Normalerweise versuche ich ja, meine Abneigung gegen das ehemalige Nachrichtenmagazin aus Hamburg aus meinem Journal herauszuhalten, aber da es gerade um Blogs geht … sowohl BILD als auch Spiegel fahren dieser Tag das Thema Blog
auf. Und wer macht es besser?
Zum Spiegel-Artikel muss man nichts mehr sagen, der Spiegelfechter hat das schon gemacht. Die Beta-Blogger: Polemisch, rechthaberisch, machtlos ist ein journalistisches Armutszeugnis.
Und was macht die Bildzeitung? Riesen-Wirbel im Netz! Gina-Lisas Sex-Video: So reagiert die Blogger-Szene. Das Thema einmal außen vor gelassen geht die Bildzeitung doch geradezu vorbildlich mit dem Medium um. Viele verschiedene Stimmen gesammelt und alles sorgfältig verlinkt! Das machen ja selbst die Blogger selbst nicht immer.
Fazit: BILD > Spiegel
Kommentare (24)
Alex ¶
21. Juli 2008, 20:53 Uhr
Naja, ich finde schon, dass Blogs im deutschsprachigen Raum keine große Relevanz für das normale Leben haben. Die allermeisten Blogs scheinen ums Internet oder ein anderes Computer-Thema zu gehen.
Peter ¶
21. Juli 2008, 20:58 Uhr
Zitat Alex:
Und das Problem ist was genau?
Alex ¶
21. Juli 2008, 21:40 Uhr
Kein Problem! Du hast einen Spiegel-Artikel verlinkt, in dem in etwa steht, dass Blogs in Deutschland keine große Relevanz haben. Und ich finde: ja, stimmt eigentlich, da es in den meisten Blogs sowieso nur ums Internet selbst geht.
Ich würde jetzt mal sagen, dass unter den Leuten, die ich privat so kenne (durchaus Internet-Nutzer aber eben keine Webdesigner oder sonstigen Geeks), kein einziger einen der "Alpha-Blogger" nennen könnte. Oder gar sagen, was ein RSS-Feed ist.
StoiBär ¶
22. Juli 2008, 05:47 Uhr
Der Spiegelbericht hat schon in Teilen recht. Manche Blogger nehmen sich einfach selbst zu wichtig. Allerdings kann einem das recht egal sein, der Spiegel kann heutzutage nicht mehr als Referenzmedium gesehen werden.
Konrad ¶
22. Juli 2008, 07:23 Uhr
Ich hoffe, der Beitrag ist ironisch.
Sonst wär es echt lustig, wenn sich Blogger über eine lobende Erwähnung in der BILD mehr freuen als über eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema in einem seriöseren Medium.
Peter ¶
22. Juli 2008, 08:45 Uhr
Hier geht es um Bild und Spiegel. Von irgendwelchen seriösen Medien war nie die Rede.
Konrad ¶
22. Juli 2008, 09:13 Uhr
Ich könnte jetzt darauf einsteigen und sagen, der Spiegel sei seriös. Mach ich aber nicht.
Da verweis ich viel lieber auf den Wortlaut meines Kommentars: "... in einem seriöseren Medium". Ich stelle lediglich eine Relation her: Spiegel ist seriöser als BILD ... in welchem Umfang und auf welchem Niveau, dazu hab ich nie was gesagt!
Peter ¶
22. Juli 2008, 09:17 Uhr
Na gut, das kann man mit viel gutem Willen so sehen. Aber so viel seriöser ist das nicht (mehr).
Konrad ¶
22. Juli 2008, 09:27 Uhr
Womit du noch eine These aus dem Artikel bestätigst: Blogger neigen stark zur Schlammschlacht und zu herablassenden Verunglimpfungen. Genau das geschieht, wenn man BILD mit dem SPIEGEL gleichsetzt.
Soviel objektive Betrachtungsweise sollte auch ein Blogger haben, um zu erkennen, dass dem nicht so ist - schon gar nicht, weil der eine was "böses" über Blogger schreibt und der andere die Blogger mainstreamwirksam tätschelt.
Peter ¶
22. Juli 2008, 09:36 Uhr
Zitat Konrad:
Warum? Wer sagt das? Wenn man ein Blog voller unsachlicher Rants hat, wo liegt das Problem?
Konrad ¶
22. Juli 2008, 09:40 Uhr
Zitat Peter:
Das Problem? Das Problem liegt in der niveautechnischen Gleichsetzung von BILD und SPIEGEL. Man kann über den SPIEGEL-Artikel und die BILD-Aktion denken was man will. Aber die beiden jetzt gleichzusetzen sieht doch arg nach einer bloggertypischen Trotzreaktion aus.
P.S.: Was sind Rants?
Peter ¶
22. Juli 2008, 09:56 Uhr
Zitat Konrad:
Rant
Also ich weiß ja nicht. Die Gleichsetzung entspricht einfach meiner Meinung. Wenn das für
typisch ist, dann ist das doch eine feine Sache, starke Meinungen braucht das Land.Sam ¶
22. Juli 2008, 10:11 Uhr
Ich bin doch arg irritiert. Wie kann man bitte schön diese zwei Artikel vergleichen und dann noch dem einen ein "journalistisches Armutszeugnis" ausstellen und dem anderen ein Lob aussprechen, weil er "Viele verschiedene Stimmen gesammelt und alles sorgfältig verlinkt" hat!? Mit Verlaub, das ist äußerst peinlich.
Ich verstehe die Aufregung bezüglich des SpOn-Artikel nicht. Er selbst ist teils einseitig und polemisch, und der Vergleich mit der USA hinkt, aber an seiner Grundaussage gibt's doch nichts auszusetzen: Die deutsche Blogszene spielt bei gesellschaftlichen / politischen Debatten eine unbedeutende Rolle. Im "realen" Leben ist sie bis auf den Bildblog kaum existent.
Das schlimme am Beitrag vom Spiegelfechter, aber vor allem an deinem, finde ich, daß ihr damit genau die polemischen Passagen im "journalistischen Armutszeugnis" bestätigt.
Deep-Thought ¶
22. Juli 2008, 10:18 Uhr
Der Umgang von Bild mit den Bloggern ist aber sympathischer als der doch etwas Überhebliche Artikel im Spiegel.
Konrad ¶
22. Juli 2008, 10:25 Uhr
Zitat Deep-Thought:
Klar, weil jeder gern Honig ums Maul geschmiert bekommt, anstatt die bittere Wahrheit einfach mal zu akzeptieren.
Sam ¶
22. Juli 2008, 10:33 Uhr
Zitat Deep-Thought:
*hüstel http://www.heise.de/newsticker/Bild-geht-gegen-Bildblog-vor--/meldung/103616
Peter ¶
22. Juli 2008, 10:51 Uhr
Zitat Sam:
Ich sag’ die wie man das kann: Der eine Artikel spiegelt einfach wieder, was in den Blogs steht und der andere versucht aus ideologischen Gründen, dem Spiegelfechter aus seiner hauptberuflichen Tätigkeit einen Strick zu drehen. Das verstehe ich überhaupt nicht. Einfacher wäre es doch gewesen, den Spiegelfechter inhaltlich zu attackieren, schließlich entspricht beispielsweise seine Einstellung zum Thema Tibet nicht gerade der Allgemeinheit. Statt dessen sowas.
Oh, ich habe daran sehr viel auszusetzen! Zum Beispiel das Vorbild USA, der nicht hinkt, sondern kompletter Schwachsinn ist. Der Spiegelfechter hat ja schon den Vergleich mit der Huffington Post durchgenommen. Aber erinnert sich vielleicht noch irgendwer an Ron Paul? Der wollte republikanischer Präsidentschaftskandidat werden und hat massiv auf seine Präsenz in Blogs und im Internet gesetzt. Ein ganz großer Erfolg. Das Gras ist auf der anderen Seite eben immer grüner.
Zum Beispiel die Frage danach, wen dieses ganze Relevanz-Gelaber überhaupt angeht. Die A-List gräbt alle 4 Monte die Relevanzdebatte aus und meint, um ein echter Blogger zu sein, müsste man hochtrabende Ziele haben, die Menschen erreichen wollen, bla bla bla. Dass manche Leute einfach nur ihren Krempel im Internet abladen wollen, kommt denen überhaupt nicht in den Sinn.
Zum Beispiel
. Ich lege den lieben langen Tag für andere Leute Blogs an, damit die darüber ihre Waren und Dienstleistungen an den Mann bringen. Die verdienen damit ihr Geld. Mein eigenes Blog schafft mir Wissen und Aufträge heran, ohne das Ding hier wäre heute halb so klug wie ich jetzt bin und dafür doppelt so arm. ? Meins läuft ganz genau so wie ich es mir vor zwei Jahren ausgemalt hatte und wenn andere ihre Ziele nicht erreichen, tut mir das aufrichtig leid, aber daraus eine Grundsatzdebatte zu stricken …Oh nein. Das Schlimme ist, dass ich mich dafür rechtfertigen muss, kein hyperrelevanter Medien-Tycoon mit journalistischem Anspruch sein zu wollen und dass ich stattdessen einfach auch mal ein paar Buchstaben in den Cyberspace blasen möchte. Das scheint nicht mehr erwünscht zu sein.
Marc B. ¶
22. Juli 2008, 14:13 Uhr
Zitat aus dem SPON Artikel
Wäre vielleicht sogar passender, wie man an diesem Beitrag sieht.
Zugegeben, kann man geteilter Meinung über diesen spziellen Artikel sein. Vieles darin ist ein wenig überzogen oder sogar einfach falsch. Doch es sind durchaus auch wahre Teile in dem Artikel enthalten.
Und den SPIEGEL mit der BILD gleichzusetzen... Nein, das kann man mE wirklich nicht!
Peter ¶
22. Juli 2008, 16:23 Uhr
Zitat Marc B.:
Das sagt man mir ständig. Nur warum soll man das nicht können? Außer aus historischen Gründen kann ich das nicht nachvollziehen.
Marc B. ¶
22. Juli 2008, 16:44 Uhr
Zitat Peter:
Weil in Sachen Qualität, trotz dieses einen schlechten Artikels, noch immer Welten zwischen BILD und SPIEGEL liegen.
Noch dazu finde ich vieles in dem Artikel gar nicht mal so falsch.
Er sagt mir zumindest thematisch deutlich mehr zu, als das Thema "Sex Video von Gina-Lisa: Wie lauter Linkhuren darüber bloggen bloß um viele Besucher und Trackbacks zu bekommen" ;)
Wie gesagt: Der Artikel ist ein wenig überzogen, aber einige Kernaussagen aus dem Artikel sind definitiv nicht verkehrt.
Peter ¶
22. Juli 2008, 16:50 Uhr
Zitat Marc B.:
Das war sicher mal so.
Zitat Marc B.:
Maybe, das ist auch sicher nicht der schlimmste Spiegel-Artikel der letzten Zeit. Nur ein besonders aktuelles Beispiel für den Käse, der da verzapft wird.
Peter ¶
22. Juli 2008, 18:44 Uhr
Stichwort .
Christian Hayungs ¶
23. Juli 2008, 01:38 Uhr
"Fazit: BILD > Spiegel"
Verallgemeinerungen sind immer scheisse.
Peter ¶
23. Juli 2008, 16:56 Uhr
Schau an! Noch mehr Qualität im Spiegel!