben werden. Das Style-Element, das eine Regel für .recentcomments a
enthält, stammt vom Recent-Comments-Widget und lässt sich mit einer einfachen Action entfernen. Dazu einfach den folgenden Code in die functions.php
werfen:
function theme_cleanup_widget(){
global $wp_widget_factory;
remove_action('wp_head', array($wp_widget_factory->widgets['WP_Widget_Recent_Comments'], 'recent_comments_style'));
}
add_action('widgets_init', 'theme_cleanup_widget');
Eine ähnliche Prozedur hilft beim Generator-Meta-Tag:
function theme_cleanup_generator(){
return false;
}
add_filter('the_generator','theme_cleanup_generator');
Wenn alle Welt erfahren soll, welche Software Seite X antreibt, sollte man versuchen, dem Webentwickler das Leben möglichst leicht zu machen, denn dann wird dieser von sich aus Loblieder singen (siehe z.B. MODx). Komische Funktionen fest einzubauen ist diesem Ziel nicht zuträglich. Man denke nur an jenen Filter, der aus jedem „Wordpress“ ein „WordPress“ macht – danke Chef, aber ich schreibe in meinen Blogposts wie ich will. Wer hierfür nicht zu einem Plugin greifen möchte, behilft sich mit den folgenden 6 Zeilen:
remove_filter('the_title', 'capital_P_dangit');
remove_filter('the_content', 'capital_P_dangit');
remove_filter('comment_text', 'capital_P_dangit');
remove_filter('the_title', 'capital_P_dangit', 11);
remove_filter('the_content', 'capital_P_dangit', 11);
remove_filter('comment_text', 'capital_P_dangit', 11);
Wenn man neben dem Default-HTML auch die Standardeinstellungen und den Democontent von Wordpress auf bequeme Art und Weise loswerden oder verändern möchte, hilft ein Plugin wie dieses von Thomas Scholz – installieren, aktivieren, fertig ist das saubere Wordpress!
Kommentare (12)
Regine Heidorn ¶
2. November 2010, 14:15 Uhr
Für's reine Bloggen ist Habari eine schlanke Alternative, aber bis es an die vielfältige Nutzbarkeit von WordPress rankommt, wird's wohl noch etwas dauern ... trotzdem eine verdammt gute Software.
Anselm ¶
2. November 2010, 15:04 Uhr
Wow, endlich ein Beitrag, der genau meine Worte, meine Meinung wiederspiegelt! =)
Genau deshalb liebe ich MODx, nicht WP, nicht T3, nicht Drupal... sämtliche CMS haben immer irgendwelche Ausgabecodes, die so nicht förderlich sind. Und auch wenn ich das alles irgendwie abschalten kann, so ist das weder der Geschwindigkeit, noch der Schwergewichtigkeit der Systeme förderlich...
Bubka ¶
3. November 2010, 12:18 Uhr
Finde immer wieder enttäuschend, wie manche kostenlos zur Verfügung gestellte Programme schlechtreden bzw. Sachen verlangen die ich ehrlich gesagt unkorrektes Verhalten nenne. Ich finde es beschämend, dass man nur auf den eigenen Vorteil aus ist und dafür keinen Meta-Tag als Wertschätzung der Arbeit anderer akzeptieren kann.
Marc ¶
3. November 2010, 12:28 Uhr
[ ] Du hast verstanden, worum es geht.
[x] Du hast nicht verstanden, worum es geht. Ist ja aber auch egal, Hautpsache irgendetwas ergossen.
Peter ¶
3. November 2010, 12:33 Uhr
Weißt du was ich enttäuschend und beschämend finde? Wenn man reflexhaft dumme Kommentare absetzt ohne den Artikel gelesen zu haben. Ich zitiere nochmal:
Ich akzeptiere nicht nur keinen Meta-Tag, ich akzeptiere prinzipiell gar keine Software, die mir irgendwas vorschreibt. Ich bin der Koch, der Computer ist der Kellner. Wenn der Kellner seinen Job gut macht, wird er Mitarbeiter des Monats und kriegt eine Gehaltserhöhung. Aber auch nur dann.
Guido ¶
3. November 2010, 12:41 Uhr
Das tolle ist ja immer, das solche Beiträge nur anonym kommen - muss ja irgendeinen Grund haben ;)
Bubka ¶
3. November 2010, 15:53 Uhr
Zitat Peter:
Dann glaubst du auch dass die Welt gut und jeder ehrlich ist.
Zitat Peter:
Hier geht es nicht um Computer, sondern um die Leute dahinter. Würden die nicht akzeptieren, dass jemand ihr Produkt ohne zu zahlen nutzt, hättest du hier gar keinen Blog mit dem du das machen kannst. Bist wahrscheinlich auch Befürworter von AdBlockern.
Marc ¶
3. November 2010, 16:00 Uhr
Servus Trollinger. Hast recht, Peter ist ein Vollassi. Mach den Blog dicht, Peter, Du tust nichts, aber auch rein gar nichts für die Gemeinschaft.
https://github.com/SirPepe/
Trollinger, troll Dich und nerv andere Leute.
Stephan ¶
3. November 2010, 16:38 Uhr
Boah, Jungs, jetzt hört doch mal auf, Bubka so anzumachen. Bubka kann bestimmt auch nichts dafür, dass er einen Metatag/Stempel auf der Stirn trägt, oder? Richtig. :)
Bubka ¶
3. November 2010, 23:31 Uhr
Wahnsinnig sachlich eure Komentare...
florian ¶
4. November 2010, 09:03 Uhr
Aja, die Diskussion ist emotional aufgeladen ...
Um dazu etwas zu sagen: ich mag webbasierte Skripte auch nicht, die "hardcoded" sind.
Für mich begründe ich das allerdings eher damit, dass das entgegen dem Gedanken freier Software und eher unproduktiv ist.
Ein Beispiel:
Ich schreibe in einer beliebigen OO-Sprache eine Klasse Apfelbaum mit der Methode pfluecken.
Aus Gründen der Einfachheit sagt mir die Klasse einfach, dass 2 Äpfel gepflückt wurden (return 2;).
Damit sie berücksichtigen kann, wie viel Zeit (bzw. Mächtigkeit) ich ins Pflücken investiere (und daran festlegen könnte, wieviel Äpfel ich pflücke) müsste ich das Skript anfassen.
Das kann man ruhig machen, wenn man das Skript schnell für eine eng definierte Arbeit braucht. Für die Öffentlichkeit ist sowas ungeeignet.
Bei so einem Beispiel stehen Nutzen und Aufwand in einem so ungünstigen Verhältnis, dass ich schnell darauf komme, dass es sich schlicht um einen schlechten Skripter handelt.
Und das ist übrigens auch meine Meinung zu Wordpress: schlecht. Ganz schlecht.
Hand aufs Herz: wenn ich eine fähige Template-Engine mit veröffentliche, warum sollte ich einige Passagen trotzdem "hardcoden"?
Und die Argumentation, dass wenn ich die Software gut finde, ich das Metatag drinlasse/einbaue, ist doch genau richtig: (ACHTUNG, nur eine Analogie!) wenn ich mit einem Bauunternehmer echt zufrieden bin, hänge ich sein Schild ruhig mal für ein Jahr an die Garage ... bei meinem Nachbarn hat der Bauunternehmer seinen Namen in die Fassade gemauert?! ;)
Tobias ¶
5. November 2010, 13:21 Uhr
Wurde der Wordpress-WordPress Filter entfernt?
Ich wollte es gerade testen - bei mir hat er nichts ersetzt.