Im Moment rattert das Thema IE6 mal wieder die Blogs rauf und runter. Wie soll man als Webdesigner mit dieser verstrahlten Altlast verfahren? Die einen wollen ihn komplett ignorieren, die anderen Aufforderungen zum Browser-Update einblenden oder werden ganz kreativ. Ich habe so meine Zweifel an diesen Aktionen, weil ich solche Browserbehandlung aus eigener Erfahrung kenne.

Wenn ich mit Linux surfe, komme ich immer wieder bei Seiten vorbei, die mir aufgrund des Linux im User-Agent-String meines Firefox den Zugang zu zum Beispiel exe-Dateien oder AIR-Apps verweigern. Die sagen mir dann auch, ich solle bitte die Software auf meinem Rechner austauschen. Preisfrage: Wie reagiere ich wohl in der Regel darauf?

  1. Ich installiere folgsam umgehend Windows Vista und bestelle zeitgleich telefonisch ein MacBook.
  2. Ich ordne die Betreiber der Seite lautstark der Gattung der Rindviecher zu und lasse die Seite entweder links liegen oder umgehe die Sperre.

Irgendwelche mehr oder weniger suspekte Websites, die verlangen, dass man irgendwelchen Krempel installiert? Das klappt bestenfalls bei Leuten, die sich auch jede Adware-Toolbar in den Browser holen. Den Rest nervt man einfach nur, was ja normalerweise nicht mit seinen Besuchern machen sollte.

Ich für meinen Teil repariere im IE6 weiterhin die gröbsten Boxmodel-Verfehlungen und gehe ansonsten (sofern ich denn die Wahl habe) großzügig mit display:none; um. In etwa so, wie man das bei Mobilgeräten macht, die Informationen zugänglich machen und das Drumherum auf ein akzeptables Maß eindampfen. Damit geht man niemandem wirklich auf den Zeiger und man darf zumindest vergessen, was der AlphaImageLoader ist. Ein fairer Kompromiss, der sich obendrein besser verkaufen lässt, als eine komplett ungestylte Seite oder irgendeine andere Hau-Ruck-Methode. Das einzige, was aktiv den IE6 ausrotten kann (und auch ausrotten wird), sind neue Windows-Releases.