Es wird Zeit für Auswertung des Suchmaschinentests für das Versal-ß, das ja seit dem 4. April Unicode-Bestandteil ist. Es ist schon klar, dass dieser Test (unabhängig von den Ergebnissen) von wenig praktischem Belang ist, aber was soll’s, ran an die Resultate. Die Suche nach dem Testwort in den verschiedenen Varianten ergibt folgendes Bild:
Variante | Yahoo | Microsoft | |
---|---|---|---|
Versal-ß | Ja | Nein | Ja |
Normales ß | Ja | Nein | Nein |
Doppel-S | Nein | Nein | Nein |
Dass Yahoo mit dem großen Eszett überhaupt nichts anfangen kann ist schon reichlich armselig. Google ist wie immer weiter als alle anderen – da werden das kleine und das große Eszett wie ein und derselbe Buchstabe behandelt. Natürlich ist das letztlich ohne jede praktische Auswirkung, denn geschickten CSS-Einsatz vorausgesetzt wird das große Eszett nie in einer HTML-Datei vorkommen. Aber wenn selbst Google für unseren neuen Lieblingsbuchstaben ist, wie kann man da noch opponieren?
Kommentare (14)
Peter Giesecke ¶
3. Mai 2008, 14:00 Uhr
Doppel-S wäre für die dritte Variante meiner Meinung nach eine bessere Bezeichnung gewesen.
neff ¶
3. Mai 2008, 23:40 Uhr
Kein Mensch braucht ein Versal ß.
Eher wird das ß komplett abgeschafft.
.. und wenn ich noch was sagem soll,
das "Versal ß" dass du da rechts auf der Page propagandierst unterscheidet sich so gut wie gar nicht vom normalen ß. Wenn es zumindest anders aussehen würde, wäre es vielleicht sinnvoller.
Einsiedlerkrebs ¶
4. Mai 2008, 00:17 Uhr
Peter ist ein Eszett-Fetischist. Der hat keine Frauen und braucht das halt ... die kurven und so.
Hier Peter, für dich.
Der Eszett-Guy:
http://tordox.org/images/67.png
100% Typografie ;)
soophie ¶
4. Mai 2008, 09:25 Uhr
also bis zu meiner Schule ist das Versal-ß noch nicht durchgedrungen. Und ich vermute, dass wird sich in nächster Zeit nicht ändern ;)
Peter ¶
4. Mai 2008, 17:18 Uhr
Zitat neff:
Das liegt eben an der verwendeten Schriftart (Linux Libertine). Muss ja nicht so aussehen, man kann durchaus variieren (Quelle).
Zitat soophie:
Bildungseinrichten dieses Landes für etwas anderes als schlechte Beispiele heranzuziehen, würde ich für gewagt halten.
Toby ¶
4. Mai 2008, 19:36 Uhr
> Natürlich ist das letztlich ohne jede praktische Auswirkung, denn geschickten CSS-Einsatz vorausgesetzt wird das große Eszett nie in einer HTML-Datei vorkommen.
Da ich mich mit CSS nicht besonders auskenne: Weil man dann das Minuskel-ß verwendet und als Kapitälchen oder Großbuchstabe auszeichnet (so dass es dann als Minuskel-ß kodiert ist aber als Majuskel-ß angezeigt wird)?
Peter ¶
4. Mai 2008, 19:54 Uhr
Zitat Toby:
Ganz genau! Das Prinzip gilt im Moment auch schon, nur wird da eben am Ende SS draus.
Sascha ¶
5. Mai 2008, 08:10 Uhr
Ich weiß das gehört nicht hierher, aber ich glaube du solltest mal die Ausrichtung des fixierten rechten Menüs kontrollieren. Im Firefox/WIN 2.0.0.14 wir das untere Viertel vom Browserfensterrand "verschluckt".
Peter ¶
5. Mai 2008, 09:33 Uhr
Zitat Sascha:
Sportest du zufällig eine geringe Auflösung und/oder viele Toolbars? Ich kann das hier mit 1280×1024 nicht reproduzieren.
Sascha ¶
5. Mai 2008, 10:10 Uhr
Zitat Peter:
Ich nutze keine Toolbars, der Rechner den ich im Moment verwende nutzt eine Auflösung von 1024 x 768.
Allerdings hat sich das Problem inzwischen von selbst gelöst; das Menü wird wieder korrekt dargestellt. Sorry, wollte dir keinen Stress machen.
Speravir ¶
7. Mai 2008, 17:04 Uhr
Zitat Peter:
Ich weiß nicht, wie es bei Sascha zeitweise aussah, aber bei mir sieht die Buttonleiste rechts im Firefox auch so aus, als fehlte da noch was, einen Screenshot kann ich auf Nachfrage zuschicken. Der Vergleich mit Opera zeigte, dass immerhin alle Buttons im FFx angezeigt werden. Meine Bildschirmauflösung ist 1152x864 (bzw. die Größe des FFx-Fensters laut Firesizer 1160x847).
Zum eigentlichen Thema:
Da ich in meine Suchleiste auch Exalead integriert habe, habe ich doch einfach mal Deinen Suchbegriff per Copy & Paste eingegeben und danach schnell variiert: Diese Suchmaschine verhält genau so wie die von Microsoft.
soophie ¶
7. Mai 2008, 17:20 Uhr
Zitat Sascha:
in meinem firefox 2.0.0.14 wird sie korrekt angezeigt. (1280 x 1024er Auflösung)
Peter ¶
7. Mai 2008, 19:14 Uhr
Das Problem an diesem Mini-Menü ist
position:fixed;
. Browser interpretieren das gerne alsposition:random;
– eigentlich sollte man das überhaupt gar nicht benutzen. Ich hab eigentlich relativ wenig Einfluss darauf, wo das Ding am Ende sitzt.TIM TEPAẞE ¶
4. April 2009, 00:43 Uhr
Ich komme zu spät, aber vielleicht fällt es dennoch auf:
Nein. CSS greift bei der Umwandlung von Minuskeln in Majuskeln auf die definierten Umwandlungen in der Unicode Zeichen-Datenbank zurück. Für das „ß“ ist die von Unicode spezifizierte Majuskel-Ersetzung „SS“. Mit der Spezifikation des „ẞ“ als Unicode-Zeichen hat sich das nicht geändert, wird sich also auch nicht im Unicode nutzenden CSS ändern. Der damalige Antrag des DIN (PDF) gibt leicte Begründungen dafür, insbesondere, dass das „ẞ“ praktisch nur für bereits bestehende typographische Anwendungen genutzt wird, soll heissen die Computer-Repräsentation von bestehenden Texten.
Für (extrem engagierte) Webseiten-Entwickler heisst das dann in dem einem Fall, in dem nicht die Kapitalisierung der deutschen Rechtschreibung für das „ß“ statt finden sollen, nämlich bei Eigennamen, dass die Ersetzung mittels Programmcode wie Regulären Ausdrücken manuell und abhängig vom Kontext vorgenommen werden muss. Peter müsste dann für das von ihm gewünschte Ergebnis meines Nachnames entweder serverseitig das „ß“ durch ein „ẞ“ ersetzen oder dieses kontext-abhängig mit Javascript machen. Oder aber ich nehme ihm die Arbeit ab.
Unbefriedigend ja. Aber auf der anderen Seite würde eine plötzliche Änderung der spezifizierten Großschreibungsregeln für sehr viel mehr Unfrieden sorgen, allein schon wegen des Bestands an Daten und Programmcode.