Ich bin heute mal neugierig und würde gerne die Netto-Stundensätze selbstständiger Webdesigner und -entwickler erfahren. Die Umfrage ist anonym und eine einfache Multiple-Choice-Auswahl. Wer genau zwischen zwei Bereichen steht, kann einfach den nehmen, über den er/sie zuletzt ernsthaft nachgedacht hat. Über das Endergebnis sowie Sinn und Zweck der Umfrage schreibe irgendwann in den kommenden Wochen noch was.
Kommentare (6)
Manuel ¶
15. Juli 2010, 19:32 Uhr
Verrätst du uns auch deinen Stundensatz. Ich finde ja das unter 40 Euro ein Dumpingpreis ist, meist ist man ja direkt beim Kunden, hat lange anfahrtwege, hotelkosten, da bleibt dann nichts mehr übrig. Ich hab mal gelesen, das ein stundensatz von 75 Euro, inetwa einen bruttolohn eines Angestellten etwa 40.000 im Jahr entspricht. Zur Zeit ist es leider so, das in dem Bereich webentwicklung aufgrund der Wirtschaftskrise, viel weniger bezahlt wird, als vor ein paar Jahren. Viele Projekte werden gar nicht in Angriff genommen. Es kann nur besser werden, ich musste meinen stundensatz in diesem Jahr alleine um 15 Euro nach unten verlegen.
Dirk ¶
19. Juli 2010, 09:24 Uhr
Zitat Manuel:
75 Euro mal ca 1600 Arbeitsstunden (was ca. 200 Arbeitstage sind) sind 120000 Euro. Abzüglich Versicherung und sonstigen Ausgaben bleiben doch wohl mehr als 40000 Euro? Und vor Allem. Welcher normale Webdesigner erhält 40000 Euro Brutto?
Schepp ¶
19. Juli 2010, 10:41 Uhr
Zitat Dirk:
Leider völliger Blödsinn, diese Hochrechnung. In meinem 8-Stunden-Tag lese ich Webentwickler-Resourcen, beantworte ich auch mal Mummpitz wie den von Dir geschriebenen, rede mir den Mund fusselig in Meetings, Telkos und sonstigen Telefonaten, beantworte Emails, beantworte SMS, chatte über Skype mit Coworkern, schreibe Angebote, aus denen nie was wird, dokumentiere meine Arbeitsstunden und sitze im Wagen auf dem Weg zu Kunden. Ich muss einmal im Monat die Umsatzsteuervoranmelsung machen, einmal im Jahr meine Steuer, ich krieg Tonnen von Post von meiner Berufhaftpflicht, Berufsrechtschutz, privaten Altersvorsorge, etc. Ich hab keine Kantine mit rabattierten Angeboten, keiner bezahlt mir meinen Urlaub, Banken geben mir aufgrund der Selbstständigkeit keinen Kredit, und meine komplette Ausrüstung muss ich auch aus eigener Tasche bezahlen (übrigens: wenn man Dinge abschreiben kann, macht es sie noch lange nicht kostenlos!)
Bestenfalls kann ich also die Hälfte meines Tages in Rechnung stellen, und ich habe dabei deutlich mehr Ausgaben als die Festangestellten in den Agenturen.
Und, was sagst Du jetzt? ;)
Oliver ¶
21. Juli 2010, 11:52 Uhr
Was man an den Kommentaren schon sieht ist folgendes: Der Stundensatz ist das eine, die Anzahl der Stunden die ich wirklich in Rechnung stellen kann das andere. Daher wäre es in meinen Augen sinnvoll die Umfrage nach dem Stundensatz nur in Verbindung mit einer Umfrage der in Rechnung gestellten Arbeitszeit zu analysieren.
Wenn ich 20h/pro Woche in Rechnung stelle für 80 EUR und ein anderer 40h für 40 EUR ist man bei der gleichen Summe am Ende des Tages. Hier liegt also der Knackpunkt.
(Auch wenn ich persönlich einen Stundensatz < 50 nicht für gut heißen kann.)
Ich selbst komme pro Woche auf etwa 35 Stunden die ich in Rechnung stellen kann. (bei 7-8 Arbeitszeit pro Tag) Aber sicherlich nur weil ich mehrere Sachen parallel machen und meine sonstigen Aktivitäten des sozialen Netzlebens (Twitter, Blog, Freizeitprojekte, etc.) nahezu nicht existent sind.
Ich habe den Link leider nicht mehr aber ein Webworker hatte mal in einem Blog ausgerechnet, dass man für etwa 68 EUR arbeiten müsste um bei normaler Arbeitszeit, Krankheit und Urlaub in etwa auf den Durchschnittslohn eines Angestellten kommt.
Dirk ¶
21. Juli 2010, 14:37 Uhr
Hallo Schepp,
ich wollte hier keinen angreifen. Aber ein normaler Webdesigner erhält auch keine 40000 Euro, sowie im Beitrag von Manuel erwähnt.
Schepp ¶
21. Juli 2010, 16:23 Uhr
Zitat Dirk:
Das glaub ich Dir. Aber es ist immer wieder schnell passiert (auch seitens Kunden in Festangestelltenverhältnissen), dass man Stundensätze auf wahnwitzige Einkommen hochrechnet. Wenn dem so wäre, würde ich nichts sagen und das genießen. Nur leider fließt das verdammte Geld genausoschnell wieder ab, und dummerweise nicht für private Späße.
Die oben genannten "40.000" meinte Manuel zudem ebenfalls anders: Er hat das mal als allgemeines Umrechnungsbeispiel irgendwann irgendwo gefunden, gar nicht bezogen auf irgendeinen speziellen Beruf. Wenn man dem nun Glauben schenkt, und es linear fortsetzen kann, dann müsste jemand also € 50 pro Stunde nehmen, um am Ende in etwa das auf der privaten hohen Kante zu haben, das jemand verdient, der € 26.700 Brutto im Jahr verdient. Was beides mutmaßlich näher am Durchschnitt der Webworkerschaft sein dürfte.
Und um zu dem ganzen noch etwas Persönliches beizusteuern: ich pendle aktuell im Stundensatzbereich von € 50 - 60 (bei Neukunden € 60, bei Bestandskunden € 50). Wenn ich für Agenturen arbeite, von denen ich weiß, dass sie wiederum ihrem Kunden jede meiner Arbeitsstunden mit € 120 bepreisen, dann nehme ich auch mal € 70 - 80. Und dann habe ich Kunden mit schmalem Portemonnaie, die ich cool finde, oder die auch in anderen "Gefallen" zahlen, da geht es bis auf € 25 runter. Das sind aber homöopathische Mengen.