Windows ist eine Pest. Es ist teuer, hässlich, über alle Maßen benutzerfeindlich, unsicher und unflexibel. Davon, dass es jeden aufrichtigen User behandelt als wäre er der letzte Raubkopierer, wollen wir gar nicht erst reden. Und für Apple gilt bekanntermaßen das gleiche, nur kostet der Spaß dann eben mehr.
Photoshop ist ein klarer Fall von Killer-Applikation. Gäbe es PS auch für Linux, hätten Bill und Steve einen Haufen User weniger. Nun, die gute Nachricht ist, die Windows-Version von Photoshop perfekt unter Linux zu betreiben ist mittlerweile ein Kinderspiel. Man hat sogar die Wahl zwischen zwei Varianten.
Variante A: WINE
Die Variante WINE wurde hier vor einiger Zeit schon mal halbernst besprochen. WINE (Abkürzung für WINE is not an Emulator
) stellt eine Laufzeitumgebung für Windows-Programme zur Verfügung, die dann mehr oder minder klaglos unter anderen Betriebssystemen ihren Dienst verrichten.
Das ist alles altbekannt. Aber im letzten Monat gab es ein bemerkenswertes Update:
Wine 0.9.54 was released today, with the following main changes: Photoshop CS/CS2 should now work, please help us testing it.
[…]
Tatsächlich kann man seitdem nicht nur Photoshop installieren und ein paar Mal klicken bis der ganze Rechner abschmiert, sondern produktiv arbeiten. Ohne Probleme.
Wie man die neueste WINE-Version installiert, hat Benjamin Zimmer umfassend beschrieben. Danach muss man dann nur noch die Photoshop-CD ins Laufwerk werfen und installieren wie gewohnt. Ich verweise nochmal auf meinen leicht satirischen Beitrag zur Installation.
Nachteilig ist nur die zerpixelte Kleinstfont auf einigen Bedienelementen.
Variante B: VM
VM bedeutet Virtuelle Maschine. In der Praxis heißt das, dass ein Betriebssystem A einem Betriebssystem B vorgaukelt, es liefe direkt auf echter Hardware. Man kann also zum Beispiel Windows im Fenster ausführen. Und darin dann Photoshop installieren.
Man kann natürlich auch den Vollbildmodus aktivieren, aber davon Screenshots zu machen wäre witzlos – wäre eben ein ganz normales Windows. Und weil es das ist, kann man dort auch ohne Probleme alles installieren was man möchte.
In Fall des Screenshots wird mit einem Programm namens VMware gearbeitet, dessen kinderleichte Installation und Verwendung erwähnt werden sollte. Im Wesentlichen muss man sich durch einen Assistenten klicken und zwischendurch die Windows-CD in das Laufwerk werfen. Im Einsatz kann man dann zwischen Windows und normalem Linux hin- und hertasken als wäre alles eins.
Und weil ich weiß, dass mir das niemand glaubt, habe ich ein Video davon gemacht. Man vergebe mir die grausige Qualität. Das ist eine uralte Digicam vom Aldi.
Link: sevenload.com
Man sieht aber ganz gut, dass man nahtlos hin- und her wechseln kann und dass der Rechner (Core2Duo mit 2GB RAM) der Belastung von 2 Betriebssystemen + 3D-Desktop + Photoshop + Aptana problemlos trotzt.
Der Nachteil dieser Variante ist, dass man damit dann eben doch Windows am Hals hat. Aber nur in sehr beschränktem Umfang, irgendwo auf einer virtuellen Partition im hintersten Winkel der Festplatte. Damit kann man leben.
Fazit
Also lieber Freunde von Bill und Steve: ich brauche aber Photoshop
ist ab heute keine Ausrede mehr. Sowohl als VM als auch unter der WINE-Umgebung fluppt PS problemlos – ein gewisses Maß an Rechnerpower vorausgesetzt. Unter Linux genießt man dann photoshoppend die Vorteile hoher Sicherheit und größtmöglicher Anpassungsfähigkeit. So lässt es sich aushalten.
PS: Es muss auch nicht immer Photoshop sein. GIMP ist gut (und frei!), nur eben sehr sehr anders. Mit Videotutorials kann das aber alles lernen. Ich selbst kann bis dato wenig mehr, als damit Bilder verkleinern und schärfen, aber eines Tages…
Kommentare (35)
Oliver ¶
13. Februar 2008, 13:32 Uhr
Aber eines muß man auch beachten, die oft gescholtene Fensterflut bei Gimp ist Photoshop auf dem Mac nachgeahmt, dazu kommt, daß man Gimp unter X festpinnen kann. D.h. alle Fenster verbleiben auf einer Ebene.
Peter ¶
13. Februar 2008, 13:46 Uhr
Was die Fensterflut angeht, kann man sich ja mit Gimpshop behelfen.
fensterimklo ¶
13. Februar 2008, 14:20 Uhr
Ja, aber ich kann immer noch nicht nur Linux nutzen, wil InDesign und Illustrator!
Aber die Lösung mit WINE ist echt klasse. Aber so lange ich weiterhin mit Windows (das in der SB-Version nicht wirklich teuer ist, rechnet man das mal auf die Nutzungsdauer hoch) sehr gut zurecht komme, bleibt Linux noch in der VM ;) Und an der Stelle möchte ich mal ganz Frech auf die Open Source Virtualisierungsumgebung VirtualBox verweisen.
Peter ¶
13. Februar 2008, 14:36 Uhr
Zitat fensterimklo:
Vergleichen mit den 0€ für für eine Linux-Distribution ist auch die SB-Version teuer, vor allem wenn man bedenkt, was man dafür im Endeffekt bekommt.
Marc ¶
13. Februar 2008, 14:59 Uhr
Was für eine Verallgemeinerung... Einfach mal auf alle Vorurteile zurück gegriffen?
Ich nutze Linux (Fedora 8) und Windows Vista (was bei mir übrigens noch kein einziges Mal abgestürzt ist, sondern seit über einem Jahr stabil und schnell läuft).
Man kann bestimmt nicht - auch wenn alle Linux Nerds und Apple Fanboys so tun - generell sagen Windows ist schlecht. Denn genauso wie jedes (inklusive GNU/Linux, Mac OS X und BSD) System hat gute und schlechte Seiten. Auch Windows hat gut Seiten und auch Linux hat schlechte Seiten (von Mac OS X will ich lieber gar nicht erst anfangen :D ).
Windows ist sicher, wenn man sich nicht zu blöd anstellt. Ich denke, jeder wird die drei Klicks schaffen. Im übrigen ist Vista mittlerweile auch nicht zwingend unsicher. Das UAC nervt zwar ein wenig (deshalb habe ich es auch deaktiviert), macht das System aber deutlich sicherer. Selbst mit dem IE ist es unter Vista viel sicherer, da er unter Vista im geschützten Modus läuft.
In Sachen Sicherheit frage ich mich dann außerdem, weshalb du Firefox nutzt, obwohl Opera sicherer ist..
Gut, man muss Vista aktivieren, aber das dauert etwa 20 Sekunden und Photoshop muss man schließlich auch aktivieren!
Man kann einfach nicht sagen, dass Windows "total scheisse" ist.
Peter ¶
13. Februar 2008, 15:08 Uhr
Zitat Marc:
Nein. Aber ich durfte vor ein paar Tagen mal wieder auf irgendeinem Rechner ein Windows XP installieren. Die Erinnerung an diese Tortur ist also noch frisch.
Warum müssen eigentlich alle Windows-Fans das immer herausstellen.
Ist das nicht sowas wie eine Grundvoraussetzung, die man als erfüllt ansehen kann? Offenbar nicht.Gehst du nur in Ritterrüstung vor die Tür?
Doch, das kann und muss man tun.
Beat ¶
13. Februar 2008, 15:18 Uhr
Juhuu! Danke Peter für diesen Artikel. Ich nerve mich schon seit Jahren an diesen zwei Dingen:
- Das unmögliche Gimp (vor allem eben wegen der Fensterflut). Ich würde vielleicht sogar sagen: Gimp ist eine Pest. Es ist teuer, hässlich, über alle Massen benutzerfeindlich, unsicher und unflexibel.
- Linux runterfahren und Windows starten, dauert jedesmal kostbare Minuten. Zudem vergesse ich immer, in den fünf Sekunden des Dual-Boot-Willkommensscreens Windows auszuwählen.
Und heute erhalte ich von Peter gleich drei grossartige Tipps zu diesem Thema. VMWare mache ich am Schluss, denn damit hab ich auch schon kostbare Stunden resultatelos herumexperimentiert. WINE und GIMPshop klingen aber beide wie Schlaraffenland.
Klofenster ¶
13. Februar 2008, 15:20 Uhr
Ja, ist absolut richtig. Aber auf die Nutzungsdauer hochgerechnet hat der Preis keine so hohe Relevanz mehr.
Das "Ich kann Linux nicht nutzen, weil meine Software da nicht läuft"-Argument zieht wirklich immer weniger. Deine beiden Lösungswege zeigen das überdeutlich. Ich für mich muss aber zugeben Windows einzusetzen, weil ich damit sehr gut zurecht komme und wirklich selten Probleme habe. Und so gut wie keine, die ich nicht alleine lösen kann. Ansonsten versuche ich aber so viel Open Source Software einzusetzen, wie irgend möglich ;)
Und ob die Entscheidung, Linux oder Windows zu fahren, auf ideologischer Basis getroffen werden sollte, ist dann eine andere Diskussion =)
Dan Kegel ¶
13. Februar 2008, 15:36 Uhr
Die "zerpixelte Kleinstfont auf einigen Bedienelementen" kann mann konfigurieren.
http://wiki.winehq.org/AdobePhotoshop
sagt "In Edit / Preferences / General, change UI Font Size from Small to Medium."
Peter ¶
13. Februar 2008, 17:28 Uhr
Zitat Beat:
Na na na… als Open-Source-Programm ist GIMP per definitionem nicht teuer und unflexibel. Was die anderen Punkte angeht, fällt es mir schwer zu widersprechen, aber ich glaube wirklich, dass ein Großteil davon auf die langjährige Gewöhnung an Photoshop zurückzuführen ist.
Zitat Dan Kegel:
Danke für diesen Hinweis! Jetzt habe ich wirklich nichts mehr an PS unter WINE auszusetzen.
brodo ¶
13. Februar 2008, 17:58 Uhr
Wie schön das wir in einem freien Land leben und jeder das OS benutzen darf, das er benutzen möchte...
Man sollte das OS verwenden mit dem man am besten klar kommt bzw. das für den Einsatzzweck am besten geeignet ist.
Ach so:
Man hat übrigens kein Geld gespart, wenn man von Windows auf Linux umsteigt und es dann trotzdem auf einer VM installiert. Erstens weil man es ja vorher schon hatte (-; und zweitens weil man für die Installation auf der VM auch eine gültige Lizenz braucht.
Marc ¶
13. Februar 2008, 18:14 Uhr
Zitat Peter:
Komisch, die Installation und das einrichten von Windows geht bei mir immer ohne Probleme. Und gerade beim Installieren und Einrichten kannst du als Linux User doch eigentlich nichts sagen, denn die Sache mit den Treibern unter Linux ist wesentlich umständlicher. ;)
1. ich bin kein Windows Fan - ich nutze neben Windows ja sogar auch Linux, ich bin nur kein Windows Hasser.
2. ich stelle das so heraus, da von Windows Hassern immer behauptet wird „Windows stürzt ja eh immer ab“ - was nicht stimmt. Die meisten Fehler liegen sowieso beim User.
Also ist es bei Windows und dem IE (obwohl ich den IE auch nicht gut finde.. :) ) schlimm, dass sie nicht so sicher sind (wobei das bei Windows Vista wie gesagt auch nicht mehr stimmt), aber beim Firefox ist es in Ordnung? Natürlich, denn Firefox ist ja nicht von Microsoft. -.-
Man kann es tun, es ist aber - tut mir Leid - dumm.
Man muss es tun? Natürlich muss man es tun, wenn man hinter einem überteuerten weißen Monitor sitzt und nur Produkte kauft, auf denen angebissene Äpfel sind. Aber alle anderen, inklusive Linux Usern wie dir, müssen es nicht.
Zitat brodo:
Das sehe ich eigentlich genauso. Ich finde es einfach falsch, zu behaupten, Windows oder sonst irgendein System hätte nur schlechte Seiten, denn es stimmt einfach nicht (selbst Macs haben ein paar gute Seiten), denn alle haben Vor- und Nachteile.
fwolf ¶
13. Februar 2008, 21:25 Uhr
@ Peter: Installation hin oder her - funzt das Klon-Tool? Und sind Bugs wie etwa fehlerhafte (zu dunkle) Farbdarstellung nun auch kein Thema mehr?
Das - und vieles mehr - hat mich nämlich dazu veranlasst, mein altes Win2K in einer QEMU-VM aufzusetzen.
Außerdem haben neuerdings die letzten Wine-Releases regelmäßig den Support unter anderen Window Managern als KDE und Gnome total zerschossen - PS hat sich regelmäßig komplett aufgehängt, ergo musste ich immer wieder ein Downgrade auf die 0.9.45 durchführen.
Zitat fensterimklo:
Illustrator bzw. Freehand wird einwandfrei durch Inkscape ersetzt. Und die Lernkurve ist obendrein recht niedrig ;-)
cu, w0lf.
ps: ich verweise mal frech und frei gleich auf einen Linkdump von vor ein paar Wochen bei uns im Blog ;)
Peter ¶
13. Februar 2008, 21:44 Uhr
Zitat brodo:
Wenn man nebenher noch Windows in einer VM haben will. Braucht man ja nicht immer.
Zitat Marc:
Nun, natürlich läuft die Installation ohne Probleme. Das ist ja wohl das mindeste. Aber warum muss man das Ganze so benutzerfeindlich gestalten (Stichwort Partitionieren) und mit zig Neustarts zu garnieren? Und dann sitzt man vor einem blanken System ohne brauchbare Software.
Und das mit den Treibern ist mittlerweile mehr Ausnahme als Regel. Man muss eben aufpassen, dass man von ein paar gewissen pinguinfeindlichen Firmen wegbleibt.
Ich weiß dass es da Studien gibt, die belegen wollen, dass der Firefox eine üblere Sicherheitslochschleuder ist als alle IE-Versionen zusammen. Aber für jede von der Sorte gibt es drei, die das Gegenteil aussagen. Bestimmt alles eine Verschwörung der Linux-Kommunisten!
Aber wenn ich es nicht mache, kriege ich ein schlechtes Gewissen!
Das mag so ähnlich vielleicht stimmen, aber bei einigen läuft das Verhältnis zwischen Vor- und Nachteilen schon deutlich aus dem Ruder.
Zitat fwolf:
Soweit ich sehen kann macht das alles keine Probleme. Einen echten Gefechtstest mache ich allerdings erst morgen.
Da kann ich jetzt gerade nichts zu sagen, weil ich im Moment Gnome sporte. Aber eventuell werde ich PS/WINE in den nächsten Tagen mal XFCE ausprobieren.
Das erzähle mal einem eingefleisten Illustrator-User. Der köpft dich. Obwohl du in der Tat Recht hast, aber alten Hunden kann man eben keine neuen Tricks mehr beibringen.
Beat ¶
13. Februar 2008, 21:49 Uhr
Ich liebe diese nie aussterbenden Betriebsystem-Diskussionen. Ubuntu ist einfach das Beste! Und im Fussball bin ich für die Grasshoppers Zürich! Die sind auch die Besten!
pantoffelpunk ¶
13. Februar 2008, 23:30 Uhr
Huiuiui! Das wäre EIGENTLICH was für mein Linux-betriebenes Notebook, allein, ich glaube, es ist zu lame. Was schade ist. WINE scheint mir eine ganz große Nummer zu sein. besten Dank für den Tip.
Christian ¶
14. Februar 2008, 08:06 Uhr
Tz, da muss ich doch auch noch meinen Senf dazu geben :)
Linux an sich ist und bleibt immer ein Bastler-OS. Ich mag Ubuntu, und wenn es einmal RICHTIG eingerichtet ist, dann läuft es auch Stabil, aber bis dahin war es bei mir meist ein weiter weg. Klaro, ist schick, lässt sich gut bedienen... aber das rumhacken in der Bash ist einfach für den Otto-Normalo keine Alternative... und von Kernels, X-Servern und Co. will der normale Anwender auch nix lesen, der will einfach auf nen Button klicken und fertig.
Jetzt werden die Cracks wieder sagen das man sich ja nicht so tief ins System graben muss, doch, muss man sobald man es sich ein wenig individiduell anpassen will.
Ich selber sehe auch Ecken und Kanten bei Windows, aber es ist doch nicht so das es mich in meiner Produktivität irgendwo einschränken würde? Ich habe einen Texteditor, mein Photoshop, Thunderbird als Mailclient, Pidgin als IM und Firefox zum surfen und testen, zudem kann ich ohne irgendwelche VMs oder Wine-Frickeleien meine Seiten in fast allen Browsern testen... mittlerweile auch im Safari. Ich bekomme keine Fehlermeldungen, kann mir das System nach belieben einrichten, muss mich in meiner Softwarewahl in keinster weise einschränken, und Installationen müssen nicht erst kompiliert werden sondern sind mit 4 Klicks im System.
Bei Windows kommt die Produktivität ganz allein mit den Programmen die man installiert, und da entscheidet man meist erst nach jahrelangen Probeläufen. Ich habe schon Windowskisten gesehen wo ich 103902x lieber mit Ubuntu gearbeitet hätte, aber nicht weil Windows schlecht war, sondern einfach weil beschissene Software installiert wurde, oder die Konfiguration für den Arsch war.
Jeder soll das seine nehmen, aber ich bleibe dabei das Windows mit einer guten Konfiguration ebenfalls sehr produktiv einsetzbar ist... und ich bleibe auch dabei das Linux immer ein tüftler-OS bleiben wird... nicht zuletzt wegen der schlechten Unterstützen durch die großen im Business, dafür kann Linux nichts, aber der Anwender muss meist danach gehen was für ihn am einfachsten ist.
Peter ¶
14. Februar 2008, 11:55 Uhr
Zitat Christian:
Bei modernen Desktop-optimierten Distributionen kann der Endbenutzer ja mittlerweile
. Ubuntu hat z.B. so viele grafische Konfiguarationswerkzeuge, dass es die richtigen Nerds mittlerweile Verteufeln als käme es von Microsoft.Du hast insofern Recht mit der Bezeichnung
, als dass man sich bei Bedarf jeden Teil des Systems umbauen kann. Aber das ist doch gut!pantoffelpunk ¶
14. Februar 2008, 12:42 Uhr
Klar ist das grundsätzlich gut. Aber: Ich bin zwar kein Nerd, aber doch nicht ganz doof. Trotzdem habe ich für die Einrichtung meines (leider immer noch recht unstabilen) Dreamlinux ein paar Nächte benötigt, vor allem bis der Realplayer (Helix) flog, verging die eine oder andere Stunde, aber auch die Einrichtung eines ad-hoc WLANs war ohne die entsprechenden Admin-Rechte nicht ohne. Ohne Zweitrechner mit I-Net-Anschluss hätte ich die Aktion abgebrochen und wieder ein XP draufgebügelt. Ubuntu ließ sich übrigens auf meinem IBM Denkbrett gar nicht erst installieren.
Somit stimme ich zu, dass Linux noch immer ein nerdy OS ist und Otto Normal damit nichts bis wenig anfangen kann. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Peter ¶
14. Februar 2008, 13:21 Uhr
Zitat pantoffelpunk:
Und was müsste deines Erachtens dafür passieren?
erlehmann ¶
14. Februar 2008, 20:54 Uhr
warum freie software loben und dann flash nutzen ?
Peter ¶
14. Februar 2008, 21:05 Uhr
Um Linus Torvalds himself zu zitieren:
erlehmann ¶
14. Februar 2008, 23:46 Uhr
Zitat Peter:
Es ist mir reichlich egal, was du nutzt. Tatsache ist, dass Flash weder plattformunabhängig noch barrierefrei ist.
Außerdem ist Torvalds mit BitKeeper AFAIK böse auf's Maul gefallen, d.h. RMS hat früher oder später recht gehabt.
erlehmann ¶
14. Februar 2008, 23:53 Uhr
Zitat erlehmann:
Ich wollte sagen: Es ist mir egal, sofern es mich nicht betrifft. Ich würde aber gerne den Film gucken.
Peter ¶
14. Februar 2008, 23:56 Uhr
Und? Das muss mich als Flashkonsumenten ja nicht weiter kümmern sofern das keine gravierenden Nachteile hat. Und als Produzent von flashigen Inhalten muss man eben aufpassen und Maß halten.
Dann trifft es sich ja sehr gut, dass es hier um etwas komplett anderes geht!
erlehmann ¶
15. Februar 2008, 02:34 Uhr
Zitat Peter:
Ich wollte damit herausstellen, dass Torvalds Einstellung langfristig nicht gerade funktionierte. Das Autoritätsargument taugt meiner Meinung damit nur bedingt.
kyio ¶
19. Februar 2008, 12:16 Uhr
super artikel, peter!
wie steht es mit der software dreamweaver? läuft die mittlerweile auch unter wine?
Peter ¶
19. Februar 2008, 12:39 Uhr
Laut App DB mehr schlecht als recht. Aber zu Dreamweaver gibt ja nun wirklich gute freie Alternativen, die bei Linux zu Hause sind.
Zitat erlehmann:
Das war weniger als Autoritätsargument gedacht… eher als Beispiel für eine meines Erachtens gesunde und undogmatische Einstellung. Nur weil der Torvalds sich auch mal irrt, heißt das nicht, dass Flashplayer und unfreie Grafikkartentreiber automatisch Werke des Teufels sind.
brodo ¶
19. Februar 2008, 16:54 Uhr
Nur so zur Info:
Google behind Photoshop's new Linux compatibility
Peter ¶
19. Februar 2008, 17:03 Uhr
Nun, Google in in viele Open-Source-Projekte involviert. Dass die gerade an WINE besonderes Interesse haben, ist verständlich.
Mir soll es recht sein.
Andreas ¶
25. Februar 2009, 09:52 Uhr
Im Vergleich zum Preis für Photoshop ist Windows doch recht günstig. Wenn man den "Verlust" an Rechenleistung für die Virtualisierung in Geldwert umrechnet, wird es sogar vermutlich ein Nullsummenspiel.
Photoshop behandelt mich genauso als Raubkopierer und will registrieren und aktivieren.
Nix gegen Linux, ich benutze es auch mal gerne. Aber die Rosarote-Brille nervt.
Besonders im Fall Mac OS X bin ich mittlerweile gerne bereit, für den Mehrwert zu Windows und Linux Geld zu bezahlen.
Zettmaster ¶
20. Mai 2009, 07:30 Uhr
Zitat brodo:
Man darf eben nicht das OS benutzen was man möchte. Die Rechner werden ja zwangsweise mit Windows ausgeliefert. Also keine freie Wahl. Die Anwendungsdichte zwingt den normalen Benutzer ebenso Windows zu benutzen.
Windows ist ein monopolkapitalistisches Programm was es so in keiner Form in einer konkurenzorientierten Marktwirtschaft zu finden gibt.
In keiner Form hat man auf x86 PC die Chance only mit Linux produktiv zu arbeiten. Da werden bewußt jede Form von Stolpersteinen in den Weg gelegt.
Firmware, Codecs, Lizenzen & Patente, Windowsgames treiben jeden Linux Einsteiger zum Wahnsinn. Keine Wahlmöglichkeit durch Windows Zertifizierte Partner und Standarts die Softwarefirmen eigennützig hochhalten.
Ich arbeite seit ca 3 Jahren only Linux und muß sagen das rein vom Betriebssystem Linux um Jahre vorraus ist. Sollten wichtige Andwendungen nach und nach auf Linux Portiert werden oder Browserapps sich weiter durchsetzen, sehe ich Windows ernsthaft in Gefahr.
Das ist auch gut so, ernsthafte Konkurenz führt zu mehr Inovation die dem Produkt Windows auch einmal gut tun würde. Aber solange künstlich die Marktanteile von Linux falsch berechnet werden (Zugriffzahlen von Microsoft dominierten Webseiten, Lizenzaufkleber der zwangsweise auch unter meinem Notebook "der Wahl" klebte, aber kein Windows mehrdrauf zu finden ist.) solange werden die Hersteller getäuscht ja keine Software umzusetzen.
MfG
Enrico
Randy Gupta ¶
11. November 2009, 16:48 Uhr
Hallo Peter,
ich nutze nun seit zwei Jahren ausschließlich Ubuntu und habe mir auch oft mit VMware beholfen. Allerdings läuft selbst auf einem DualCore mit 4GB RAM Photoshop im produktiven Betrieb nicht gut in der VM. Es ist einfach zu resourcenhungerig.
Die Lösung unter Wine habe ich schon lange im Einsatz und kann das in dieser Form nur empfehlen.
Viele Grüße
Randy
Tilman ¶
4. Oktober 2010, 10:19 Uhr
Zitat Dan Kegel:
Danke! Ein Grund weniger, die VirtualBox mit WinXP zu starten, nur um PS CS5 benutzen zu können!
Allerdings benötige und nutze ich die VB noch immer, um IE und andere Lästigkeiten testen zu können...
Randy Gupta ¶
4. Oktober 2010, 12:15 Uhr
Ich habe die CS5 seit eingerzeit mit der VMware Workstation laufen. Funktioniert sehr gut. Was ich allerdings auch empfehlen kann, ist eine SSD-Disk, um flüssig arbeiten zu können. Das macht bei der Virtualisierung sehr viel aus, da ja nicht direkt auf eine physikalische Platte geschrieben wird.