
Prism ist ein Mozilla-Projekt, das auf Kommando Websites in Desktop-Anwendungen verwandelt. Die Website wird dann vom Desktop gestartet und in einer Art abgespecktem Firefox geladen, der nichts weiter macht, als eben diese Seite zu zeigen. So holt man sich Webapps wie Google Mail vom Browser auf den Desktop. Die nun erschienene erste Beta gibt es als Standalone-Programm oder Firefox-Extension – wie das Ganze im Betrieb aussieht, zeigen diese Videos für die Standalone-Variante und für die Firefox-Erweiterung.
Wer mehr erfahren will als das, was die dünne Prism-Seite selbst hergibt, sollte einen Blick in das Developer-Wiki werfen. Da findet man neben nerdigen Detailinfos auch fertige App-Bundles (Prism-Apps plus Scripts und anderem Tuning für verbesserte Desktop-Integration) für alles mögliche von Google Mail über StuidVZ bis zu Weightwatchers Online.
Ich hab mir direkt mal einen Blog-Client gebastelt: Einfach Prism gestartet, eine neue Application mit der Adresse meinblog.de/wp-admin/ angelegt, fertig.

Dafür, dass das Ganze eine Sache von drei Klicks ist und sich auf Anhieb fast nahtlos ins System integriert (man beachte einerseits das Start-Icon unten in der Leiste, andererseits auch die falsche Sprache der Rechtschreibprüfung im Textfeld), ist das sehr anständig.
Kommentare (23)
Robert Agthe ¶
11. Mai 2009, 08:57 Uhr
Allen Apple Mac Usern sei im dem Sinne Fluid ans Herz gelegt. Dazu noch passende Icons. Webkit inklusive.
Hex ¶
11. Mai 2009, 12:00 Uhr
Für mich erschließt sich (im Moment) noch nicht so ganz der Sinn dahinter, weil ich sowieso die ganze Zeit Firefox offen habe ...
Ich hatte Prism vor längerer Zeit schonmal getestet gehabt und es aber relativ schnell wieder verbannt.
Peter ¶
11. Mai 2009, 12:27 Uhr
Es gibt eben Dinge (Anwendungen) die aber im Browser nicht so gut aufgehoben sind wie auf dem Desktop – Feedreader, E-Mail-Interfaces, Bildbearbeitungsapps und so weiter. Da hilft dann Prism.
Axel ¶
11. Mai 2009, 12:44 Uhr
Gibt's bei Google Chrome Out-Of-The-Box schon immer.
Guido Muehlwitz ¶
11. Mai 2009, 12:56 Uhr
*ironie* Adobe Air braucht auch keiner - schliesslich gibt es den Flash Player auch im Browser ...*ironie/*
adrian_broher ¶
11. Mai 2009, 12:59 Uhr
Zitat Hex:
Natuerlich geht das ueber den Browser, aber dieser lenkt mit den ganzen Zusatzfunktionen eher von der App ab.
Zitat Peter:
Dokumentationen (Javadoc), Bugtracker (Trac, Mantis), Wikis (Dokuwiki, Trac beides im Kontext Dokumentationswerkzeuge), Resource Management Tools, Netzwerkmanagementtools (Nagios), Webfrontends fuer $Hardware.
adrian_broher ¶
11. Mai 2009, 13:01 Uhr
Zitat Guido Muehlwitz:
Korrekt, auch ohne ironietags. Flash braucht kein Mensch, denn sinnvolle Applikationen, welche mit Flash umgesetzt wurden suche ich immer noch. Ist halt ein nettes Spielzeug fuer Grafiker und Minispielentwickler.
Peter ¶
11. Mai 2009, 13:04 Uhr
Audio- und Videostreaming im Browser?
adrian_broher ¶
11. Mai 2009, 13:07 Uhr
Zitat Peter:
Hostapplikationen.
Christian Hayungs ¶
11. Mai 2009, 13:08 Uhr
Brauch ich nicht, hab ich schon. Übrigens kann XYZr das schon seit Version Beta 02.3 in emulierter BeOS Umgebung.
Axel ¶
11. Mai 2009, 13:10 Uhr
Zitat adrian_broher:
Funktioniert aber öfters mehr schlecht als recht. Ich bin immer sehr froh, wenn nicht ein Embedded-Mediaplayer oder Quicktime geladen wird sondern einfach Flash. Das funktioniert einfach.
Peter ¶
11. Mai 2009, 13:12 Uhr
Zitat adrian_broher:
Und der Vorteil für Menschen, die nicht RMS sind, ist dabei welcher?
Guido Muehlwitz ¶
11. Mai 2009, 13:21 Uhr
Zitat adrian_broher:
Aber was Adobe Flex ist, weisst du schon, oder? :)
adrian_broher ¶
11. Mai 2009, 13:21 Uhr
Zitat Axel:
* Falls Flash installiert ist.
* Falls Flash in der korrekten Version installiert ist.
Und nicht zu vergessen: Das Flashgeraffel sollte auch sauber umgesetzt werden.
GStreamer funktioniert einfach. Flash nur bedingt.
Zitat Peter:
Such dir was aus und formulier die Frage neu: http://en.wikipedia.org/wiki/RMS
Peter ¶
11. Mai 2009, 13:30 Uhr
Zitat adrian_broher:
Ihn hier meine ich natürlich. Denn dass Flash weniger zuverlässig sein soll als irgendwelche sich möglicherweise auf dem Rechner befindliche, möglicherweise aktuellen und möglicherweise mit den richtigen Codecs ausgestattete Hostapplikationen, kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen.
MASC ¶
11. Mai 2009, 18:58 Uhr
Also irgendwie verstehe ich da was nicht.
So etwas ist doch in 10 Minuten geschrieben wenn die Engine besteht (Gecko ist ja fertig, und bei der Extension durch den FF ja schon verfügbar). Ist doch (eigentlich) nichts anderes, als FF ohne Erweiterungen, Menübar, etc. pp. Wieso entwickelt man da so lange dran? *kratz*
Wäre nur schön, wenn man noch auswählen könnte, welche Erweiterungen man auch in Prism aktiviert haben möchte, ich vermisse nach den ersten Tests schon AddBlock+.
Fabian ¶
11. Mai 2009, 20:21 Uhr
Zitat Guido Muehlwitz:
Flash braucht man nicht mal im Browser ;P (mit meinem alten Mac dreht der Kühler schon nach 5 Sekunden YouTube ;))
Prism werde ich mal ausprobieren. So muss ich nicht jeden Morgen bevor ich aus dem Haus gehe, mein Firefox mit den 20 gespeicherten Tabs öffnen, um nur kurz meine Mails bei gmail zu checken...
e7 ¶
12. Mai 2009, 09:39 Uhr
Ist aber auch ein zusätzliches Plugin.
funktioniert einfach. Ohne Plugin. Gut, vielleicht nicht in dem Frickelbrauser von Microsoft, aber wer den verwendet, steht sowieso auf fehlende Standardunterstützung.
Und nachdem hier in diesem Blog sowieso HTML5 als Lösung aller Probleme gefeiert wird...
e7 ¶
12. Mai 2009, 09:40 Uhr
Nachdem das Blog hier scheinbar einfach HTML-Tags zensiert statt zu codieren: Im vorherigen Beitrag fehlt [video src=""...]
matthias ¶
12. Mai 2009, 11:05 Uhr
nur um mal kurz auf flash / flex / air einzugehen:
die skip-intro-zeiten sind seit ca. 5 jahren vorbei. nur, weil man mit etwas nichts anzufangen weiß, ist es doch nicht zwangsläufig der untergang des abendlandes. zudem mittlerweile sehr nette sachen mit dieser technologie umgesetzt wurden:
hobnox audiotool, sliderocket, aviary phoenix/raven… aber das kann man ja mit javascript viel einfacher lösen.
das flex sdk ist open source, swf ist ein "offenes format" (man kann und darf es also mit anderen tools als denen von adobe erzeugen und anzeigen).
prism, safari "sniplets" und alles sowas sind leicht und ganz schick, aber da stehen wir noch ganz am anfang. in 5-10 jahren sind wir wieder dort, wo wir vor 15 jahren schon mal waren. alles läuft online ("mainframe") und es gibt verschiedene viewer für die "terminals". (siehe "cloud computing")
Marc B. ¶
12. Mai 2009, 23:13 Uhr
OT-Frage: Welches Theme benutzt du da auf dem Screenshot? Sieht für ein GTK-Theme wirklich hübsch aus. Könnte ich für meinen alten Laptop, auf dem Xubuntu läuft, weil KDE4 da ein bisschen zu viel verlangt ist, verwenden.
Peter ¶
12. Mai 2009, 23:22 Uhr
Elegant Brit mit dem Iconset Area 42.
Gero ¶
19. Mai 2009, 11:34 Uhr
Mir fiel gerade auf: Prism-Anwendungen (aber nur die, die mit Prism für Firefox entstanden sind) kann man mit Cmd-W statt mit Cmd-Q schließen (nur Mac, unter Windows klappt das nicht - jaja, da ist es dann Strg-W statt Strg-Q, aber es hilft halt nichts). Anschließend kann man dem Prism-Fireföxchen ein bisschen unter die Haube schauen.
... Ich habe das mal in meinem Blog zusammengetippt - siehe Link.