Gerade rechtzeitig zur letzten Gimp-ist-doof-Debatte fällt mir Nathive in die Hände. Dieses freie Grafikprogramm ist höllisch unfertig. Die erste Alphaversion ist gerade erst vor ein paar Stunden erschienen. Aber das Konzept ist vielversprechend: Während Gimp vor allem viel kann und erst so langsam bedienbarer gestaltet wird, soll es bei Nathive umgekehrt laufen. Da lautet das Fernziel zwar auch, mit freier Software zum Angriff auf Photoshop zu blasen, aber Usability und einfache Erlernbarkeit genießen vor allem Technik-Krempel oberste Priorität.
Wirklich brauchbar ist das Programm noch nicht – wir reden hier schließlich von einer Version Alpha 0.810. Aber ich mag den Ansatz. Da könnte doch was draus werden.
Kommentare (10)
Marc B. ¶
6. Oktober 2008, 13:37 Uhr
Mag sein, dass ich falsch urteile, doch ich sehe da weder einen Angriff auf GIMP, noch auf Photoshop.
Einfache Bedienung ist ja schön und gut, aber die bringt doch auch nichts, wenn das Programm nun mal funktionell kaum etwas zu bieten hat, nicht wahr?
Das was man in dem Video sieht ist ja eher mit Paint vergleichbar, als mit GIMP. Also von den Funktionen her.
Oder übersehe ich da irgendwas?
Peter ¶
6. Oktober 2008, 13:48 Uhr
Zitat Marc B.:
Allerdings – nämlich dass wir es hier mit einer Version Alpha 0.810 zu tun haben.
Ingo ¶
6. Oktober 2008, 13:53 Uhr
Schöner Ansatz. Im Grunde brauchen sie doch "nur" gimp features einpluggen (bei gleicher Lizenz), wenn sie sich ihre UI stimmig zuende überlegt haben. Mal sehen was bei rauskommt.
Marc B. ¶
6. Oktober 2008, 14:58 Uhr
Zitat Peter:
Stimmt zwar, aber im Grunde haben die Entwickler doch nur zwei Möglichkeiten:
1. Mehr Funktionen einbauen. Dann wird das Programm aber auch wieder komplexer und das soll ja gerade nicht so sein.
2. Weniger Funktionen behalten, dafür aber die simple Bedienung erhalten. Dann ist es aber keine Alternative zu Photoshop oder GIMP.
Ingo ¶
6. Oktober 2008, 17:58 Uhr
Du hast nicht verstanden, was sie erreichen wollen Marc. Das Programm soll nicht featurearm, sondern leicht zu bedienen sein. Wenn darauf von Anfang an der Focus liegt, besteht eine Chance das zu erreichen.
Peter ¶
6. Oktober 2008, 18:26 Uhr
Und nur weil etwas komplex(er) wird, muss es nicht automatisch so ein, öhm, exotische Bedienung wie Gimp bekommen.
Boris ¶
6. Oktober 2008, 21:15 Uhr
Ich weiß gar nicht, welche Probleme die Leute immer haben und unablässig dieselben Diskussionen führen müssen über exotische oder merkwürdige Bedienungskonzepte bestimmter Programme. OK, ich habe mich auch von Version 3 bis 7 des Photoshop aufgeregt über die völlig mangelhafte Einbindung in die Bedienungsmöglichkeiten, die Windows (schon damals) vorsah.
Der GIMP war mir, als ich endlich auf Linux umgestiegen war, anfangs auch ungewohnt mit seinem fehlenden Programmfenster, aber die Gewöhnung an das zentrale Bildfenster mit drumherum liegenden Docks dauerte bei mir vielleicht zwei Tage. Der Rest sind Feinheiten, die man einfach im Lauf der Arbeit damit lernt.
Damit war das Thema gegessen und seitdem arbeite ich einfach mit dem Programm, wie ab und zu auch mit 'nem Photoshop. Ich kann das sogar im unmittelbaren Wechsel der Plattform ohne nennenswerte Umgewöhnung.
Was neue Programme auf diesem Sektor angeht, gilt wie in der Windows-Welt ganz unspektakulär, dass Konkurrenz und neue, gute Ideen gar nicht schaden können.
Ingo ¶
7. Oktober 2008, 01:58 Uhr
Eingewöhnung ist das Eine (sprich es ist nicht intuitiv). Das Andere ist Wiederholbarkeit: Wenn ich in Photoshop etwas konnte und nach 3 Wochen nicht mehr hinbekomme, dann saugt da was ganz gewaltig (sprich die Inkonsistenz im Interface).
Jo ¶
28. Oktober 2008, 22:50 Uhr
Hallo.
Ich kenn' mich ja wirklich nicht aus aber wieso fangen die nochmal ganz von vorne an anstatt von Gimp auszugehen und den code zu Säubern und die Oberfläche zu erneuern?
Das braucht so doch sicherlich eine Ewigkeit bis die da genug aufholen, dass man damit wirklich was anfangen kann.
Peter ¶
28. Oktober 2008, 23:00 Uhr
Könnte sein, wir werden sehen. Wenn’s am Ende gut wird, möge es so sein.