
Eine E-Mail trudelte ein und fragte, ob ich mir vorstellen könnte, mich für ein Webstandards-Panel auf der re:publica 11 zur Verfügung zu stellen. Es sollte darum gehen, wie vor dem Hintergrund von HTML5 die aktuelle Entwicklung von Webstandards zu bewerten ist, ob die Welt wirklich nichts dringender braucht durchajaxifizierte Webapps mit proprietären Videocodecs und was allgemein die Zukunft bringt. Ein so dermaßen nerdiges Thema, dass nicht auch nur der Hauch einer Chance besteht, dass es von den hippen Web2.0-Leuten ins Programm genommen wird? Ja, warum sollte ich mir das nicht vorstellen können, selbstverständlich bin ich dabei, schrieb ich, in der Gewissheit, dass als all dem eh nichts werden würde, zurück.
Tja, Mist. „Quo vadis, Web?“, 14. April, 11:00 Uhr, Kalkscheune, blauer Saal. Ich hab absolut keine Ahnung wer sonst noch mitdebattieren wird, aber ich werde jedenfalls da sein und meine Position verteidigen.
Kommentare (5)
Markus Schlegel ¶
8. April 2011, 11:42 Uhr
Yeah, Glückwunsch. Hoffen wir mal, dass das was wird.
Andreas ¶
10. April 2011, 16:59 Uhr
Ich werde mich zur nerdigen Seite bekennen und habs mir vorgemerkt :-)
Paul ¶
12. April 2011, 17:14 Uhr
Wird das irgendwo gestreamt? Ich würds mir gern anhören, kann aber das Büro nicht verlassen...
erlehmann ¶
12. April 2011, 17:52 Uhr
Finales Lineup – nach unendlich stressigem Umdisponieren: Peter Kröner, Max Winde, Regine Heidorn. Ich habe als Moderator übrigens auch noch ein Blogger-Early-Bird-Ticket (55€) übrig.
Zitat Paul:
Ich versuche, eine Aufnahme zu organisieren, kann aber für nichts garantieren.
erlehmann ¶
16. April 2011, 14:32 Uhr
Aufnahmen gibt es wohl keine, aber die zu meiner Überraschung dann doch ganz gut angekommenen Folien poste ich alsbald bei mir im Blog, sobald ich den Fehler im Folienskript gefunden, gefixt und ein PDF generiert habe.
Kritik war unisono, dass eine Stunde zu wenig war für dieses relativ große Fass – ähnliche Erfahrungen machte ich bereits beim Troll-Vortrag auf der letzten re:publica, nächstes Mal bestelle ich dann einen größeren Slot oder übe vorher mit Lichtdoubles. Titel und Lineup hatten bei manchen außerdem eine eher technische Diskussion erwarten lassen.
Highlights: Peter betonte, dass es zwischen dem ursprünglichen Modell von Webseiten und heutigen Webapps Unterschiede gibt – so darf etwa eine WebGL-Anwendung durchaus Hardwareanforderungen stellen. Max stellte neben Nutzer und Webentwickler noch den Medien-Produzenten als weitere Fraktion mit teilweise konträren Motivationen vor (Videos doppelt und dreifach kodieren ist Arbeit) und Regine erklärte mit einem Rückgriff auf DIN-Standards, warum Normierung traditionellerweise eher in Industriekonsortien als im akademischen Kontext geschieht.
Von mir wahrgenommenes Fazit: Sich selber als Entwickler in Standardisierungsprozesse einzubringen ist einerseits schwierig und demotivierend, andererseits kommt man bisweilen selber schon gar nicht mehr hinterher mit den Neuerungen. Den Browserherstellern gegenüber sind wir alle Bit-Steller (höhöhö).