Das ist kein Scherz: Schäuble plant Bundes-E-Mail für alle. Jeder Bürger soll eine Adresse bei der De-Mail
(das heißt wirklich so) beantragen können, für die er sich zweifelsfrei identifiziert. So sollen Betrüger außen vor bleiben. Auch soll das Ganze als digitaler Safe dienen.
Großartig! Man denke an die Möglichkeiten die dieses System eröffnet! Wenn mich das nächste mal irgendwer schief anschaut, finde ich seine Bundes-E-Mail-Adresse raus und schicke ihm via Proxy o.Ä. einfach einen Haufen Mails, in denen reichlich Sätze wie Tod allen Ungläubigen
vorkommen. Das BKA übernimmt dann den Rest für mich. Und wenn das Ganze wirklich auch für Behördenpost genutzt wird, eröffnen sich im Bereich Phishing ganz neue Geschäftswelten. Das könnte glatt als Konjunkturprogramm durchgehen.
Ich benutze derweil weiter PGP-Verschlüsselung und -signierung. Etwas, von dem deutsche Ämter wohl nie erfahren werden. Was vielleicht nicht verkehrt ist.
Kommentare (14)
wheely ¶
9. Oktober 2008, 17:58 Uhr
:D
ich persönlich finde das gar nicht mal so übel. kaum jemand wird diese adresse doch wohl für etwas anderes als Behördenkommunikation nutzen - und das BKA wird wohl auch nicht wirklich erwarten, dass darüber kriminelle machenschaften ausgetauscht werden, und daher das ganze auch eher weniger überwachen.
über behördenkommunikation ist der bund ja wohl eh informiert. und genau dafür ist das doch wirklich nich so schlecht - oder nich?
Peter ¶
9. Oktober 2008, 18:06 Uhr
Zitat wheely:
Mh … sicher? Nicht vergessen, bei manchen Menschen halbiert sich der IQ, sobald sie eine Maus in die Hand nehmen.
Wenn man das System nur für Behördenpost nutzt, kann man da wirklich wenig gegen sagen – nur warum kann man dafür nicht auch ganz normale signierte/verschlüsselte E-Mails verwenden? Das wäre zumindest im Unterhalt günstiger.
Alexander Hahn ¶
9. Oktober 2008, 21:18 Uhr
haha, made my day!
…und wie das alle Deppen nutzen werden!!!
Nutzen ja auch alle web.de und Konsorten…
Herr Gabriel ¶
9. Oktober 2008, 21:43 Uhr
Zitat Peter:
Das geht nicht, weil
Zitat Peter:
Versuch mal einem Ottonormaluser PGP/GPG beizubringen.
Peter ¶
9. Oktober 2008, 21:50 Uhr
Zitat Herr Gabriel:
Das muss nur prominent und für Volldaus bedienbar in Outlook und Co eingebaut werden, dann wird das gar kein Problem sein. Es gibt keine zu komplizierten Probleme, nur zu komplizierte Lösungen.
Bernhard ¶
10. Oktober 2008, 08:06 Uhr
Genau das ist das Problem. Aber die Bundesregierung wird Microsoft, Apple und Co. ja wohl nicht dazu bewegen können, für gute Implementationen zu sorgen. Und ich habe auch keine Ahnung, wer es sonst könnte.
Wir haben mal wieder ein Henne-Ei-Problem.
jubi ¶
10. Oktober 2008, 15:59 Uhr
Warum sollte die Bundesregierung denn Interesse daran haben, dass die Bürger ihre Emails verschlüsseln?? Das wäre doch das letzte, was Hr. Schäuble möchte!
wheely ¶
10. Oktober 2008, 21:05 Uhr
Zitat Alexander Hahn:
…und wie das alle Deppen nutzen werden!!!
Nutzen ja auch alle web.de und Konsorten…
hmm ... und was ist dagegen jetzt einzuwenden?
besser als bei der datenkrake google ist das doch allemal. und nicht jeder weiß wie man einen server mit eigener domain und mx-records aufsetzt.
Paul ¶
10. Oktober 2008, 21:53 Uhr
also wer weiß wie der Bund bisher an EDV-pPojekte ranging und sich z.B. das neu erschienene Schwarzbuch der Steuerzahler angeschaut hat, weiß dass das ganze wohl eher ein Konjunkturprogramm für Stoibers Schwiegersohn wird (s. Merkelcast)
Yoram ¶
10. Oktober 2008, 22:09 Uhr
Zitat Peter:
Yay! Darf ich das zitieren?
Peter ¶
10. Oktober 2008, 22:26 Uhr
Zitat Yoram:
Aber jederzeit!
Rolf Neijman ¶
11. Oktober 2008, 08:15 Uhr
Peter,
warum so viel Aufregung? Die Bundesregierung hatte bereits im Jahre 2003 mit der Telekommunikations-überwachungsverordnung (TKÜV) sämliche Internet-Provider verpflichtet, die Überwachung der eMail-Konten zu erleichtern.
Provider wie 1und1, puretec, web.de, http.net mussten auf eigene Kosten eine »Back-Box« installieren, die Behörden das Abhören per Knopfdruck ohne richterlichen Beschluß ermöglicht.
Richterlicher Kontrolle unterliegt diese seit Jahren praktizierte Abhörmaßnahme tatsächlich nicht: Den verschiedensten Behörden genügt nämlich "nur" ein »konkreter Anhaltspunkt«, um eine Abhörmaßnahme durchführen zu dürfen.
Da wird der arme Provider von Peter Kröner wegen seiner "subversiven" Blog-Beiträgen also sowiso schon längst abgehört. Aber dieser Aufwand kostet ja....
..da ist es doch jetzt längst überffällig und konsequent, die eingeführte Überwachung noch etwas zentraler und kostengünstiger durchzuführen. Schäuble will doch nur eurer Steuergeld sinnvoll verwenden und mit der zentralen Überwachung etwas sparen...warum also diese Aufregung?
Peter ¶
11. Oktober 2008, 08:20 Uhr
Zitat Rolf Neijman:
Dass zentralisierte Überwachung billiger sein soll, ist ein von Schäuble verbreitetes Märchen. Der Bundesrechnungshof sieht das anders.
FrankyH ¶
4. Februar 2009, 15:32 Uhr
Ohh..Mister Schäuble... wieder Milliarden Steuergelder in den Sand setzten..
Dies wird ein riesen Paradis für Datenverkäufer...Daten- Drückenbanden GEZ Versicherungen Schufa und sonstige Mafia...