So kann man auch einen Browserkrieg anzetteln: Das ehrgeizige Projekt Why Firefox is Blocked fordert die Betreiber aller Websites der Welt auf, Firefox-Nutzer per Browserweiche auszusperren. Denn mit Firefox (genauer: der Firefox-Extension Adblock) lässt sich Werbung blocken, was nach Ansicht dieser Leute nicht weniger als ein kapitales Verbrechen gegen hart arbeitende Bürger ist.
Software that blocks all advertisement is an infringement of the rights of web site owners and developers. Numerous web sites exist in order to provide quality content in exchange for displaying ads. Accessing the content while blocking the ads, therefore would be no less than stealing.
Deshalb die Forderung: AdBlock soll Websites eine Möglichkeit bieten, trotz aktivierten Werbeblocker die Ads anzuzeigen. Wenn das nicht passiert, sollen eben alle Firefox-User draußen bleiben.
Since the makers of Ad Block Plus as well as the filter subscriptions that accompany it refuse to allow website owners control over their own intellectual property, and since FireFox actively endorses Ad Block Plus, the sites linking to this page are now blocking FireFox until the resource theft is stopped.
Diese Verrückten glauben offenbar wirklich, dass sie ein verbrieftes Recht darauf haben, dass ihre gasigen Geschäftsmodelle bis in alle Ewigkeit funktionieren und dass ohne Adblock plötzlich alle wie bekloppt auf ihren Anzeigen herumklicken. Vermutlich ist es auch Diebstahl, wenn man in den Werbepausen der Sportschau ein neues Bier aus dem Kühlschrank holt.
Kommentare (20)
mike ¶
18. August 2007, 02:17 Uhr
Firefox? Weg damit,
Adblock&Co laufen auch in vernünftigen Browsern :)
serious ¶
18. August 2007, 07:35 Uhr
genau deshalb heißt das teil bei opera auch content blocker. wenn sich wer aufregt, dass der user damit werbung blockt is das offizielle statement "was der user blockt geht uns nix an", während bei Adblock ja ganz spezifisch auf werbung abzielt und afaik auch ne filter list mitliefert, was nochmal ein fehler is in dem zusammenhang, da in dem fall ja wirklich explizit gegen die firmen vorgegangen wird und die auf ... äh ... schädigung ... keine ahnung ... klagen könnten, während beim opera jeder für seine filter list selbst verantwortlich ist - und wer überprüft schon bei jedem user die filter list? tut sich ja keiner die arbeit an.
Gabraham-Himself ¶
18. August 2007, 07:35 Uhr
Was ist denn Firefox?
Ich habe hier den Internet Explorer 5.5 mit verschiedenen Toolbars. Das ist so cool. Damit komm ich auf jede Website problemlos rauf. Yeah!
Hier mal ein Screenshot:
http://sickolife.de/goodies/firefox.jpg
Max ¶
18. August 2007, 08:01 Uhr
es gibt aber auch ne Erweiterung mit der man eine andere Browserkennung senden kann, dann nützt so ein Sperre ja auch wieder nix. Aber schön wenn man sieht, wie weit andere so denken :D
Marc ¶
18. August 2007, 11:55 Uhr
Ein scheiss! Ich benutze Opera und da lässt sich Werbung sogar ohne Plugins blocken, da reicht Rechtsklick, Inhalt blockieren und dann nur noch alle Werbung auf den Seiten anklicken und weg damit. Für den Internet Explorer 7 gibt es das PlugIn "IE7pro", mit dem sich auch im Internet Explorer Werbung blocken lässt. Für Safari und Konqueror gibt es mit Sicherheit auch Tools, die Werbung blocken. Weshalb also nur der Firefox?
Der einzige Browser, mit dem man keine Möglichkeit hat, Werbung zu blocken, ist glaube ich K-Meleon, da gibt es meines Wissens echt keine Möglichkeit gegen Werbung.
Peter ¶
18. August 2007, 12:06 Uhr
Möglichkeiten hat man immer. Man könnte sich zum Beispiel eines Werbung filternden Proxys bedienen… dann ist der Browser egal.
Siegfried ¶
18. August 2007, 12:10 Uhr
Es gibt ganz unabhängig von jedwedem Browser und das sein Urzeiten eine prima Möglichkeit, Werbung (oder auch beliebiges Anderes) zu blocken. Man surft dabei über einen lokalen Proxy namens Privoxy. Das ist der Nachfolger des guten alten Junkbusters. Damit ist man total unabhängig von jedem Browser. Selbst Lynx oder gar wget könnte man auf diese Art dazu veranlassen, auf das Laden von Werbung zu verzichten. Und was nicht geladen wird, wird auch nicht angezeigt :)
Ich habe dazu gestern schon mal was Längeres geschrieben: Klick
Siegfried ¶
18. August 2007, 12:12 Uhr
Ups, da war Peter schneller :)
Jan ¶
18. August 2007, 14:07 Uhr
Sehr bezeichnend, dass dort nicht darüber nachgedacht wird, wie man die Nutzer dazu motivieren (!) könnte, Werbung wieder zuzulassen. Ich bin nun wirklich sehr aufgeschlossen für die Idee, dass jemand mit einer Website Geld verdient. Wenn eine Seite durch die Werbung aber nahezu unbenutzbar wird oder das Geflimmer mich vom Inhalt ablenkt, reagiere ich eben. Adblock ist eine tolle Sache und hat sehr zur Steigerung des Surfvergnügens beigetragen. Flash und animierte GIFs nur bei Bedarf zuzulassen, ist eine andere wichtige Maßnahme...
Wenn man wollte, könnte man Adblocker umgehen, denke ich. Man müsste die Werbung direkt in die Seite einbinden, anstatt über einen Adserver. Aber solange die Kunden bezahlen, wird sich dafür wohl niemand interessieren.
Es verwundert allerdings schon, dass die extrem unterschiedlichen Klickraten von Bannerwerbung und kontextsensitiver Textwerbung hinlänglich bekannt sind, aber kaum zu einem Umdenken geführt haben.
Peter ¶
18. August 2007, 14:41 Uhr
Ganz richtig. Wenn sich alle tönenden, blinkenden und aufpoppenden Anzeigen für kostenlose Ipods in nicht nervige Banner oder schlichte Textlinks verwandeln würden, bräuchte man Adblock nicht mehr.
Und relevant sollten die Ads sein. Ich habe gestern Cheats für ein PC-Spiel ergooglet und bekam auf einer Cheat-Website statt Werbung für Spiele, Konsolen oder Zockerhardware billige Porno-Ads vorgesetzt. Was denken sich Webmaster und Werbenetzwerke bei sowas?
Hero Wanders ¶
18. August 2007, 14:41 Uhr
>
Klick
Das demonstriert recht gut, dass man doch recht viel mitnimmt, ohne es zu merken.
Christoph ¶
18. August 2007, 14:49 Uhr
Werbung sollte immer zum Inhalt einer Seite passen. Dann gibt es auch User, die auf den Banner klicken. Das, was aber zurzeit immer noch auf vielen Seiten zu finden ist, hat nichts mit Werbung zu tun, sondern grenzt schon an Spam. Daher ist es auch kein Wunder, das immer mehr User über ihren Browser, mit Proxies, Firewalls(ja die können das auch) Werbung blocken. Ich kann es jedenfalls niemanden übel nehmen.
Peter ¶
18. August 2007, 15:00 Uhr
Wenn die Anti-Adblock-Fraktion diese Karte ausspielen wollte, könnte man sie fragen, was sie glaubt von diesem Effekt zu haben. Daraus entstehen ganz sicher keine Klicks auf Anzeigen und wir sind wieder so weit wie mit Werbeblocker.
Frank ¶
18. August 2007, 19:53 Uhr
Auch niedlich, dass sie auf firefoxmyths.com verlinken, aber sehr beharrlich "FireFox" schreiben... ein Blick auf die Mythen hätte schon gereicht. Ansonsten... knuffige Aktion. ;)
brodo ¶
18. August 2007, 22:17 Uhr
Es gibt jetzt schon anti-adblock scripts. Zu bewundern z.B. auf http://www.dancefloorcharts.de. Das ganze ist anscheinend JavaScript basierend, da ein einfacher klick auf YesScript ausgereicht hat um es auszuschalten. Kein Proxy, keine useragent Änderung, kein Garnichts.
Es ist echt seltsam das die Webmaster es einerseits hinbekommen ein solches Script zu schreiben und andererseits nicht erkennen das es gefühlte 20 verschiedene Wege gibt selbiges zu umgehen. (Mir fallen spontan z.B. noch Userscripts ein.)
brodo ¶
18. August 2007, 22:20 Uhr
Aua, da ist was mit dem HTML schwer schief gegangen... Entweder ich hab mich gerade beim copy & paste schwer vertan oder dein Wordpress parst es nicht richtig.
Ist gefixt
c3p ¶
19. August 2007, 22:08 Uhr
@Peter: die denken sich "Pr0n geht immer" und recht haben sie, es gibt kaum etwas für das im netzwsoviel ausgegeben wird wie für porn
Peter ¶
19. August 2007, 22:16 Uhr
Schon. Aber ob das wirklich so funktioniert?
Ich habe da so meine Zweifel.
Firefox Freak ¶
5. Oktober 2007, 14:00 Uhr
Naja, wenn juckts, mein Baby nimmt mir jedenfalls keiner mehr weg. Und deren Aktion scheint sich ja eh nicht sonderlich rumgesprochen zu haben. Sitemeter meint jedenfalls nur knapp 400 Besucher im Schnitt pro Tag. Nicht weiter wild also...
Olli ¶
4. April 2008, 11:55 Uhr
naja ich sehe das alles mit anderen augen, da ich selber aktiver webmaster bin und viel arbeit und zeit in meine projekte stecke um den benutzern kostenlose informationen zur verfügung zu stellen. laut den besucherzahlen kommen diese informationen sehr gut an.
für mich sind solche adblock benutzer nichts als schmarotzer. viel haben wollen, das alles am besten billig oder kostenlos und nichts geben, sondern auch noch die finanzierungsmittel der seitenbetreiber umgehen.
man beist nicht die hand die einen füttert...
ein banner ist vergleichbar mit einem plakat am s-bahnhof. einfach nicht hinschauen wenn es nicht interessiert.... mehr bezahlen für eine fahrkarte will aber auch keiner, wenn die werbung nicht geschaltet wird....
es kostet ja nichts die werbung auf der seite zu lassen, wer nicht will klickt nicht, fertig...
themenrelevant sollte die werbung allerdings sein, das sehe ich genauso. verhindern kann man diesen verlauf sowieso nicht, wer werbung blocken will macht es mit welchen mitteln auch immer. aber das er dazu kommt ist eine entwicklung die meiner meinung nach nicht ganz nachvollziehbar ist. es ist arbeit eine seite zu betreiben und mit inhalten zu füllen, die der allgemeinheit dienen, warum sollte diese nicht honoriert werden? ich finde es klasse wenn sich jemand die arbeit macht und honoriere, bzw. respektiere diese indem ich keine adblocker einsetze, ob ich die werbung nun ignoriere, da sie für mich uninteressant ist oder draufklicke weil sie mich in der thematik weiterbringt, ist im endeffekt egal.
gruß
olli