Die Führer des Freistaates Bayern haben am 2. Februar ihre Fantasien dem deutschen Bundesrat übergeben. Demnach soll ein neuer Pragraph in das Strafgesetzbuch eingeführt werden, der bis zu einem Jahr Gefängnis für den vorsieht, der sogenannte Killerspiele herstellt, bezieht, liefert, vorrätig hält, anbietet, ankündigt, anpreist, einzuführen oder auszuführen unternimmt, um sie im Sinne der Nummern 1 bis 3 zu verwenden oder einem anderen eine solche Verwendung zu ermöglichen.
.
Vielleicht weiß ja der eine oder andere, dass ich früher mal selbst Levels für Killerspiele wie Half-Life gestaltet habe. Im Prinzip Spielmaterial hergestellt habe. Nun wüsste ich ja zu gern, ob ich in den Knast wandere. Sicher werde ich nicht für die Vergangenheit belangt werden... aber was, wenn irgendwo ein Server meine Maps noch zur Verfügung stellt? Dann ist ja quasi mein Werk weiterhin öffentlich zugänglich, selbst wenn ich davon unter Umständen nichts weiß.
Am 16. Februar wird über den Gesetzesentwurf beraten.
Kommentare (6)
Lexx ¶
9. Februar 2007, 07:52 Uhr
Du bist so gut wie im Knast, my friend. ;-)
Aber würde mich auch mal brennend interessieren, ob und wie das dann später gehandhabt werden soll.
Gabraham-Himself ¶
9. Februar 2007, 13:05 Uhr
C. Alternativen
Keine
Das schreit nach Endlösung!
Und nie wieder LAN-Partys?
(Artikel 2 Neuer Paragraph 118a)
Was wollen die denn machen, wenn wir mit 5 Leuten netzen? Eine Razzia?
...zumindestens die Vorstellung, plötzlich einen Haufen SoKos im Haus zu haben finde ich amüsant :)
"Hände weg von den Tastaturen und Mäusen! Gesicht vom Monitor abwenden! Los Los Los!"
Aber was will man denn bitte von einem "Freistaat" erwarten? Gute Gesetzesentwürfe?
Peter ¶
9. Februar 2007, 13:19 Uhr
Ich denke nicht, dass die Polizei private LAN-Partys stürmen wird. Private Netzwerkpartys wären dem Gesetz nach ja nur eine Ordnungwidrigkeit und würden dich höchstens 5.000€ kosten.
Lexx ¶
9. Februar 2007, 13:25 Uhr
5.000 € sind aber 5.000 € zuviel. Computerspiele sind für mich ein fester technologischer Bestandteil. Unser Staat will also auch technologisch orientierte Betriebe vertreiben, was nicht nur der deutschen Wirtschaft schadet, sondern auch den Fortschritt hemmt. Ich glaube, es würde uns allen viel besser gehen, wenn mehr Menschen denken und nicht nur blubbern würden.
Das LAN-Partys mit der GSG9 gestürmt werden könnte ich mir aber durchaus vorstellen.. :>
Benny ¶
9. Februar 2007, 23:21 Uhr
immerhin wären die meisten ja schon mit CS(:S) trainiert um sich erfolgreich zu wehren. die laufen ja alle immer mit ner AK-47 rum (besonders auf LANs) und sind quasi tickende Zeitbomben!
ich frag mich immer, wie viel seines Gehirns man ausschalten muss, um solche Gestzesentwürfe zu erstellen. Wenns so weitergeht dürfen auch bald gemeindezentren in denen LANs stattfinden mit Tornados bombardiert werden um die restliche menschheit vor den virtuellen Terroristen zu schützen.
Brutus ¶
31. Juli 2007, 22:43 Uhr
Tja, halt falsches Bundesland zu leben ausgesucht ;)
Und nicht die Seife aufheben!