…würde ich angesichts der SWR-Headline »YouTube« verbreitet rechtsradikale Hassvideos einen massiven Hals kriegen. »Braunes Pack verbreitet Videos via Youtube« wäre richtig. Natürlich ist es für Zeitungen und Politiker viel bequemer, Youtube wegen Volksverhetzung drankriegen zu wollen, als sich in irgendeiner Weise um die Wurzel des Problems (Nazis) zu kümmern.
Wie heißt es doch so schön?
Guns don't kill people, people kill people.
Kommentare (9)
Daniel ¶
28. August 2007, 21:57 Uhr
Du hast natürlich Recht, aber YouTube sollte - angesichts der großen Reichweite - auch schauen, dass es dafür nicht missbraucht wird.
Hoffentlich bessert sich sowas, YouTube bietet eine viel zu große Plattform für Videos die dort nicht landen sollte. Ich denke da z.B. an die Hinrichtung von Sadam Hussein. Sowas hat im Web nichts zu suchen, und wo kleine Kinder surfen schon gar nicht.
Peter ¶
28. August 2007, 22:12 Uhr
Natürlich kann man von Youtube erwarten, dass die Nazi-Videos auf ein Minimum reduziert werden, aber wie soll man das machen? Automatische Erkennung dürfte ebenso unmöglich sein wie redaktionelle Betreuung.
Der andere Punkt (kleine Kinder & Saddam) steht vor dem selben Problem. Eigentlich läge das Filtern solcher Inhalte in der Verantwortung der Eltern. Ein mündiger und hinreichend morbider Bürger sollte sich doch das Ende Saddams in Endlosschleife reinziehen dürfen. Nur kann man als besorgter Elternteil ab einem gewissen Punkt das Surfverhalten seines Kindes auch nicht mehr komplett überwachen, selbst wenn man die nötigen Kenntnisse und auch den Antrieb dazu besitzt.
Wie man diese Problematik löst, weiß ich nicht. Sicherlich aber nicht, indem man die Verbotsphantasien des roten Schäuble umsetzt (was eigentlich ebenfalls unmöglich wäre).
Christoph ¶
29. August 2007, 05:34 Uhr
Übrigens ist es richtiger zu sagen "people kill people, with guns". Schliesslich ist niemand unschuldig. Auch youtube nicht. Und man kann das auf jeden Fall filtern. Warum nicht bei den Keywords ansetzen. Darüber werden die Videos ja schliesslich gefunden. Ich hab mal zum Testen "Sturmfront" eingegeben und bin prompt auf den braunen Dreck getroffen. Hier hätte youtube theoretisch schon reagieren können. Leider fällt sowas immer erst auf, nachdem die halbe Welt davon erfahren hat.
Peter ¶
29. August 2007, 05:55 Uhr
Ob das so einfach ist? Das Keyword „Sturmfront“ muss ja nicht notwendigerweise etwas mit besagter Band zu tun haben und unter dem Suchwort nazi findet man ja auch nicht nur Propaganda. Sollen etwa die 52.800 mit „Nazi“ getaggten Videos von deutschen Rechtsanwälten durchgesehen und dann wahlweise durchgewunken oder gelöscht werden?
Und noch was: Nazi-Material ist nur in einer kleinen Handvoll von Staaten so verboten wie hierzulande. Kann Youtube wirklich jedes Gesetz jedes Landes kennen und befolgen? Dann würde ich sagen, dass die Nazi-Videos nur ein kleine Problem sind und es viel dringender wäre, alle Videos von Gay-Pride-Paraden zu entfernen.
Ernsthaft, da würde eine große deutsche Firewall mehr Sinn machen. Auch wenn es die nicht geben wird, weil wenn es Internetzensur geben sollte, wäre das ja eine Sache der Bundesländer…
Jens ¶
31. August 2007, 11:58 Uhr
Das Hinrichten Saddams sollte sich ein Bürger ebenso wenig anschauen dürfen wie Kinderpornografie.
Peter ¶
31. August 2007, 20:30 Uhr
Deine Argumentation, weil nicht vorhanden, lässt Überzeugungskraft vermissen.
Matthias ¶
27. November 2007, 11:47 Uhr
Wenn ich YouTube wäre, würde ich die Beiträge redaktionell sichten und ggf. freischalten.
Ich mag YouTube sehr , aber abgesehen von braunem
Schei** findet man insgesamt Vieles, was keinem
Mindestanspruch gerecht wird.
Dass YouTube als verantwortlich genannt wird finde ich richtig, denn es ist "ihr" Inhalt der die Seite ausmacht.
Die Verantwortung komplett auf die Mitglieder abzuschieben halte ich für unglücklich, da es eine echte Verantwortung de facto nicht geben würde.
Gruß Matthias
Matthias ¶
27. November 2007, 11:54 Uhr
Nachtrag weil evtl. missverständlich:
ich würde generell alle Videos sichten und nach aufgestellten Kriterien bewerten und dann ggf. freischalten. (Ja, wär ein ordentliches Stück Arbeit, aber es handelt sich auch um eine große Firma!)
Ich möchte nicht gesagt haben, dass ich nach der Sichtung
Videos mit brauner Gesinnung freischalten würde!!!
Gruß Matthias
Peter ¶
27. November 2007, 12:00 Uhr
Dass die manuelle Moderation der unzähligen Videos so oder so nicht durchführbar ist, versteht sich von selbst, aber ich habe immer noch die Preisfrage an die Zensur-Advokaten: Soll Youtube nur deutsches Recht durchsetzen oder auch Saudi-arabisches? Dann könnten wir uns nämlich selbst von Miss World und Gay Pride schon verabschieden.
Wenn nicht, warum sollen des armen Saudis Gesetze nicht beachtet werden? Soll allein am deutschen Wesen die Welt genesen?