Angesichts des gerade wieder grassierenden Apple-Hypes und der Tatsache, dass in 14 Tagen das neue Ubuntu erscheint, ist es an der Zeit, sich mal wieder mit einem richtigen Betriebssystem zu befassen. Wer es noch nicht weiß: Ubuntu ist eine nicht-nerdige Linuxvariante, mit der auch ich jeden Tag arbeite und mit der selbst meine Oma klarkommen würde. Für tiefergehende Informationen sei der hervorragende Wikipedia-Artikel zum Thema und meine eigene, vielleicht etwas weniger hervorragende Artikelserie empfohlen.
Ubuntu 8.10, ausgestattet mit dem Codenamen Intrepid Ibex (unerschrockener Steinbock) hat einige nette Features im Gepäck, die ich in aller Kürze vorstellen möchte:
- Netzwerkverbesserungen:
A particular focus for us will be pervasive Internet access, the ability to tap into bandwidth whenever and wherever you happen to be
, so Mark Shuttleworth. Um das zu erreichen, wird der neue Network Manager 0.7 mitgeliefert. - Verschlüsselte User-Verzeichnisse: Jeder Nutzer kann in seinem Home-Ordner ein verschlüsseltes Verzeichnis ~/Private anlegen, an das ohne Passwort kein Schäuble oder anderer Abschaum herankommt. In Zukunft (d.h. nach Intrepid Ibex) könnte es auch möglich sein, den kompletten Home-Ordner zu verstecken, was ja durchaus sinnvoll wäre.
- Temporäre Gast-Accounts: Bei Bedarf lässt sich direkt über das User Switcher Panel Applet eine temporärer Gast-Session mit stark eingeschränkten Rechten starten. Praktisch wenn man den Laptop einmal ungefährdet aus der Hand geben möchte.
- Allerlei Updates: Der Linux-Kernel 2.6.27 bringt massiv erweiterten Hardware-Support, das neue X.Org 7.4 läuft zur Not auch ohne Konfigurationsdatei und ist damit kaum kaputtzuspielen, Samba 3.2 kann noch besser mit Windows-Netzwerken, GNOMEs Dateimanager Nautilus bekommt Tabs … und so weiter.
Alles nicht unbedingt spektakulär, aber wenn das mit dem Netzwerk alles so funktioniert, wie es der Shuttleworth sich wünscht, soll mir das sehr recht sein. Weitere Features und Details gibt es im Technical Overview des Ubuntu-Wikis.
Was freilich nicht so toll ist, ist dass weder OpenOffice 3 noch Gimp 2.6 von Haus aus im Gepäck sein werden – denn die haben beide den Fehler gemacht, erst nach dem Feature Freeze zu erscheinen. Da muss man dann eben von Hand nachrüsten.
Da der zu erwartende Ansturm am 30. Oktober enorm sein wird, sollte man mit dem Distro-Upgrade am besten so um die 24 Stunden nach dem Release abwarten oder, wenn man es auf die CD-Images abgesehen hat, Bittorrent benutzen.
Kommentare (40)
Marc ¶
16. Oktober 2008, 12:43 Uhr
Das letzte Kernel-Update gestern morgen hat mir komplett die Grafik zerschossen. Jaja, kein Wunder wenn man den proprietären NVIDIA-Treiber nutzt. Aber das Fixen dieses Fehlers hat mir auch die Angst vor einem Distri-Upgrade genommen. Das schöne an Linux ist und bleibt eben, dass zwar mal was schief gehen kann, aber eben nie so schief, dass alle Daten im A... sind. Die Konsole geht nunmal (fast) immer noch.
Peter ¶
16. Oktober 2008, 12:53 Uhr
Zitat Marc:
Ich hatte bei gleichem Treiber und gleichem Kernel nichts dergleichen … naja, jedes System ist ein bisschen anders.
Marc ¶
16. Oktober 2008, 12:58 Uhr
Zitat Peter:
Ja, habe auch nur ein paar Meldungen bisher gefunden. Momentan "fahre" ich mit der freien Alternative, geht auch ganz gut. Compiz läuft auch, allerdings nicht so flüssig wie mit dem NVIDIA-Treiber. Der würde auch gehen, allerdings in falscher Auflösung. Etwas seltsam, aber verschmerzbar, da in zwei Wochen ja sowieso ein Upgrade ansteht und dann sowieso wieder alle Karten neu gemischt werden. Dann kommt vielleich aus meinen Boxen auch mal wieder Sound ;) Aber das ist ein anderes Thema...
Marc B. ¶
16. Oktober 2008, 13:12 Uhr
Das neue Wallpaper ist ja mal richtig hässlich... ;)
Aber ich muss zugeben, dass mir das Dust-Theme sehr gut gefällt - und das obwohl es ein GTK-Theme ist.
Trotzdem werde ich wohl bei Fedora bleiben und auch auf dem Desktop bald von Kubuntu zu Fedora springen, denn schließlich kommt von Fedora ja auch bald die neue Version 10 raus. Denn Fedora gehört meiner Meinung nach zu den besten GNU/Linux-Distributionen, die es gibt, während ich Ubuntu... nun ja.. nicht so toll finde.
(Arch Linux wäre ansonsten auch noch eine Empfehlung wert ;) )
Rico Neitzel ¶
16. Oktober 2008, 13:13 Uhr
Wo ist das "i" ? :)
Herr Gabriel ¶
16. Oktober 2008, 14:46 Uhr
Habt ihr schon von den neuen Mac Books gehört? Die sind jetzt aus einem Stück Aluminium gefräst! Kann man sich das vorstellen? EIN STÜCK ALU!!1
Aber mal im ernst: Ich persönlich freue mich schon tierisch auf Ubuntu 8.10. Werde mir das aber erstmal auf einen seperaten Testrechner installieren, um zu sehen, ob es sich großartig lohnt, ein Upgrade durchzuführen.
Peter ¶
16. Oktober 2008, 14:58 Uhr
Zitat Herr Gabriel:
Vor allem machen sie das ja schon seit Ewigkeiten beim MacBook Air genau so. Warum da alle jetzt so drauf abgehen ist mir schleierhaft.
Marc ¶
16. Oktober 2008, 15:15 Uhr
Zitat Peter:
Es dauert eben seine Zeit bis eine Marketingstrategie richtig greift. Man muss eben immer wieder erzählen, dass es wichtiger ist, wie ein Computer aussieht statt wie er funktioniert. Und wenn das Aussehen eben nicht so revolutionär ist (wie es noch beim Air war), muss eben nocht mehr betont werden, dass es nur ein Stück Metall ist.
Fabian ¶
16. Oktober 2008, 15:45 Uhr
Zitat Marc:
Zugegeben, Apple zielt mit seinen Geräten sehr deutlich auf den Mainstream. Aber die Geräte - da kannst Du sagen, was du willst - funktionieren wunderbar und man hat selten(er) Stress, was beim 08/15-Benutzer erwartet wird... Apple muss deswegen Ihren Kunden nicht erzählen, wie er funktioniert.
(Das soll jetzt kein Pro-Apple-Anti-was-auch-immer-Beitrag sein und vom Thema ablenken)
@topic:
Was ich schade finde, und auch der Grund warum Linux bisher nicht so recht meine Aufmerksamkeit vollends auf sich ziehen konnte, ist, dass es nicht so viele Software gibt , die ich ab und zu benötige...
Axel ¶
16. Oktober 2008, 15:49 Uhr
Was bitte ist an Linux "richtiger" als an Windows NT oder Mac OS X?
Ich hoffe das ist nur Selbstironie und nicht schon Verblendung.
Marc ¶
16. Oktober 2008, 15:51 Uhr
Zitat Axel:
Wo steht das?
Peter ¶
16. Oktober 2008, 15:53 Uhr
Zitat Marc:
Erster Satz des Artikels.
Und dass man nicht jeden leichtherzig dahergeschriebenen Buchstaben meinerseits für bare Münze nehmen sollte, dachte ich sei bekannt. Andererseits, bei diesem Thema verstehen viele ja keinen Spaß. Egal.
Wilken ¶
16. Oktober 2008, 15:53 Uhr
Zitat Marc:
Meine Güte, anscheinend ist Linux immernoch nicht bereit für normale Nutzer die keinen Bock auf so einen Bastelkram haben.. Naja, hauptsache über Apple lästern.
Grüße, Wilken
Axel ¶
16. Oktober 2008, 16:22 Uhr
Zitat Peter:
Hrm schon okay. Ich wollte nur sicher gehen. Ich hab nur ne akute Fanboy, bzw. Realitätsverlust-Allergie :)
Lexx ¶
16. Oktober 2008, 16:40 Uhr
Ich will nur, dass der Pulseaudio Ranz mit der nächsten Version korrekt funktioniert. Ich tingel hier schon seit Monaten mit notdürftiger Soundunterstützung herum und bekomme das Kotzen davon.
Marc ¶
16. Oktober 2008, 17:14 Uhr
Zitat Wilken:
Sowas sollte ich wohl nicht erwähnen. Ist wie gesagt ein anderes Thema. Out of the box funktionierte alles hervorragend. Allerdings habe ich dann eben etwas kaputt optimiert... und warum? Weil ich es konnte :-D Weil ich die letzten, geilsten, aktuellsten, hastenichtgesehendsten Effekte und Verbesserungen wollte, weil ich mein System so einrichten konnte, wie ich es eben wollte. Leider habe ich da was übersehen, was ich zwar durch ein neues Installieren beheben könnte, aber das kann jeder.
Wie gesagt, ein anderes Thema.
Herr Gabriel ¶
16. Oktober 2008, 17:50 Uhr
Zitat Fabian:
Lüge!
Alex ¶
16. Oktober 2008, 21:58 Uhr
Persönlich bin ich gegen diesen "Linux-hype" und kann nur die Augen rollen, wenn sich Umsteiger Compiz installieren oder ihren Desktop mit einem Macstyle versehen, damit sie sich wohl fühlen, denn das hat nichts mit dem Grundgedanken von Linux zu tun.
Linux ist nicht Windows und so soll es auch nie werden.
Daher rate ich auch allen Skeptikern, bei Windows Vista zu bleiben, denn so werden die Foren nicht mit "OMG, ich brauche Hilfe!" Threads überflutet...
Pepe hat recht, wenn er sagt, dass auch seine Großmuter damit arbeiten könne, aber die zerhackt das System auch nicht ;), daher könnte die das wirklich nutzen.
Wer sich also an Linux wagen will (wobei ich hier doch erwähnen muss, dass Linux != Linux ist) sollte auf jeden Fall Interesse für Neues, etwas Zeit und die Mühe mitbringen, sich auch mal die Manpages durchzulesen.
Dann wird das auch etwas.
Bei einem echten Linuxsystem müsste man seinen eigenen Kernel selbst kompilieren, aber das ist etwas, womit sich Ubuntuuser eigentlich nicht herumschlagen müssen.
Selber bin ich kein Fan von Ubuntu und setze auf Debian (lenny).
Wer sich jetzt Fragt, was ist denn jetzt der Grundgedanke von Linux, der möge sich mit dem Thema Open Source etwas auseinandersetzen.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Linux und all seine Software ist Open Source
-- das bedeutet, es ist frei, im Sinne von kostenlos
-- ich kann Software selber im Kern anpassen und verbessern
-- kann mich aktiv an der Entwicklung beteiligen
- es gibt KEINE Anwendung unter Linux die es nicht gibt, oder einfacher gesagt: zu jeder Windowsanwendung gibt es eine Antwort für Linux (manchmal auch mehr als eine)
- ich muss nie wieder CDs einlegen.
-- es lässt sich übers Netzwerk booten
-- die entsprechende Software läd man _legal_ aus dem Netz
- mein Desktop verbracht atm nur 6,4 MB Arbeitsspeicher. Welcher Windows (Viste *hust*) User kann da schon mithalten ;)
- Hardware ist leicht zu ändern
-- ich kann mit einer Zeile Text Maustasten neue Funktionen geben. Afaik benötigt man für Windows immer noch Zusatzsoftware.
- keine Neustarts mehr!
- keine "wollen sie das wirklich" Aufforderungen, denn Linux hält seine User nicht für dumm (Umkehrschluss: Gewisse...Erfahrung sollte man also mitbringen).
- das wichtigste überhaupt, die Konsole.
-- damit lässt sich alles Regeln. Mehr bracht man auch nicht.
- Linux formatiert man nicht.
- Es läuft (richtig konfiguriert) so stabil, dass es schon wieder beängstigend ist, wenn man jahrelang mit Windows gearbeitet hat.
- Neulich gab es hier mal eine Diskussion um einen um "einen" Pixel verschobenen Hintergrund... Linux ist das System, wo ich auch in der letzen Ecke noch meine Pixel richtig rücken kann. So viel Macht über ein OS bekommt man sonst nicht geboten. Weder bei Windows noch bei Mac OS.
Ich könnte noch ewig weiter machen, aber ich muss, um die Kritikern zu beruhigen, auch ein paar Nachteile anbringen:
Da Hardware in erster Linie für Windowsrechner ausgelegt wird, ist es in manchen speziellen Fällen nicht immer ganz einfach diese Hardware in Gang zu bekommen, ja es existiert sogar eine "Blacklist" mit Hardwareartikeln, die definitiv nicht unter Linux laufen, dass hängt mit dem nicht vorhandenen Support des Herstellers zusammen (also nicht direkt ein Punkt, den man dem Linuxsystem anhängen kann).
Mit etwas Glück setzen sich aber andere User zu einem Projekt zusammen und versuchen die Hardware selber zum Laufen zu bekommen (nich selten mit Erfolg).
"Echte" Linuxsysteme sind ewige Baustellen (nicht umsonst gibt es Berufe die sich damit beschäftigen) - Ubuntu ist davon nicht betroffen. Wir reden hier von einer guten Einsteiger Distri.
So, so langsam will ich fertig werden und denke mir, dass ich wahrscheinlich die falschen User anspreche, denn Designen und Programmieren sind dann doch zwei paar Schuhe.
Trotzdem, probieren geht über studieren, anderseits kann ich folgenden Artikel empfehlen:
http://burnachurch.com/43/linux-ist-nichts-fuer-dich-lass-es/
Peter ¶
16. Oktober 2008, 22:30 Uhr
Zitat Alex:
Wo steht das und vor allem … wen interessiert das?
Blödsinn. Wer sich an Linux wagen will, lädt ein CD-Image runter und legt einfach los.
Seht ihr? Richtige Nerds betrachten Ubuntu nicht mal als echtes Linux. Also, wie schlimm kann’s schon sein?
Alex ¶
16. Oktober 2008, 23:07 Uhr
Zitat Peter:
Das ist sicherlich richtig. In 15 Minuten ist man damit auch problemlos online, kann Text schreiben und drucken und Musik hören.
Aber dieses "Linux für alle" - Motto sehe ich mit Sorge, denn das vermittelt einen falschen Eindruck.
Wer weder lesen noch basteln will und glaubt, mit blosem herumklicken weiterzukommen, ist mit Linux definitiv falsch beraten.
Ich verweise daher noch mal auf diesen Beitrag:
http://burnachurch.com/43/linux-ist-nichts-fuer-dich-lass-es/
Zeit sollte man auch mitbringen, oder nicht?
OK, die Oma vielleicht nicht, aber bei der würde Windows vermutlich auch nicht abstürzen ;)
Alex ¶
16. Oktober 2008, 23:18 Uhr
Nachtrag:
Ich könnte es nicht besser sagen, warum ich kein Ubuntu-User und warum ihr es auch nicht werden solltet:
http://www.dunkelangst.org/2008/09/23/und-tschus-ubuntu/
Peter ¶
16. Oktober 2008, 23:23 Uhr
Zitat Alex:
Quark! Ubuntu, Mint und Co sind doch bis zum Anschlag vollgestopft mit GUI-Konfigurationstools, die alles machen was Otto Normalverbraucher so benötigt. Wenn man kein Bastelnerd ist, bekommt man die Konsole nie zu Gesicht und Fragen lösen sich nach 5 Minuten Google in Luft auf.
Peter ¶
16. Oktober 2008, 23:34 Uhr
Zitat Alex:
Da will ich am liebsten gar nicht mit anfangen. Linux besteht nicht nur aus Kernel-Patches, warum misst der Typ daran Ubuntu? Schon mal an Gnome gedacht? Ubuntu zwingt auch niemanden, proprietäre Software zu installieren – und wenn Canonical die Möglichkeit nicht anbieten würde, würden jene die es wollen sich das Zeug woanders holen. Also was soll der Zirkus? Und dass
ist einfach eine dreiste Lüge, das weiß jeder der so oft wie ich mutwillig den Xserver vernichtet.Axel ¶
17. Oktober 2008, 05:57 Uhr
Also das mit der Maus ist mir da auch aufgestoßen. Ubuntu ist doch ein vollwertiges Debian, was labert der Typ?
Fabian ¶
17. Oktober 2008, 07:57 Uhr
Sorry, aber ich finde es echt erschreckend, dass der ewige "Das-OS-ist-besser-als-das-Andere"-Kampf sich nicht nur auf die gegenwertigen Betriebssysteme
beschränkt.
Jetzt ist man in der "Linux-Gemeinde" also schon weniger angesehen, wenn man das subjektiv falsche Linux benutzt oder zuviel mit der Maus macht?
Kommt schon! Das ist lächerlich!!!
fwolf ¶
17. Oktober 2008, 10:14 Uhr
Zitat Wilken:
Kleiner Tipp: So sieht es auch jedes Mal aus, wenn Microsoft eine neue Versio von Windumpf rausbringt. Erinnern wir uns nur mal an den Treibermangel für Windows Vista, und Aussagen von Unternehmen, dass sie jetz erstmal bei XP (Pro) bleiben und das nachfolgende Windows 7 (oder wie auch immer es heißen mag) abwarten wollen.
Dagegen sind 2 Monate Reifezeit bei Ubuntu ja ein Klacks.
Allerdings setze ich trotzdem erstmal die 8.04.1 LTS auf und baue mir größere Updates einfach selbst (gcc und make sei dank).
cu, w0lf.
Alex ¶
17. Oktober 2008, 10:35 Uhr
Ist das jetzt nicht widersprüchlich oder bist du ein Bastelnerd?
D.h. sobald ich bastele, benötige ich die Konsole. Und willst du den Menschen verkaufen, dass man sich da nicht einlesen müsste? Wenn du kein Xserver mehr hast, wie googelst du dann entsprechende Probleme? Mit Lynx? Und wenn ich den nicht kenne? Und nicht gleich einen Zweitrechner zur Hand habe? Kein Backup? Tja, dann ist für ein Moment lang Schluss mit Lustig.
Zitat Axel:
Nein, schon lange nicht mehr. Ubuntupackete sind z.B nicht mit Debian kompatibel.
Dieser Irrglaube ist genau, wovor ich spreche. Hauptsache Ubuntu drauf und mitreden wollen, ohne zu wissen, was man da eigentlich hat.
Zitat Fabian:
Nein, du kannst beruhigt sein und glücklich weiter mit Ubuntu arbeiten. Andere Linuxuser werden auch nicht auf dich herabschauen, denn mit Ubuntu bestätigt man ja sein Interesse an Linux. Außerdem geht man ja keine Ehe mit Ubuntu ein, wechseln geht immer noch.
Nur mit "SuSe" outest du dich ;)
Ubuntu geht wieder einen Schritt Richtung Windows und jeder Linuxuser hat andere Gründe, warum er einst zu Linux gewechselt hat. Andere Distributionen bieten halt mehr Freiheit, verlangen aber gleichzeitig mehr Aufmerksamkeit und nehmen mehr Zeit in Anspruch.
Es geht mir nur grundsätzlich darum, dass Peter hier Ubuntu besser darstellt und verkauft, als es letztendlich ist und man somit auch schnell falsche Erwartungen schafft, was wiederum zu mehr "Linux ist Mist, ich bleib bei Windows"-Menschen führt.
Ubuntu ist grundsätzlich gut, aber ich bin der festen Meinung, dass nicht alles Gold ist was glänzt und man die andere Seite der Medalie nicht vorenthalten sollte.
Ich möchte Menschen nicht von Linux überzeugen, sondern, dass sie den Gedanken hinter Linux verstehen und auf freien Stücken heraus auf Linux umsteigen.
Nur manch mal habe ich das Gefühl, dass ursprünglich Gedanke in den Hintergrund rückt und Linux als eine Alternative für Windows betrachtet wird, denn das ist es nicht.
Peter ¶
17. Oktober 2008, 10:56 Uhr
Zitat Alex:
Erkläre mir bitte, wie sich die zahllosen Mängel von Ubuntu auf den Umgang meiner bereits erwähnten Oma mit ihrem Computer auswirken und warum sie mit Windows besser beraten wäre.
Und selbst wenn ich mit meinem Artikel
-Menschen erschaffen würde – wen interessiert das? Ist das nicht deren Bier?Herr Gabriel ¶
17. Oktober 2008, 11:25 Uhr
Warum sollte Linux doch gleich keine Alternative zu anderen Betriebssystemen sein?
Alex ¶
17. Oktober 2008, 12:12 Uhr
Zitat Peter:
Wie ich bereits selber sagte, ist Ubuntu das richtige OS für die Oma, aber bei ihr würde noch nicht einmal Windows abstürzen.
Desweitern ist die Oma kein Platzhalter für deine Leser, denn die dürften weitaus mehr von ihrem PC verlagen.
Zitat Peter:
In dem Punkt scheiden sich unsere Geister. Du kannst den Menschen nicht Dinge verkaufen und ihnen bei Problemen dann den Rücken kehren und sagen, "nicht mein Bier gehe doch zurück zu deinem Windows".
Dies sind dann nämlich später die Menschen, die z.B in der Schule meinen Kindern dann Windows oder Mac aufdrücken und nicht Linux.
Du machst dir mit dieser Einstellung keine Freunde in der Linux-Gemeinde.
Außerdem förder du damit "wie bie Windows"-Threads in den Linux Foren. (Das ist nicht der Sinn der Sache)
Zitat Herr Gabriel:
Mein Fehler! "Alternative" ist das falsche Wort. "Ersatz" hätte ich besser schreiben sollen.
Mehr dazu:
http://www.felix-schwarz.name/files/opensource/articles/Linux_ist_nicht_Windows/
Dieser Artikel beschreibt es ganz gut.
Peter ¶
17. Oktober 2008, 12:48 Uhr
Zitat Alex:
Wäre ich nicht so sicher. Ich hab hier nicht so viele nerdige Kernelhacker.
Das mache ich nicht.
Wen interessiert das.
Das ist ein sehr gewagter Schluss, den ich nicht teile.
Axel ¶
17. Oktober 2008, 14:03 Uhr
Zitat Alex:
Andersrum, ich hab nur Debian im Einsatz ;)
Stephan ¶
17. Oktober 2008, 15:10 Uhr
Zitat Peter:
Naja das stimmt so nicht, hab 8.10 jetzt mal auf einem alten Dell notebook gehabt und es war wieder nicht möglich eine ordentliche Auflösung hinzubekommen, ohne in Xorg.conf etc rumzuschrauben...
Ich sage nicht das das Problem allein von Ubuntu ist, wenn die Hersteller keine gescheiten Treiber liefern, aber fuer den normalen Enduser ist das schon sehr nervig...speziell Grafiksachen sind immer ne Bastelei.
Habe im Laufe der Zeit mehrere Bekannten zu ubuntu gebracht, nur ich bezweifel das die dabei geblieben wären wenn ich am anfang nicht 24h support gegeben hätte ;)
disclosure: Linuxuser seit 2000 angfangen mit Suse 7.X bis Suse 10.x dann Mandrake, Debian, Ubuntu von 6.10 bis heute auf verschiedenen Server...als Laptop hab ich seit einem Jahr ein Macbook , bin sehr zufrieden damit weil ich nen tollen mix aus Basteln und out of the box hab...
brodo ¶
17. Oktober 2008, 15:39 Uhr
Hoffentlich läuft das vpnc Plugin für den Networkmanager in der neuen Version endlich mal...
j- ¶
17. Oktober 2008, 19:16 Uhr
Vorab schonmal eine Entschuldigung für die schlechte Formatierung des Kommentares...
"- mein Desktop verbracht atm nur 6,4 MB Arbeitsspeicher."
Schön und gut, aber wenn ich 4 GB in meinem System habe, dann ist mir das doch relativ wumpe. Klar, es ist schön, dass Linux mit so wenig klarkommen kann, aber eben für die überwältigende Mehrheit aller Nutzer irrelevant.
Übrigens läuft auf dem Rechner meiner Mutter (grauenhafter AMD Duron mit 'nem Gigahertz, viel zu wenig Ram und Schneckenfestplatte) Xubuntu genauso langsam wie XP. (Nebenbei hat Xubuntu vergessen den einzigen Benutzer zum Administrator zu machen, so dass nichts mit sudo xyz war .. das googlen nach der Lösung, das Lernen der Grundzüge von vi [oder was für einen Editor ich dann im Recoverydingens benutzen musste] etc. waren jetzt nicht wirklich "funktioniert out of the box".
"— ich kann mit einer Zeile Text Maustasten neue Funktionen geben. Afaik benötigt man für Windows immer noch Zusatzsoftware."
Die 3 Male die ich Ubuntu ausprobiert habe fand ich jedes Mal bestimmt 5 verschiedene Methoden, die Seitentasten meiner IntelliMouse Optical zum funktionieren zu kriegen, meistens funktionierten 0,5 davon. Die eine Zeile Text mag vielleicht stimmen, aber nur wenn man davor x Zeilen manpages und y Google-Ergebnisse abgegrast hat. Zumindest für Anfänger.
Toll war auch, als der Network-Manager dauernd abschmierte. Bei einem Centrino-Notebook, also schätzungsweise nicht die allerungewöhnlichste Hardware. Das mag natürlich teilweise nicht die Schuld von Linux sein. Wenn die Hardwarehersteller nicht mitspielen, dann ist das doof. Aber es ist dennoch ein Nachteil für den Nutzer.
"Wenn man kein Bastelnerd ist, bekommt man die Konsole nie zu Gesicht und Fragen lösen sich nach 5 Minuten Google in Luft auf."
Das war bei meinen Experimenten mit Linux doch meist sehr anders. Vieles geht beeindruckend schnell und intuitiv. Und was die Googlelösungen angeht .. müsste das nicht für jeden wirklichen Linux-Freak der absolute Horror sein? Nutzer die willkürlich "sudo xyz" in die Konsole eingeben ohne zu wissen, was passiert?
Versteht mich nicht falsch, ich finde Ubuntu toll. Ich finde allgemein Linux toll. Es ist gut und wichtig, dass es diese Betriebssysteme gibt. Ubuntu lief sogar besser mit meinem DVB-T Stick zusammen als die offizielle Software für Vista. Aber dennoch ist Ubuntu & co nichts für mich, obwohl ich jetzt nicht völlig unnerdig bin.
Ein völlig voreingestelltes, auf die Hardware angepasstes Linux, welches quasi selbst verhindert, dass "Oma" nichts unfreiwillig kaputtmachen kann .. kann ich mir sehr gut vorstellen.
Ein völlig freies OS für Leute die sich damit auskennen und auch daran Spaß haben, sich mit den Problemen beschäftigen etc .. klar.
Aber ich sehe mich irgendwo dazwischen, und da passt Windows einfach irgendwie besser. Und wenns nur die Gewöhnung ist.
Alex ¶
18. Oktober 2008, 10:40 Uhr
Unterm Strich könnte man festhalten, dass Linux in erster Linie für den Bastler gedacht ist, denn einen Kernel backen ist gewiss etwas selbstverständliches unter Linux und definitiv nichts "nerdiges", auch wenn das hier suggeriert wird, und eigentlich nicht für "ich will weg von Windows aber auf gar keinen Fall basteln"-User (außer man heißt Oma, aber das bezweifel ich sehr stark).
Ubuntu ist wahrscheinlich eine gute Wahl, um bei Linux einzusteigen. (Wobei Fedora und Archlinux auch nicht schlecht sind. Nein, nicht SuSe.).
Wer es gerne versuchen würde, aber Angst davor hat, etwas kaputt zu machen, dem kann ich eine LiveCD ans Herz legen, denn damit kann man Linux testen, sehen ob seine Hardware unterstützt wird und trotzdem nichts von dem ursprünglichen OS zerstören.
Wer dann genug hat, wirft die CD raus, rebootet und schon ist das altes System wieder da.
PS: An Peter: Kann das sein, dass dein Quote Plug-in bei Doppelquotes einen kleinen Bug hat, denn dein Text wird mit meinem Namen zitiert? Denn das ist nicht das erste mal, dass mir das auffällt.
Peter ¶
18. Oktober 2008, 10:56 Uhr
Zitat Alex:
Das kein wirklicher Bug, ich habe nur keine Ahnung, wie man den Namen beim zitieren rausparsen könnte.
Zitat Alex:
Nix mit
. Ich bleibe dabei, das ist alles Quatsch! Ich hab in zwei Jahren nie auch nur daran gedacht einen Kernel zu backen. Und trotzdem bin ich hier. Ubuntu (darum geht’s her schließlich) läuft im Regelfall ohne viel Bastelei. Das ist überhaupt der Sinn der ganzen Distro. Wer auf Kompiliererei wild ist, soll zu Gentoo gehen, dann aber seine Erfahrungen nicht auf Ubuntu projizieren. Mache ich ja auch nicht umgekehrt.Moritz ¶
21. Oktober 2008, 08:11 Uhr
So und hier sehen wir wieder mal den Grund, warum Linux lange nicht so gut ist, wie es sein könnte:
Die Linux Gemeinde ist sich nicht einig.
Wenn man die Leute mal zusammen bringen könnte, sich auf sagen wir mal 5 Distributionen für die unterschiedlichen Bedürfnisse zu konzentrieren, die weiterentwickelt werden, dann könnte Linux bald kein anderes OS mehr das Wasser reichen.
So kocht aber jeder sein eigenes Süppchen und das geht auf Kosten der Qualität.
Peter ¶
21. Oktober 2008, 08:19 Uhr
Und wenn alle auf fünf Distros rumhocken, gehen die Innovationen den Bach runter, das will erst recht keiner.
Stefan ¶
21. Oktober 2008, 11:24 Uhr
@topic:
Kleine Korrektur: GIMP 2.6. scheint er wohl doch in das neue Ubuntu geschafft zu haben. Zumindest ist es bei mir inzwischen installiert. (Stand: Heute)
Wäre ja auch schade gewesen, 2.6 ist ja schließlich schon ein großer Entwicklungsschritt für GIMP.