In Abwesenheit meiner Wenigkeit haben Schepp, Markus und Nico Brünjes eine wieder hervorragende neue Podcast-Folge eingetrümmert. Inhalt:
- W3C HTML5 Logo!: Das ansonsten eher langweilige W3C überrascht mit einer Art Promotion-Aktion: Auf einer sehr schicken, modernen Seite präsentieren Sie ein Logo, das vielleicht von Superhelden, vielleicht von einem 3D-Würfel inspiriert ist. Dazu gibt es einen HTML5-Gummipunkt-Generator und ein T-Shirt. Wir finden’s gut und Nico hat sich direkt das T-Shirt bestellt.
- HTML is the new HTML5: Die WHATWG denkt die korrekte Namensgebung der HTML-Version-nach-HTML-4.01, formerly known as HTML 5, formerly known as HTML5, konsequent zu Ende und stellt fest: Die HTML-Spezifikation ist permanent im Fluss und macht keinen Halt bei Versionnummern, also weg mit der 5! Ab jetzt heisst die Spezifikation selbst nur noch HTML. Und HTML5 möge neuerdings ein Schlagwort für diejenige Generation Webanwendungen sein, die allem Web-Zwo-Nulligen nachfolgt. JavaScript und CSS als Techniken inklusive.
- Using CSS Selectors as Fragment Identifiers: Der altehrwürdige Eric Meyer und Simon St.Laurent von O’Reilly Media haben einen inoffiziellen Draft online gestellt, in dem sie eine neue Sprungmarker (Fragment) Syntax im CSS-Selektor-Stil vorschlagen. So soll man beispielsweise mit folgender URL direkt zu dem zweiten Absatz einer Seite springen können:
http://example.com/lorem.html#css(p:nth-child(2))
. - Learning from Twitter: Dass man selbst mit jQuery noch großen Bockmist bauen kann, haben letzte Woche die Twitter-Programmierer bewiesen. Dumm war, dass sie behauptet hatten, es läge an der neuen jQuery-Version dass Twitter neuerdings so langsam geworden war. Das hat John Resig dazu animiert, sich deren Code genauer anzuschauen, und er hat dabei Grauenhaftes zu Tage gefördert.
- Hinter dem mobilen Proxy: Unser Gast Nico Brünjes schrieb letzte Woche über eine sehr unangenehme Entdeckung, die er und sein Team von ZEIT ONLINE machten: Die mobilen Zugangsprovider manipulieren das HTML, JavaScript und CSS nach gutdünken um, und vor allem stillschweigend. Das geht dummerweise ganz und gar nicht zerstörungsfrei vonstatten.
- Mozilla plant Do-not-track-HTTP-Header: Mozilla und Microsoft planen, den Browser mit einer zusätzlichen Header auszustatten, dem
X-Tracking-Choice: do-not-track
. Dieser soll immer dann gesendet werden, wenn der Benutzer von Inhalteanbietern nicht getrackt werden will. Das Ganze setzt allerdings voraus, dass die Gegenseite diesen Header auswertet und respektiert. Beim Diskutieren darüber kommt uns die Robinson Liste in den Sinn. Google will es in Chrome hingegen via Browsererweiterung lösen. - ARPAgeddon (IPv4 Countdown): Unser Vorrat an IPv4-Adressen geht nun wirklich zur Neige. Knapp über 30 Millionen Adressen sind noch frei, 4,3 Milliarden sind in Gebrauch. Laut ARPAgeddon hält der verbliebene Vorrat noch für etwa eine Woche. Es wird also höchste Zeit, breitflächig auf IPv6 mit seinen 665 Billiarden möglichen IP-Adressen umzusteigen – auch wenn es vielelicht weh tun wird.
Kommentare (2)
non ¶
25. Januar 2011, 21:44 Uhr
Ich weis nicht aber irgendwie erinnern mich die ganzen Vorschläge der WHATWG somit auch das fordern eines Versionswirrwarrs wie es damals der Fall war genau an diese Zeit des Internet Mittelalters. Ich sehe absolut keinen Vorteil darin die Versionierung aufzugeben jedoch liegen etliche Nachteile klar auf der Hand, vor allem dass ein mit Sicherheit auf längere Sicht schädliches Versionswirrwarr entsteht. Von der selben Gruppe stammen doch auch die total hirnrissigen Vorschläge zwanghaft , und co. irgendwelche unsinnigen Bedeutungen zu verleihen anstatt diese Unnütze Altlast endlich über Bord zu werfen.
Dass das ganze auch noch so als gut befunden wird...
Da man oft nichts gegen solch eine Verunstaltung des Webs machen kann: Halleulja WHATWG, dass ihr uns dorthin bringt wo wir schon vor Jahren waren, dass wir Markup nicht mehr für Auszeichnung sondern für Styling benutzen, dass wir keinen Gemeinsamen Nenner mehr haben (einheitlicher Standard), dass wieder jeder irgendwas machen kann wie er will und andere dann die Probleme haben: beeinträchtigte Barrierefreiheit, Inkompatiblitäten bei Browsern und vieles mehr in dieser Richtung. Gratulation für das vernichten der ursprünglichen Intentionen von HTML4 und XHTML ein Barrierearmes, sauberes und durchdachtes Internet zu schaffen oder zumindest eine Grundlage dafür.
Die IPv4 Adressen sind doch schon lange aufgebraucht? Einzig USA und Europa hatte noch einige Reserven aber in Asien muss doch soweit ich weis schon seit etlichen Jahren getrickst werden. Eigentlich war es schon vor mindestens einem halben Jahrzehnt längst überfällig allmählich auf IPv6 aufzurüsten, so dass IPv4 heute eigentlich gar keine Bedeutung mehr haben sollte...
mcliquid ¶
15. Februar 2011, 18:42 Uhr
Die Links sind genial, vielen Dank für die Sammlungen!