Wenn man über die Online-Durchsuchung oder den Bundestrojaner nachdenkt, fragt man sich vieles. Wie das ganze überhaupt gehen soll zum Beispiel. Warum unser geschätzter Bundesinnenminister das Ganze ungeachtet dessen trotzdem befördert ist mir jetzt klar: Der Mann scheint mir nicht die geringste Ahnung vom Internet überhaupt zu haben.

Bei Netzpolitik wurde ein Tonschnipsel gepostet, in dem sich Schäuble selbst als Mitglied der Generation Web 0.0 outet. Zitat:

Meine laienhafte Vorstellung, dass das Internet sowas ähnliches sei wie eine Telefonanlage, das stimmt eben lange nicht mehr [...] das wäre ja gar nicht gut, wenn der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz ein Online-Experte wäre.

Besagter von mir frech gespiegelter Tonschnipsel:
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Welch eine Erkenntnis! Mit etwas Willen hätte man auch eher auf diesen Trichter kommen können. Man hätte einfach einen Hauptschüler fragen können. Der Minister selbst jedenfalls glaubt anscheinend, von einer Alltagstechnologie mit der Millionen umgesetzt werden, nichts wissen zu müssen. Und seine Untergebenen brauchen auch keine Ahnung zu haben, nein es wäre ja sogar schlimm wenn sie etwas wüssten.

Das Internet und eine Telefonanlage durcheinanderzubringen kommt dem Verwechseln eines Düsenjets mit einem Containerschiff gleich. Oder war diese Rede, wie Netzpolitik gnädig zu erkennen glaubt, nur ein kleines rhetorisches »verstoibern«?

Jedenfalls dürfte der Herr Schäuble weiterhin für seinen Bundestrojaner kämpfen. Denn nun ist das Internet nicht nur ein suspekter Hort der Kriminalität, sondern tarnt sich obendrein auch noch als Telefonanlage und erweist sich in Wahrheit als etwas doch eher Unbekanntes. Und was man nicht kennt, das gehört bekämpft.