Ich baue seit ein paar Tagen zum ersten Mal eine ernsthafte Website mit dem Content Management Framework ModX zusammen und bin doch halbwegs überrascht, wie einfach mal damit hochdynamische Seiten erstellen kann. Dieses Zusammenbauen ist nicht gänzlich DAU-kompatibel, aber der halbwegs informierte Nerd wird die Flexibilität zu schätzen wissen.
Hat man einmal begriffen, wie die diversen Einzelteile zusammenspielen, kann man in Windeseile aus (individuell cachebaren) Chunks, Snippets und Templates eine Seite zusammenkloppen, die problemlos normale CMS-Funktionen und kompliziertere Scripts kombiniert. Man hat dabei jederzeit die volle Kontrolle über den Output, selbst wenn man auf Addons von Dritten zurückgreift. So kann man dem System ohne Probleme oder Hackerei XHTML Strict entlocken. Oder bei Bedarf auch ein Tabellenlayout verbrechen kann. Egal ob es ein popeliges Blog oder irgendeine komplizierte Web2.0-Angelegenheit wird.
Weiterhin ist natürlich praktisch, dass diverse SEO-Funktionen direkt mit eingebaut sind, Mootools mitgliefert werden und dass das gute Stück Open Source (GPL) ist, versteht sich von selbst. Das Backend setzt stark auf Ajax und bedient sich entsprechend flüssig.
Wahrlich, ich sage euch: ModX rockt. Ich habe selten etwas so flexibles gesehen, das dabei noch einigermaßen einfach zu durchblicken ist. Ausprobieren!
Kommentare (28)
Einsiedlerkrebs ¶
4. April 2008, 09:48 Uhr
Jo, hatte es mal in den früheren Version mir angeschaut und fand es schon interessant. Werde das mal gründlich testen und schauen was es so neues gibt.
Ich habe noch vier andere (unbekannte) CMS’ gefunden, die ich auch mal installieren sollte.
Marc ¶
4. April 2008, 11:47 Uhr
Ist schon lustig. Gerade letzte Woche habe ich Deinen Feed abonniert, schon berichtest Du über MODx ;-) Es freut mich, dass es Dir gefällt. Ich selbst habe es vor zweieinhalb Jahren "entdeckt" und bin dabei geblieben. Immer wieder entdeckt man neue Möglichkeiten zum Ziel zu kommen. Ich verspreche Dir, es gibt noch viele Dinge, die Du entdecken wirst. Allein das Erweitern der Template-Engine mit PHX ist nochmal ein Riesenschritt in Richtung volle Flexibilität.
Die Verbreitung in Deutschland ist noch nicht allzu groß, aber an den Anmeldungen im Forum sehe ich, dass diese auch stetig zunimmt. Kapp 600 Mitglieder umfasst die deutsche Community momentan.
Dass das Potenzial von MODx nicht am ersten Tag erkannt wird scheint mir auch ein Grund zu sein, warum die üblichen Medien noch nicht allzu viel über MODx berichtet haben. Aber auch das ist nur eine Frage der Zeit denke ich. Mit der Version 0.97 wird auch noch einmal ein Riesenschritt gemacht. Letztlich "nur" unter der Haube, aber danach sind noch viel größere Schweinereien möglich ;-)
Happy MODxing!
Gruß Marc (www.modxcms.de)
Christian ¶
4. April 2008, 13:03 Uhr
Mhm also ich habe damals irgendwie genau gegenteilige Erfahrungen gemacht... ich empfand es als extrem schwierig eine völlig normale Webseite zu gestalten, zudem ratterte das Backend in meinem Firefox damals ziemlich zäh (was aber an der dreckigen JS-Enginge des FF liegt). Was mich zb tierisch aufgeregt hat war, das man nur schwerlich verschiedene Bereiche des Backends in Tabs geöffnet haben konnte. In Sefrengo z.B. habe ich in einem Tab den Dateibrowser, in einem anderen die Modulübersicht und in einem dritten die Seitenübersichten... das war aufgrund der JS-Übertreiberei mit Modx kaum möglich.
Alles in allem war ich damals ziemlich froh endlich das Backend nicht mehr sehen zu müssen, aber vielleicht hab ich auch einfach alles falsch angefasst und immerhin liegt das ganze auch schon 1 1/2 Jahre zurück.
Könnt ihr denn irgendwelche guten Tutorials zum Einstieg empfehlen an denen man sich entlang hangeln kann?
Peter ¶
4. April 2008, 13:47 Uhr
Zitat Christian:
Die offizielle Dokumentation ist eigentlich optimal. Ich habe da jedenfalls nichts vermisst.
Moritz Homann ¶
4. April 2008, 20:19 Uhr
Was, ModX rockt? Das hab ich ja noch nie gehört!
Christian Ruppelt ¶
6. April 2008, 23:48 Uhr
Ganz ehrlich gesagt würde ich kein Redaktionssystem resp. keine Software in den Produktiveinsatz bei Projekten nehmen, dass die Version 1.0 noch nicht erreicht hat.
Wie verkauft man das auch - mit gutem Gewissen - seinem Kunden?
Gruß,
Chriss
Peter ¶
7. April 2008, 05:34 Uhr
Wieso, glaubst du in Version 1.0 ist dann alles bugfrei und fertig und so? Das ist doch nur eine Zahl.
Marc ¶
7. April 2008, 06:24 Uhr
Wow, hast recht. Dann nehme ich doch lieber Joomla 1.x, da sind dann bestimmt keine Bugs drin...
Wie und warum man Versionskennungen einsetzt, bleibt dem Projektteam sowie den gesteckten Zielen bis zur 1.0 überlassen. Das Projektteam hat bestimmte funktionale und strukturelle Ziele für die 1.0, was sicherlich nicht heißt, dass eine Version <1.0. nicht ausgereift ist.
Einsiedlerkrebs ¶
7. April 2008, 09:32 Uhr
Komischerweise höre/lese ich das immer nur von Leuten, die Typo3 nutzen.
Wahrscheinlich steht das irgendwo im Backend oder sonstwo, dass man nichts beim Produktiveinsatz nutzen sollte, was nicht 1.0 erreicht hat.
Da wird das einfach nachgeplappert.
Die Versionierung ist meistens nur Marketing, bei OpenSource-Projekten gibt es weniger Interesse und deswegen bewegt es sich langsamer zur 1.0.
Und mit einer 0.5 meint der Programmierer vielleicht nicht, dass man bis zur 1.0 noch viele Fehler beseitigen muss, sondern, das bis dahin noch viele Funktionen hinzukommen sollen.
Christian Ruppelt ¶
7. April 2008, 09:52 Uhr
Mensch, da habe ich ja hier einiges Losgetreten.
Erstmal: Ladys, cremig bleiben. Weder verbiete ich hier jemandem ein unfertiges System zu verwenden noch bin ich der Meinung das Modx irgendwie schlechter sei als Typo3 oder irgendein anderes Redaktionssystem.
Ich bin nur der Meinung das ein System erst einmal fertig sein sollte - denn das besagt der Versionssprung von 0.irgendwas auf 1.0! -> Es ist fertig, alles weitere sind Verbesserungen.
Das auch nach der Version 1.0 Fehler behoben werden ist klar und steht auch nicht zur Diskussion.
Einsiedlerkrebs, ich plappere nichts nach was mir von der Typo3 Community vorgekaut wird sondern ich schreibe meine Meinung, aber vielen Dank.
Wenn eine Software den „Beta“ Status erreicht hat, bezeichnet das i.d.R. den vollen Funktionsumfang. So ist das zumindest in der Softwarebranche üblich.
Was für ein freundliches Klima hier doch herrscht …
Marc ¶
7. April 2008, 09:59 Uhr
Hmmm, echt jetzt? Versionsnummern sind imho keinesfalls mit Entwicklungsstati der jeweiligen Version zu verwechseln. Bspw. ist die 0.96 von MODx FINAL. Eine 0.97 BETA wird es Mitte/Ende des Jahres geben. Heißt: Die Funktionen, die in 0.96 implementiert sind, sind fehlerfrei und getestet (soweit man das jemals bei einer Software behaupten kann). In der 0.97 kommen neue Funktionen hinzu - in diesem Fall sogar ein kompletter Rewrite des Codes -, die in der APLHA, BETA und den RC soweit getestet werden, dass sie in der FÌNAL freigegeben und damit in einer Produktivumgebung verwendet werden können.
Christian Ruppelt ¶
7. April 2008, 10:15 Uhr
Da hast Du wohl recht, ich schätze da habe ich etwas durcheinander geworfen.
Dennoch bleibe ich bei der Meinung: Ich warte bei modx mit dem Produktiveinsatz auf die „fertige“ Version.
Marc ¶
7. April 2008, 10:29 Uhr
...passt zu....
;-)
Nochmal: MODx ist fertig für den Produktiveinsatz. Kannst Dir gerne mal meine Referenzen anschauen, die meisten sind mit MODx realisiert. Sorry für die Werbung.
Christian Ruppelt ¶
7. April 2008, 10:33 Uhr
Darum war das Wort „fertig“ in Anführungszeichen gesetzt.
„;)“
Peter ¶
7. April 2008, 12:00 Uhr
Zitat Christian Ruppelt:
Keine Sorge, das passiert in der Regel nur, wenn du nicht in den Lobgesang auf anderer Leute Software einstimmst. Alle anderen Themen sind unkritisch.
Christian Ruppelt ¶
7. April 2008, 12:04 Uhr
Dachte ich mir schon …
Aber keine Angst, ich habe ein dickes Fell, das ich hier als Applejünger wohl bitter brauchen werde. ;)
Wie sieht es eigentlich bei Dir im Sommer mit einem Grill-Revival aus? Der Blitzkriegsalat war klasse …
Peter ¶
7. April 2008, 16:48 Uhr
Zitat Christian Ruppelt:
Ich bin seitdem nicht wesentlich vernünftiger geworden, ergo stehe ich dem doch recht offen gegenüber.
kingduevel ¶
13. April 2008, 16:40 Uhr
Möchte eure Grillpläne nicht unterbrechen, aber ich hoffe folgenden Fragen stören hier nicht so sehr.
Es geht darum, dass ich aus Organisationsgründen für die sieben mir zugewiesenen Webseiten endlich mal auf ein ordentliches CMS zurückgreifen muss. Bisher habe ich nur mit Typo3 rumgespielt, nur noch nicht ganz herausgefunden, ob ich dort wirklich Herr über den Quellcode bin. Ich meine: Ich möchte mindestens den strukturell-notwendigen Code (also HTML-/CSS-Kram) unter absoluter Kontrolle haben. Bei ModX scheint das ja gut der Fall zu sein... aber so gänzlich zu diesem CMS durchringen konnte ich mich noch nicht. Gibt es dazu vielleicht noch ein paar Kommentare?
Peter ¶
13. April 2008, 16:44 Uhr
Wenn es darum geht, den Output unter Kontrolle zu haben, kenne ich nichts besseres. Was soll ich sagen?
kingduevel ¶
13. April 2008, 16:55 Uhr
Naja, im Prinzip geht es weniger um Benutzergruppen oder Rechtevergaben. Ich möchte das exakte Design erstellen und das CMS soll mir und anderen den Inhalt einfach gestaltbar machen.
Dabei sei aber gesagt, dass es sich jetzt schon um einige Projekte mit teils spezifischen Anforderungen handelt (Mehrsprachigkeit, Newssysteme, Downloadsektionen,...). Eine durchaus längere Einarbeitungszeit kann ich mir durchaus vorstellen, wenn sich das nachher alles gelohnt hat. Irgendwie empfinde ich Typo3 einfach als das kompetenteste CMS (obwohl ich im vorherigen Kommentar Joomla vergessen hab - also was ihr zu dem meint).
Peter ¶
13. April 2008, 17:06 Uhr
Mehrsprachigkeit, News, Benutzergruppen … was noch? Ich meine, selbst wenn es etwas nicht gibt, kann man’s ja selbst schreiben. API und so.
kingduevel ¶
24. Mai 2008, 17:59 Uhr
Auf die Gefahr hin, das ich herumnerve... frag ich trotzdem nochmal: Wie sieht denn das Verwalten mehrere Domains mit ModX aus? Habe herausgefunden, dass "nichtmal" Joomla das kann und laut meiner Google-Recherche ModX auch nicht. Was irgendwie totaler Humbug ist...
Peter, du hast ja auch mehr als nur diese Seite hier am laufen, sondern einige mehr. Wie machst du das? Gibts da pro neuem Auftrag eine neue ModX-Installation auf dem Server?
Peter ¶
24. Mai 2008, 22:40 Uhr
Zitat kingduevel:
Jup, so mache ich das.
TTT ¶
20. September 2008, 13:56 Uhr
Also ich habe mit Joomla eine Multiside-Installation gebastelt, da ich bisher aus Kostengründen bei Hosteurope nur das kleinste Packet genommen habe.
Das geht so. Man inkludiert abhängig vom Domain-Namen ein anderes Config-File oder Teile vom Config-File. Dort stehen alle relevanten Änderungen drin. Man kann sogar mehrere Installationen in eine Datenbank legen, indem man unterschiedliche Tabellenprefixe nutzt.
Schwierig wird das ganze in der Pflege, da Erweiterungen immer nur in eine Datenbank geschrieben werden, die Dateinen aber in die Multiside-Installation, da muss man dann tricksen, wenn man die Erweiterungen auch anderen Installationen zur Verfügung stellen will.
Ich denke mal, ähnliche Wege wird es auch für andere CMS geben. Seid Kreativ.
Ich habe den Sprung zu ModX auch noch nicht geschafft, aber das CMS sieht wirklich intelligent aus. Bei Joomla muss man immer so viel Hacken und Umwege zu gehen um besondere Dinge umzusetzen, das ist nicht wirklich durchdacht. Das Problem ist die Objektkapselung von Mambo, die da noch mitgeschleppt wird und die Idee dahinter - vgl. wie beim ehemaligen Postnuke - starre Erweiterungen zu schreiben, die Core-unabhängig funktionieren sollen.
Immerhin kann man mittlerweile mit Joomla einigermaßen barrierefreie Templates basteln. miaCMS finde ich auch interessant, die integrierte YUI-Library ist Klasse. Da denkt man richtig Web 2.0.
Viel Spaß!
datenkind ¶
23. September 2008, 09:14 Uhr
Ha, da sucht man Tipps & Tricks zu ModX (was’n Reim!) und landet beim Peter. Sehr schön.
Ich arbeite mich gerade in ModX ein und bin auch der Meinung, dass das Teil rockt wie Sau. Ich hab noch kein so simples aber hocheffizientes CMS gesehen. So schnell und unkompliziert, wie man hier an Ergebnisse kommt, ist irre.
Dabei bin ich genauso ein Code-Na… äh … Freak wie Kingduevel, ich will den kompletten Output unter meiner Kontrolle haben. Und das geht! Das ist so genial.
Freilich, mit Typo3 kannst du auch sogut wie 100% des Outputs unter Kontrolle haben. Aber das braucht ein hohes Maß an Verständnis von TypoScript. Mit jedem Projekt auf der Basis von T3 lernt man zwar Unmengen neuer Verfahren und Möglichkeiten kennen und kann sich eine wunderbare Grundstruktur für die nötigsten Schritte zusammenbauen, aber die Lernkurve entspricht ungefähr die einer Mount-Everest-Bestürmung, während man bei ModX über’n Harz schlendert.
Also ich bin von ModX begeistert!
Chris ¶
2. Juni 2010, 19:37 Uhr
Der Artikel ist zwar schon etwas her, aber ich bin seit kurzem auch in dem Genuss von Modx gekommen.
Dennoch sind mir noch ein paar Frägchen offen, die ich - momentan - nicht so ganz Endscheiden kann / möchte:
- Ab wann lohnt sich der Einsatz von modx? Ist dafür eine bestimmte Seitengröße (Umfang der Sitemap) nötig?
- Welche Alternativen gibt es und wann sollte man zu diesen greifen? (Typo3, WP, ...)
- Ist mehrsprachigkeit schwer umzusetzen?
Danke für die hoffentliche Antwort ;)
Peter ¶
2. Juni 2010, 23:32 Uhr
Punkte eins und zwei vermag ich nicht zu beurteilen, das würde ich unter „projektabhängig“ einsortieren. Zu Punkt drei ein ganz klares nein.
Charis ¶
14. Juni 2010, 20:19 Uhr
Wir betreiben ModX Evolution an der Uni mit knapp 60.000 Seiten und Live Audio Streamabfrage. Mit der 0.9.6 Version hatten wir mit dem Cache zu kämpfen. Mit dem Upgrade rennt die Kiste wieder ohne Probleme. Typo3 wäre für uns in der Größenordnung wahrscheinlich besser gewesen, aber mit ModX sind wir auch weiter gekommen.
Privat setze ich auch ModX für 5 Seiten auf. Geht super schnell mittlerer Weile. Mit ModX habe ich auch im Seo Bereich sehr schnell sehr gute Ergebnisse gezielt. Ein Shopping Cart wäre echt noch chic. Aber dafür bin ich zu ungelernt.
Wordpress macht halt Spaß, ist aber für Kommunikationszwecke wesentlich einfacher einzurichten und ausgestattet. Da braucht man mit ModX als CMS schon etwas länger um dies abzubilden. Umgekehrt fällt es ein wenig leichter.
Mehrsprachigkeit lässt sich umsetzen ist aber Gebastel.