Leser alican hat eine interessante Ansicht zur Seitennavigation in Weblogs. Diese sei in vielen Fällen nicht logisch, da oft die Links zu den neueren Artikeln links und die zu älteren Beiträgen rechts stünden. Wie ein umgekehrter Zeitstrahl würde das wirken und sei so nicht eben sonderlich intuitiv. Ist ein bisschen schlecht auf die Schnelle zu erklären – lest besser direkt den Artikel.

So logisch dies Argument auch zu sein scheint, ich muss doch Einspruch einlegen. Dass ein Blog chronologisch sortiert ist, mit den neuesten Einträgen an der Spitze, ist sicher richtig. Nur muss deswegen die Leserichtung auch chronologisch sein? Ich sage nein!

Der typische Weblog-Leser hat sein Blog per Newsfeed oder sonstwie abonniert und erhält bei jedem neuen Posting eine Nachricht (Feed-Typ). Entsprechend ist seine Leserichtung, sobald er erstmal in den Feed eingeklinkt ist natürlich chronologisch. Der andere Lesertyp ist der Browser-Typ. Der landet auf der Startseite und stöbert von da aus herum. Dieser Typ hat eine Leserichtung, die umgekehrt chronologisch ist. Er landet bei den neuesten Artikel und blättert von da aus weiter (effektiv zurück).

Für den chronologischen Leser wäre sicher eine Navigation nach der Zeitstrahl-Anordnung besser. Dem umgekehrt chronologischen kommt man eher entgegen, wenn die Anordnung den Vor/Zurück-Buttons von Browsern entspricht.

Nur: Wer benutzt letztendlich die Seitennavigation? Jener, der auf der Website stöbert oder jener, der via Feed mitliest? Natürlich kann auch ein treuer Feed-Abonnent die Website aufsuchen und blättern, aber ich würde behaupten wollen, dass das kein Dauerzustand ist. Und ohnehin hat man in der Regel mehr reguläre Besucher als Feedleser.

Und so halte ich die Navigation, die Links zu den neueren Artikeln links und die zu älteren Beiträgen rechts hat, für die bessere. Würde man das umdrehen, würde man sich der Leseweise der Benutzer anpassen, die die Seitennavi nicht bzw. eher selten benutzen.