
Vorgestern ist die Version 1.3 der Core-Komponente des JavaScript-Frameworks Mootools erschienen. Da Mootools Core eben nur die Kernfunktionen von Mootools bereitstellt, gibt es wenig, was auf den ersten Blick spektakulär erscheint (für den Wow-Faktor ist Mootools More zuständig), doch die Änderungen, die über Bugfixes hinausgehen, haben es durchaus in sich. Ein nettes neues Feature ist zum Beispiel das Generieren von Elementen aus CSS-Selektoren:
// Ergibt <div id="foo" class="bar" title="Hallo!"></div>
new Element('div#foo.bar[title=Hallo!]');
Die einschneidensten Änderungen kommen aus der Abteilung „Aufräumarbeiten“. Um die Anzahl der globalen Funktionen (wie $type()
und $clear()
) einzudämmen, wurde vieles vereinheitlicht, umbenannt, in andere Objekte verfrachtet oder sogar ganz gestrichen. So konnte zum Beispiel in Mootools 1.2 mit Array.each()
über ein Array iteriert werden, während das für Objekte nur über $each(Object)
möglich war – in Mootools 1.3 hat auch Object
eine eingebaute each()
-Methode. Die $random()
-Methode wurde sinnvollerweise nach Number.random
verfachtet und $empty
(erzeugt eine leere Funktion) ganz gestrichen.
Da Mootools 1.3 einen Kompatibilitätsmodus für 1.2 mitbringt, werden auch ältere Plugins mit der Version 1.3 funktionieren, doch für zukünftige Entwicklungen ist es natürlich besser, sich den Änderungen der neuen Version anzupassen. Eine vollständige Liste der API-Neuheiten gibt es im Github-Wiki von Mootools. Echte Fußangeln lauern nur da, wo man undokumentierte Funktionen oder Function.prototype.bind benutzt, doch auch diese Fußangeln sind umfassend dokumentiert.
Ebenfalls aufgemöbelt wurde die Selektorengine Slick, die selbstverständlich jetzt die schnellste und beste und überhaupt tollste Selektorengine der Welt sein soll. Wer das glaubt, aber Mootools nicht mag, wird sich vielleicht darüber freuen, dass Slick ein Standalone-Projekt ist, das auch außerhalb von Mootools eingesetzt werden kann.
Mir gefällt die neue Version. Die $-Methoden loszuwerden war überfällig und die darüber hinaus gehenden Änderungen sehen ebenfalls sinnvoll aus und dank des Kompatibilitätsmodus ist das Ganze auch noch verbraucherfreundlich. Was will man mehr?
Kommentare (5)
MootoolsNutzer ¶
13. Oktober 2010, 12:02 Uhr
"Die $-Methoden loszuwerden war überflüssig" - oder überfällig?
Peter ¶
13. Oktober 2010, 12:06 Uhr
Ups. Überfällig natürlich. Danke für den Hinweis.
jan ¶
13. Oktober 2010, 13:03 Uhr
Mal eine grundsätzliche Frage: Wozu ist so ein Framework gut, was kann ich damit tolles anstellen?
Peter ¶
13. Oktober 2010, 14:02 Uhr
Allgemein machen Frameworks die Arbeit mit dem DOM einfacher, weil die ganzen Browsermacken wegabstrahiert werden und Javascript wird um handliche Funktionen erweitert. Darüber hinaus haben die verschiedenen Frameworks unterschiedliche Ziele und Features und bieten Effekte, UI-Elemente oder (wie Mootools) bestimmte Methoden der Programmierung an.
Wer heutzutage ohne Frameworks Javascript für Browser schreibt, macht etwas falsch.
antpaw ¶
19. Oktober 2010, 17:30 Uhr
habt ihr schon den hash link gesehen den es jetzt zur jeder version von more gibt damit man auch weiß was man da überhaupt zusammen geklickt hat, um es später zu erweitern/entschlacken. finde das ist das beste feature an der ganze 1.3 sache.