Wer kennt das nicht? Die Website steht kurz vor der Fertigstellung und dann fällt die Entscheidung, dass man das Ganze jetzt doch ganz gerne multilingual hätte. Der Biss in die Tischkante ist dann oft nicht weit. Ein ganz ähnliches Szenario hatte ich kürzlich mit Wordpress zu bewältigen, was, wie ich fand, doch relativ problemlos vonstatten ging.

Zunächst braucht man das Plugin Polyglot. Polyglot erlaubt es, alle möglichen Inhalte auf nicht sehr übersichtliche, aber einfache Weise mehrsprachig zu verfassen: Indem man Inhalte in Sprachtags wie [lang_en][/lang_en], [lang_de][/lang_de] einschließt, sorgt man dafür, dass jeweils nur der Content angezeigt wird, der der vom Besucher gewählten Sprache entspricht. Das funktioniert für Blogposts, Kategorienamen, Tags und sonst auch alles was es so gibt. Dazu werden auch Datums- und Zeitformate der jeweiligen Sprache angepasst, es gibt Funktionen, die Links zum Sprachwechsel erstellen und die bei Bedarf sogar schöne bunte Länderflaggen ausgeben (was man nicht tun sollte, da Flaggen nichts mit Sprachen zu tun haben müssen).

Als zweites muss man das Blogtheme so anpassen, dass auch dort die Spracheinstellungen von Polyglot greifen, d.h. man muss es einfach lokalisieren. Diesen Artikel war mir als Anleitung recht hilfreich, wobei die Sache nicht wirklich schwer ist: Man muss in den Theme-Dateien nur alle sprachlich relevanten Abschnitte in die Übersetzungs-Funktionen von Wordpress packen und mit Poedit Übersetzungs-Dateien erstellen. Bei nicht außergewöhnlich komplexen Themes sollten es nicht mehr als 30-40 zu übersetzende Zeichenketten sein.

Und flupp, fertig ist das mehrsprachige Wordpress für das schmale Budget. Nicht übermäßig elegant, aber schnell gemacht.