Wie Dr. Web berichtet, ist die neue Höllenmaschine aus dem Hause Alexa unter den Namen Sparky
jetzt für den Firefox zu haben. Manch Suchmaschinenfreund könnte jetzt angesichts der praktischen Anzeige des Alexa-Rankings daran denken, sich Sparky zu installieren. Ich kann davor (wie vor jeder Alexa-Toolbar) nur warnen. Die Privacy Policy von Alexa spricht für sich:
Alexa's toolbar service collects and stores information about the web pages you view, the data you enter in online forms and search fields, and, with versions 5.0 and higher, the products you purchase online while using the toolbar service. Although Alexa does not attempt to analyze web usage data to determine the identity of any alexa user, some information collected by the toolbar service is personally identifiable.
Sparky und vergleichbare Software wie die populäre Firefox-Extension SearchStatus ist, da mag Alexa noch so sehr das Gegenteil behaupten (siehe Bild), Spyware von der man dringend die Finger lassen sollte. Gegen Alexa ist der Bundestrojaner ein Witz. Den muss das BKA erst mühsam von Hand auf dem Computer eines Gefährders
einschleusen, aber im Bundle mit Toolbars installiert sich das Volk derartiges offenbar auch freiwillig.
Ein Trost: Es entgeht einem nichts. Alexa-Statistiken sagen nichts aus. Die gesammelten Datenmengen helfen Alexa vielleicht beim Geldverdienen, aber die veröffentlichten Stats basieren auf einer Stichprobe (alle Nutzer von Alexa-Toolbars), die nicht auch nur im entferntesten für irgend etwas repräsentativ ist.
Kommentare (12)
flöschen ¶
19. Juli 2007, 09:22 Uhr
Danke für die Info! ;-) Das tönt ja wirklich übel... Wenigstens gibt es noch genügend Leute, die sich die Policies durchlesen. Diese werden wahrscheinlich nur so langatmig geschrieben, damit sie keiner liest...
Eigentlich wollte ich mir die Toolbar zunächst auch installieren, aber weil mir die Rankings mehr oder weniger gleich sind, liess ich es bleiben. :-)
Oliver ¶
26. Juli 2007, 09:12 Uhr
Ich bin da doch anderer Meinung. Denn das Daten sammeln ist doch heute schon überall. Man geht einkaufen und bezahlt mit Kreditkarte, schon weiß man, was gekauft worden ist (Payback).
Ich glaube, es kommt immer darauf an, welche Daten da übertragen und gespeichert werden. Alexa gehört zu Amazon, ergo dürfte ich dort auch nichts mehr einkaufen.
Umgekehrt möchten die Marketingstrategen doch wissen, wohin sich der Markt entwickelt. Und wie denn sonst an solche Zahlen kommen? Jede Umfrage auf der Strasse dient zur Erhebung von Statistiken.
Was spricht denn dagegen, wenn gemessen wird, welche Seiten ich im Internet anschaue? Mich interessiert ja auch, woher meine Besucher kommen und wie ich diese Zahlen steigern kann. Und solange ich keine Formularfelder ausfülle, weiß man ausser meiner ip-Adresse gar nichts.
Ich könnte ja noch einen Schritt weiter gehen: Seit Jahrzehnten hört der amerikanische Geheimdienst unsere Telefonat ab - und, jammert da jemand?
Grüße
Oliver
Peter ¶
26. Juli 2007, 09:25 Uhr
Dass man heutzutage an allen Ecken und Enden ausgespäht wird, ist klar. Aber deswegen muss man den Spionen doch nicht auch noch zuarbeiten und sollte versuchen, das Datensammeln nach Kräften zu erschweren.
Außerdem sind Alexa-Statistiken für Marktforschung und alles andere komplett ungeeignet.
Lexx ¶
27. Juli 2007, 11:54 Uhr
Ich finde es auch nicht gerade sehr prickelnd, wenn die Toolbar auslesen kann, was ich in irgendwelche Formulare eingebe... könnte evtl. auch bös nach hinten los gehen.
DerZaenker ¶
28. Januar 2008, 18:20 Uhr
Also ersteinmal schönen Danke für die Informative Schilderung auch in deinen anderen Beiträgen zu den Toolbars von Alexa. Bin selbst leider erst jetzt auf dein Blog aufmerksam geworden durch einen Beitrag von killefit.net wenn auch leider etwas spät. nach gut 8 Monaten werd ich wohl jetzt mal veranlassen das teil zu deinstallieren.
Aber mal ganz ehrlich eigentlich hat es mehr zur "Selbstdarstellung" und "Befriedigung" gedient ;o)
Aber endlich mal jemand der auf die negativen Hintergründe eingeht.
Was mich allerdings noch interessiert hätte währe wie es sich mit dem "Alexa Traffic Rank Button" und deren Einbindung in Webseiten verhält. habe expliziet dazu leider nichts bei dir gefunden.
Peter ¶
28. Januar 2008, 19:21 Uhr
Zitat DerZaenker:
Da bin ich in der Tat auch etwas überfragt. Das müsste man mal recherchieren und/oder experimentell untersuchen.
DerZaenker ¶
30. Januar 2008, 10:27 Uhr
@Peter, also ich hatte das ja nicht ganz Grundlos oder sollte ich sagen uneigenützlich gefragt. Experimentell läuft der Alexa Button ja berreits bei einem meiner Seiten seit gut 5 Monaten. Nun gut da ich diese Seite eigentlich nie mit künstlichem Traffic belgen wollte bzw. auch nicht habe. Müsste ich ja mit einem Blick auf die Statistik schon mal sehen können ob z.B. der Button Auswirkungen auf die Alexa "Traffic" Stats hat. aber inwieweit welches Userverhalten weitergegeben wird ist ja unklar. Wobei ich mir schon Vorstellen könnte was ja auch Sinn machen würde als Betreiber von Alexa würd ich es nicht anders tun. Zum Beispiel Eintstiegs und Ausstiegseiten zu logen und evnt. eben auch die Dauer des Aufenthaltens in dem Projekt.
Aber wenn sich was ergeben sollte meld ich mich nochmal. Also werd ich mal das Script zerflücken müssen.
Gruss
Gerhard ¶
4. Februar 2008, 07:38 Uhr
Betreff Alexa Statistik Zuverlässigkeit:
Ich habe seit zwei Jahren eine Homepage. Dabei wurden die Statistiken von meinem Serverlog mit jenen bei www.alexa.com wöchtentlich verglichen.
Die Schlussfolgerung ist, dass die Statistikkurven bei Alexa SEHR zuverlässig sind. Die kleinsten Bewegungen meiner Besucher wurde auch bei Alexa tagesgenau wiedespiegelt. Erfahrung und Vegleich für meine Homepage sagen, dass die Alexa Daten extrem zuverlässig sind.
Aus meinem Vergleich der Daten, komme ich zum folgenden Umrechnungsschlüssel: 1% daily reach bei Alexa entspricht etwa 1.5 Million einzelne Besucher am Tag. Jetzt könnt ihr selber ausrechnen, wieviel Besucher andere Websites haben.
Selber verwende ich nicht den Alexa Toolbar, aus denselben Gründen wie sie es angedeutet haben.
Peter ¶
4. Februar 2008, 09:49 Uhr
Interessant. Bei mir und meinen sämtlichen Projekten fabriziert Alexa nur Käse.
Das ist z.B. der Januar dieses Jahres, Alexa unten, Google Analytics oben. Sehr überzeugend.
DerZaenker ¶
4. Februar 2008, 10:48 Uhr
Also da stimme ich voll und ganz mit @Peter überein. Auch meine Beobachtungen waren vollkommend abweichende Ergebnisse, was ja nicht verwunderlich scheint da ja nicht viele die Toolbar installiert haben kann ja die Auswertung in soweit gar nicht genau sein. Leider kann ich nicht mehr mit einer grafischen Stat dazu dienen.
Abgesehen davon.... für die eigene Statistik ist ein eigenes Scripth leistungsfähiger ohne Frage und immer nur annderen Websteitenbetreibern hinterher rennen um Ihren Traffic zu erreichen bringt reichlich wenig. Zumal es ja ein leichtes ist die Stats von A. aus zu hebeln und zu verbessern.
Gerhard ¶
5. Februar 2008, 21:02 Uhr
@Peter - Und wie ist der Vergleich mit deinem Serverlog (Statistics), nicht Google Analytics. Du hast sicher Webalizer oder Awstats. Würde mich interessieren.
Peter ¶
5. Februar 2008, 21:17 Uhr
Sowas habe ich in der Tat, aber das zieht die Stats von allen Seiten auf meinem Account zusammen. Das wird uns also nicht helfen.
Wie erklärst du dir denn, dass Alexa bei dir so exakte Stats liefert? Wenn man bedenkt, wie die Daten zu Stande kommen, ist sowas doch zumindest relativ unwahrscheinlich, oder?