Morgen ist der große Tag. In Myanmar/Burma/Birma metzelt sich die Militärjunta quer durch die Bevölkerung… aber Vorsicht, die globale Blogosphäre erhebt sich energisch zum Protest!

Es wird also ein Banner in das Internet gestellt. Das bedeutet, dass jeder Blogger geschätzte 60 Sekunden seiner Zeit für den Protest opfert. Der Protest findet zum Großteil in Blogs statt, wo die Medien tendenziell eher nicht hinschauen. Politiker auch nicht, vor allem wenn sie sich wie Generäle von Myanmar/Burma/Birma gerade im Kriegszustand befinden.
Freilich ist nicht zu bestreiten, dass sich der 4. dieses Monats positiv auf das Selbstverständnis der Blogger auswirken wird. Denn einmal hat man in globaler Einigkeit etwas unternommen! Man hat einen Banner ins Internet gestellt…
Kommentare (9)
Zapp ¶
3. Oktober 2007, 07:27 Uhr
Interessanterweise habe ich in den meissten Blogs, die bislang etwas zu dieser Aktion geschrieben haben, eine recht intensive Auseinandersetzung mit dem Thema (und dem Sinn solcher Aktionen) gelesen, die über ein "Banner ins Internet stellen" und 60 Sekunden Arbeit weit hinausgeht.
Dagegen ist so eine Pauschalkritik (von der zugegebenermaßen gelungenen Grafik mal abgesehen) schon eher in 60 Sekunden geschrieben. ;-)
Siegfried ¶
3. Oktober 2007, 08:02 Uhr
Klar dass so eine Aktion nicht die Welt verändert. Aber es ist ein Körnchen Sand im Getriebe der Mächtigen. Lieber eine Aktion, die Wenig oder fast Nichts bewirkt, als gar Nichts tun.
Dass die Blogger mit dieser Aktion wohl kaum zum Retter und Erlöser der Welt werden, das dürfte wohl Allen klar sein, auch den Bloggern. Den wirklich gefährlichen und massiven Einsatz leisten die Burmesen selbst. Aber selbst das, was die Burmesen tun, wird nicht die Welt verändern. Es wird allenfalls ihre lokale Situation verbessern. Trotzdem ist das jede Anstrengung wert.
Marc ¶
3. Oktober 2007, 12:08 Uhr
Also ich werde mit meinem Blog auf jeden Fall mitmachen, obwohl ich mir durchaus im Klaren darüber bin, dass diese Aktion nicht wirklich viel bewirken wird.
Wirst du denn nicht mitmachen, Peter? Wäre auf jeden Fall schade...
Peter ¶
3. Oktober 2007, 15:26 Uhr
Die Beobachtung, dass sich die teilnehmenden Blogs überwiegend intensiv mit dem Thema beschäftigen sollen, deckt sich nicht mit der meinen.
Absolut. Nur ist die Frage eben, was es bewirken wird, und genau das fängt die Karrikatur ein. Wie irgend etwas anderes dabei herumspringen soll, hat mir noch niemand darlegen können.
Ich habe nichts gegen diese Aktion, nur ich glaube nicht, dass ich meine Teilnahme wirklich brauche.
Lexx ¶
4. Oktober 2007, 12:17 Uhr
Bin der selben Meinung. Dieser "Protest" kommt mir doch etwas zu nerdig...
Siegfried ¶
5. Oktober 2007, 08:41 Uhr
Vielleicht (wahrscheinlich) brauchst Du Deine Teilname nicht. Aber vielleicht Andere.
Was es bewirkt? Nun, wenn diese Aktion auch nur einen einzigen Menschen wachrüttelt und vielleicht ein einzige Mensch weniger in Burma umgebracht wird, dann war es diese Aktion wert.
Peter ¶
5. Oktober 2007, 08:49 Uhr
Dann erklär' mich doch mal wie das von statten gehen soll. Dass ich ein Bild in mein D-List-Blog klatsche und dann das von dir beschriebene passiert.
Ich bleibe dabei: das ist eine Wohlfühl-Aktion für die Beteiligten.
Johnathan ¶
22. November 2007, 16:54 Uhr
Zitat:
"Also ich werde ... mitmachen, obwohl ich mir ... im Klaren darüber bin, dass diese Aktion nicht wirklich viel bewirken wird."
War ja während der Burma-Aktion sehr beliebt, diese flauschige "Denkweise". Und ist es heute noch, an anderer Stelle.
Hab ich nie verstanden, wieso man es dann überhaupt macht.
Zitat:
"Aber es ist ein Körnchen Sand im Getriebe der Mächtigen."
Das gibt Hoffnung. Genauso wie der Schwalbe aus der beliebten Fabel, die mit ihrem Schnäbelchen Sand ins Meer streute, um es zu versanden, weil ihr Nest überschwemmt wurde.
Peter ¶
22. November 2007, 17:10 Uhr
Ich kenne die Fabel von der Schwalbe nicht, aber ich würde vermuten, dass der Vogel seine Möglichkeiten ausschöpft, wenn er versucht das Meer schnabelweise zu versanden - vom Nestumzug mal abgesehen. Der Burma-Blogger hingegen könnte ja einen richtigen Protest anzetteln, tut das aber nicht, weil er zu faul ist. Der Blogpost dient nur als selbstverschriebenes Seelenplacebo.
Ob man das also wirklich vergleichen kann?