Wie just angekündigt wurde, soll Firefox 4 noch dieses Jahr erscheinen. Die eigentlich für die Version 3.7 vorgesehenen Neuerungen (hauptsächlich Stabilitäts-Updates) werden nun in einem Patch für die 3.6er-Serie verwurstet, so dass in Version 4.0 Platz etwas einschneidendere Änderungen ist. Einige Highlights:
- Das Interface wird entrümpelt und alles soll schneller werden. Potenzielle Absturz-Quellen werden in eigene Prozesse verfrachtet
- Extension-Installation ohne Neustarts (Yay!)
- Standardmäßig aktivierter HTML5-Parser, mehr CSS3-Unterstützung, Websockets und Indexed Database API
- Eingebaute Webententwickler-Tools als Ersatz oder Ergänzung für Firebug, u.A. zur Optimierung von Performance und Speicherverbrauch
Im folgenden (etwas zu langatmigem) Video werden die Pläne und Hintergründe für die neue Version vorgestellt:
Ich denke den anvisierten Termin (November 2010) kann man guten Gewissens ins Reich der frommen Wünsche verfrachten, aber die angekündigten Features schauen absolut vielversprechend aus. Vor allem ist es löblich, dass endlich mal ein Browserhersteller einen echten HTML5-Parser zu Felde führt.
Kommentare (11)
Nico ¶
11. Mai 2010, 17:13 Uhr
Vielleicht stopft man endlich mal das schwarze Loch, in dem Firefox seit gut zwei Major-Releases den Arbeitsspeicher versenkt…
Andreas ¶
11. Mai 2010, 18:14 Uhr
Zitat Nico:
Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Seit ungefähr zwei Releases läuft es bei mir besser als je zuvor. Firefox schluckt selten mehr als ca. 150MB Arbeitsspeicher. Nie zuvor war Firefox (bei mir) so sparsam. Liegt es vielleicht am Betriebssystem? Ich habe auf der Arbeit das Gefühl, dass Firefox unter Windows sehr viel mehr Ressourcen benötigt.
Nico ¶
11. Mai 2010, 19:03 Uhr
Zitat Andreas:Liegt es vielleicht am Betriebssystem? Ich habe auf der Arbeit das Gefühl, dass Firefox unter Windows sehr viel mehr Ressourcen benötigt.
Durchaus möglich, da fehlt mir jetzt der Vergleich.
Ingo ¶
11. Mai 2010, 19:44 Uhr
Tabs benötigen scheinbar wesentlich weniger Speicher als neue Fenster. Seitdem ich nur noch Tabs benutze, ist der FF brauchbar.
Könnte durchaus an der Speicherverwaltung eines OS liegen, inwieweit wieder freigegebener RAM tatsächlich verwertbar ist (zusammenhängende Pages etc).
Mischah ¶
11. Mai 2010, 21:02 Uhr
Was bedeutet das? Was hat der Firefox momentan für einen Parser? Und was haben die Webkit-Browser?
Peter ¶
11. Mai 2010, 21:32 Uhr
Beide haben im Moment ganz normale HTML-Parser ohne Unterstützung für HTML5-spezifische Features. Können also im Moment z.B. beide nichts mit dem Inline-SVG-Element
<svg>
anfangen. Der Firefox 3.6 hat schon eine experimentelle Vorversion des Parsers an Bord, die man über about:config einschalten kann wenn man wild darauf ist.Perun ¶
12. Mai 2010, 07:36 Uhr
Zitat Andreas:
Ich weiß nicht ob es an Windows liegt (könnte sein), aber nach einer gewissen Zeit (ich sehe da Flash als Hauptverdächtigen) verbraucht Firefox 3.6.x bei mir manchmal an die 1gbyte Arbeitsspeicher und damit manchmal mehr oder zumindest gleich wie ausgewachsene PC-Spiele ... Herr der Ringe Online z. B. begnügt sich auf dem selben Rechner meistens mit ca. 700-900 mbyte Speicher.
Deswegen würde ich schon sagen, dass zumindest eine große Teilschuld bei Mozilla zu suchen ist.
Andreas ¶
12. Mai 2010, 18:04 Uhr
Zitat Perun:
Ich will da auch nicht das OS für verantwortlich machen, vielmehr die die Art und Weise wie Firefox mit dem jeweiligen OS zusammen"arbeitet" (und hier sehe ich dann Mozilla als Hauptschuldigen).
Auch ich erfahre bei, wie du schon erwähntest, flash-lastigen Seiten eine höhere Auslastung. Das hält sich aber echt in Grenzen. Und die Zeiten, in denen mir ein lahmender Firefox mit massiver Arbeitsspeicher-Belegung auf die Nerven fällt, sind bei mir wie gesagt seit ungefähr zwei Versionen vorbei.
Ich bin kein Programmierer derartiger Software, kenne mich folglich in diesem Bereich nicht wirklich aus, finde es aber schon traurig, dass Firefox ein aktuelles Spiel in Sachen Arbeitsspeicher-Belegung übertrifft. Das sollte bei einer Software wie einem Internet Browser einfach nicht sein. Zumal dieser immer mehr Gegenstand der üblichen PC-Benutzung wird
Peter ¶
12. Mai 2010, 18:26 Uhr
Ich scheine der einzige zu sein, der es OK findet wenn ein Programm, das so dermaßen viele Funktionen wie ein Webbrowser unter einen Hut bringt, etwas Speicher belegt. Das ist ja nicht nicht nur ein Website-Anzeige-Programm (was heißt „nur“, das ist ja eigentlich schon komplex genug) sondern eine halbe Applikationsplattform. Mein Firefox ist nicht nur Browser, sondern auch Audio- und Videoplayer, IDE, Office Suite und nebenbei noch beliebig erweiterbar und sriptbar. Ich finde so ein Programm darf ruhig beim Speicher etwas zulangen, das tut auch viel – gerade wenn man sich auf Seiten mit vielen Grafiken und/oder Flash rumtreibt.
Ingo ¶
13. Mai 2010, 12:38 Uhr
Wenn ein anderer Browser im Direktvergleich wesentlich weniger Ressourcen frißt, isses nicht ok ;)
Peter ¶
13. Mai 2010, 12:42 Uhr
Ja, wenn dieser andere Browser den gleichen Funktionsumfang hat und sich das Bild quer über alle Einsatzgebiete und Systeme zeigt.